Bereits seit mehr als 40 Jahren ist der F-150 des usamerikanischen Automobilherstellers Ford aus Dearborn, Michigan das, was hierzulande in Deutschland der Golf ist – das mit Abstand meistverkaufte Automodell. Der Pick-up-Truck erfreut sich bei den Amerikanern kontinuierlicher Beliebtheit, was angesichts der hohen Funktionalität und des recht günstigen Kaufpreises nicht verwundert. Doch auch im Land der großen Freiheit und des billigen Sprits vollzieht sich langsam aber stetig ein Wandel in der Mobilität. Nachdem Ford seinen F-150 bereits mit der sparsamen 2,7-Liter-Motorisierung angeboten hat, findet nun eine Zäsur in der Modellhistorie statt – zum ersten Mal bringt der Hersteller mit dem Ford F-150 Lightning eine vollelektrische Version seines Flaggschiffs auf den amerikanischen Markt.
Von außen – nicht schlecht!
Wenn man vor dem F-150 Lightning steht oder ihn auf der Straße vorbeifahren sieht, fällt eines auf: der Pick-up sieht seinen Geschwistern mit Verbrennungsmotor von Außen zum Verwechseln ähnlich. Lediglich der stilisierte „lightning“-Aufdruck mit einem Blitz darin kennzeichnet den 3-Tonnen-Kolloss direkt als strombetriebenes Vehikel. Ein Detail fällt dennoch gleich ins Auge, wenn es dunkel ist. An Front und Heck wurde eine Lichtleiste zwischen den Scheinwerfern integriert, sodass sich die Beleuchtung optisch in einem Bogen über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt.
Von innen – sehr geräumig
Im Innenraum hat sich dafür umso stärker verändert. Der F-150 ist in der Lightning-Version digitaler, vernetzter geworden. Über der Mittelkonsole prangt nun ein überdimensioniertes Tablet, mit dem nahezu alles im Fahrzeug geregelt wird. Auch sonst macht das Interieur einen hochwertigen Eindruck. Das Platzangebot ist wie in der klassischen Super-Crew-Variante gewohnt üppig, ja fast schon überdimensioniert für europäische Verhältnisse.
So lässt er sich fahren
Die Mitfahrt im Ford F-150 Lightning ist unerwartet sanft, bedenkt man, dass es sich hier um ein Nutzfahrzeug handelt. Dank der optionalen Einzelradaufhängung werden Schlaglöcher konsequent weggefedert. Je ein Elektromotor auf Vorder- und Hinterachse beschleunigen das Automotiv mit maximal 563 PS in 4,5 Sekunden auf 100 km/h. Von etwaigen Motorgeräuschen ist im Innenraum nichts zu hören. Wenn Sie mögen, können Sie aber den künstlichen Sound eines V8-Motors zuschalten.
Eine Besonderheit ist der 400 Liter fassende Frunk unter der Motorhaube. Wo sich sonst der Motor befindet, haben Sie hier einen üppigen Kofferraum. Dank zahlreicher Anschlüsse darin, können Sie Kühlboxen, Werkzeug und Lampen an die Batterie anschließen. Im Cockpit steuern Sie von der Klimaautomatik bis zum Infotainment-System alles über einen 15,5 Zoll Touchscreen.
Technische Daten des Ford F-150 Lightning:
- Antrieb: Allradantrieb mit 2 E-Motoren
- Systemleistung (Peak): 318 kW bzw. 420 kW
- Systemdrehmoment: 1.050 Nm
- Akku / Reichweite: k.A. / 370 bzw. 480 km EPA
- Ladezeit: 8-10 h (15 auf 100 Prozent)
- Schnellladen: 44 min (15 auf 80 Prozent)
- Maße: 5.911 mm Länge / 2.032 mm Breite / 2.004 mm Höhe
- Ladefläche: 1,70 Meter Länge / 1,28 Meter Breite (zwischen den Radkästen)
- Sitzplätze: 5
- Frunk: 400 Liter
- Zuladung: 907 kg (Standard Range) bzw. 816 kg (Extended Range)
- Anhängelast: 3,5 Tonnen (Standard Range) bzw. 4,5 Tonnen (Extended Range)
- Basispreis: 39.974 Dollar (ca. 33.000 Euro)
Kurz-Fazit
Ford geht mit dem F-150 Lightning einen mutigen und richtigen Schritt auf dem amerikanischen Automarkt. Dank der hohen Reichweite, passabler Schnellladefunktion und der Möglichkeit, Strom aus der Batterie für externe Dinge zu entnehmen, ist der Lightning ein echtes Tausendsassa-Nutzfahrzeug, dessen Funktionalität über die seines konventionellen Bruders hinausgeht. Da beide Antriebsarten der Modellreihe preislich auf ähnlichem Niveau liegen, werden sich wohl nicht wenig Leute für den Lightning entscheiden.
Bildquelle: Ford