Wer ist Heidelberg Druck?
Heideldruck, so die Kurzform der Heidelberger Druckmaschinen AG, ist aktuell Weltmarktführer in Sachen Bogenoffset-Druckmaschinen. Das Unternehmen baut ebenfalls Präzisionsmaschinen und hat seinen Hauptsitz wenig überraschend im baden-württembergischen Heidelberg. Rund 13 Kilometer südlich von Heidelberg liegt Wiesloch/Walldorf. Hier liegt der Hauptproduktionsstandort.
Walldorf ist ein gutes Stichwort. Immer wieder hat das 1850 gegründete Unternehmen sein Produktportfolio erweitert – unter anderem in den Bereich der Wallboxen, also der Wandladestationen für E-Autos, hinein. Die Elektronik für die Wallboxen wird vom Unternehmen selbst entwickelt. Wallboxen bilden heute ein weiteres lukratives Standbein.
Bis 1919 stellte das Unternehmen unter anderem Glättpressen, Falzmaschinen sowie Satiniermaschinen her. Ab 1962 kam die erste Offset-Maschine von Heidelberg Druck auf den Markt. 2016 begann man, Digitaldruckmaschinen für den industriellen Verpackungsdruck in einer Kooperation mit Fujifilm zu entwickeln. Kooperationen mit anderen Unternehmen sind also eine sinnvolle und wichtige Stütze der Heidelberg Druckmaschinen AG.
Wer ist SAP?
Walldorf haben wir schon erwähnt. Hier befindet sich auch der Hauptsitz des börsennotierten Softwarekonzerns SAP SE. Nimmt man den Umsatz als Kennzahl, ist SAP das größte europäische Softwareunternehmen, das an einer Börse aufscheint. Außerhalb der USA ist es das drittgrößte.
SAP entwickelt Software für die Abwicklung aller Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Dazu zählen Softwarelösungen in den Bereichen Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Transport, Lagerhaltung sowie Personalwesen. SAP ist die Abkürzung für den Begriff „Systemanalyse Programmentwicklung“.
1972 wurde SAP gegründet. Die fünf Gründer Hans-Werner Hector, Claus Wellenreuther, Dietmar Hopp, Hasso Plattner und Klaus Tschira sind allesamt ehemaliger Mitarbeiter von IBM.
Die Kooperation zwischen Heidelberg und SAP – was steckt genau dahinter?
Die nun verkündete Kooperation der beiden Unternehmen wurde speziell von den Aktionären und Aktionärinnen der Heidelberg Druckmaschinen AG positiv aufgenommen. Der Aktienkurs stieg nach dem Bekanntwerden um beinahe 5 % auf 2,46 Euro.
Die strategische Zusammenarbeit soll sich auf den Bereich der Elektromobilität fokussieren. Das Ziel ist, die Wallboxen von Heidelberg mit der kürzlich erschienen Lösung SAP E-Mobility in Einklang zu bringen. Der Grund: So entsteht eine intelligente Ladelösung.
Wer bringt was in diese Technikehe ein? Von Heidelberg kommt die Expertise in Sachen Wallbox- und Ladetechnik-Hardware. SAP wiederum gilt als DER deutsche Software-Konzern. Daher kommt von SAP die passende Softwarelösung dazu. Diese soll für unterschiedliche Ladeszenarien ausgelegt sein und steht als Cloud-Angebot zur Verfügung. Die beiden Unternehmen planen nun, sehr zeitnahe in der Region Rhein-Neckar mehrere Pilotