Sie ist ein Monument für den technologischen Fortschritt. Die Gläserne Manufaktur von VW zeigt die Welt von Morgen mit den Möglichkeiten von heute in Sachen E-Mobilität. An dieser architektonisch wertvollen Anlage im Sächsischen Dresden wurde zwischen 2002 und 2016 der Phaeton hergestellt. Zwischen 2017 und 2020 lief hier der e-Golf vom Band. Seit Januar 2021 erfolgt hier die Produktion des vollelektrischen ID.3.
Aktuell arbeiten rund 400 Personen an diesem Standort. Die Gläserne Manufaktur ist eine von drei offiziellen Produktionsstätten der Volkswagen Sachsen GmbH. Heute wird hier nicht nur produziert, mit dem Center of Future Mobility hat sich der Standort auch zu einer Pilgerstätte für Interessierte entwickelt, die die Produktion eines modernen E-Autos hautnah und mit kulinarischer Begleitung verfolgen wollen.
Wie sieht die Gläserne Manufaktur von VW in Dresden aus?
Der Baustil ist hypermodern. Alleine der Auslieferungsturm der Gläsernen Manufaktur überzeugt die Menschen mit seiner markanten runden Form. Die Besucher und Besucherinnen werden vom freundlichen Personal in der riesigen Empfangshalle begrüßt. Von hier aus können sie direkt in das Nobelrestaurant gehen und durch eine dicke Glasscheibe die Produktion des VW ID.3 mittels modernster Fertigungsmethoden betrachten.
Für viele Gäste ist die zeitgemäße Fabrikationshalle mit all den top designten Nebengebäuden ein herrlicher Kontrast zur barocken Innenstadt von Dresden.
Die Geschichte der Gläsernen Manufaktur
Im Dresdner Stadtteil Seevorstadt-Ost/Großer Garten ist die Gläserne Manufaktur zuhause. Der Standort in der Nähe der Dresdner Innenstadt wurde bewusst gewählt, da er so einfach zu erreichen ist.
Die Gläserne Manufaktur wurde vom Münchner Stararchitekturbüro Gunter Henn entworfen. Wegen des gewagten äußeren Erscheinungsbilds gab es durchaus kontroverse Diskussionen. Speziell die Lage am Rand des Großen Gartens, dieses Erholungsgebiets für alle Dresdner und Dresdnerinnen, wurde kritisiert. Umweltschützende befürchteten einen Einschnitt in die Lebenswelt der Fauna vor Ort – vor allem durch ein mögliches größeres Verkehrsaufkommen.
Der Stadtrat hörte auf die Umweltschützenden und verlangte ein stadtverträgliches Logistikkonzept. VW, die mit dem Bau von E-Autos ohnehin einen Schritt in die Richtung eines umweltschonenden Individualverkehrs machen, sagte zu, statt mit Lastwagen, das Frachtgut mit der CarGoTram zu transportieren. Die Verwendung dieses Transportsystems hielt Einzug in die Betriebserlaubnis an diesem speziellen Standort.
Alle Bauteile des zuerst hergestellten Phaetons, mit Ausnahme der Karosserien, wurden mit dem System CarGoTram direkt vom Logistikzentrum von VW am Bahnhof Dresden-Friedrichstadt zur Produktionsstätte gebracht.
Um der Designsprache der Gläsernen Manufaktur zu entsprechen, wurde der Bahnhof „Straßburger Platz“ abgerissen, verlegt und beim Wiederaufbau dem Design der Gläsernen Manufaktur angepasst. Und dann war es so weit. Am 27. Juli 1999 wurde der Grundstein gelegt. Mit dabei waren neben dem VW-Vorstand Ferdinand Piech auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie der damals amtierende sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf.
Nach rund drei Jahren Bauzeit wurde die Gläserne Manufaktur exakt am 19. März 2002 offiziell in Betrieb genommen. Am Standort befand sich nun eine Fertigungsanlage, ein Restaurant sowie ein Startup-Inkubator. Inoffiziell ging die Produktion aber schon am 11. Dezember 2001 an den Start. Den Namen Gläserne Manufaktur bekam die Anlage auch deswegen, weil hier die Kunden und Kundinnen einen Einblick in die Endmontage der Autos von VW bekommen können.
Am 18. März 2016 beendete man vor Ort die Produktion des Phaetons. Der VW-Konzern nahm 20 Millionen Euro in die Hand und investierte diese in den Umbau der Manufaktur. Schon am 8. April 2016 konnten die Besucher den Ausstellungsstandort wieder betreten. Zwischen dem 3. April 2017 und dem 23. Dezember 2020 prägte der Bau des e-Golfs die Gläserne Manufaktur in Dresden.
Ab 2018 entstanden hier aufgrund der enorm gestiegenen Nachfrage im Zwei-Schicht-Betrieb pro Tag 72 e-Golf.
Nach der Umstellung vom Phaeton auf den e-Golf wurde die Manufaktur immer mehr auch zu einem Center of Future Mobility. Hier können bis heute Kundinnen, Kunden oder auch Besucherinnen und Besucher die Fertigung der Elektrofahrzeuge von VW live und direkt miterleben. Zu dem Erlebnis gehört auch, dass man eine kostenlose Probefahrt durch das pittoreske Dresden mit einem der Elektro-Autos antreten darf. Und wieder trifft die Zukunft die Tradition.
Alle Elektrofahrzeuge der Marke VW werden in der Gläsernen Manufaktur an die Kundinnen und Kunden ausgeliefert.
Der Startup-Inkubator
VW zeigt mit dem Startup-Inkubator, dass man das eigene Know-how mit jungen Gründerinnen und Gründern teilen will. Im Rahmen des Startup-Inkubator-Programms werden pro Jahr zwischen zehn und zwölf junge Gründerunternehmen an die Hand genommen. Diese können hier ihre eigenen Ideen im Bereich der Zukunftsmobilität mit der Unterstützung durch VW in Richtung Marktreife entwickeln. Die innovativen Denker und Erfinderinnen bekommen 15.000 Euro sowie durch die Unterstützung der Stadt Dresden Wohnraum. Jeder und jede, der oder die am Programm teilnimmt, darf sechs Monate im VW Future Mobility Incubator arbeiten.
Was wird heute in der Gläsernen Manufaktur produziert?
Seit 2021 stellen die zahlreichen Mitarbeitenden in der Gläsernen Manufaktur den VW ID.3 her. Hier findet die Montage statt. Damit ist Dresden der zweite Standort, an dem der ID.3 hergestellt wird. Betrachtet man den gesamten VW-Konzern, ist die Gläserne Manufaktur der vierte weltweite Standort, an dem ein VW-Modell auf Basis des „Modularen E-Antriebsbaukastens“ produziert wird.
Der Konzern plant, das Center of Future Mobility in den kommenden Jahren umzubauen. Am Ende dieser kontinuierlichen Entwicklung wird daraus das „Home of ID“ werden. Es soll laut VW ein Leuchtturm der Marke Volkswagen in Deutschland werden. Für die Kundinnen, Kunden, Besucher, Besucherinnen und Gäste soll ein ganzheitliches E-Erlebnis mit der ID.-Familie entstehen. Hier können dann Beratungen stattfinden, Probefahrten angetreten und die Produktion des Traum-E-Autos direkt vor Ort angesehen werden.
Am Ende wird hier im kleinen oder auch im Event-Rahmen das E-Auto von VW an den Kunden oder die Kundin übergeben.
Die Ausrichtung auf das „Home of ID“ soll auch dazu führen, dass hier ein Forschungs- sowie Innovationsstandort entsteht. Das soll sich speziell darin zeigen, dass in der Gläsernen Manufaktur auch innovative Kleinserien hergestellt werden sollen.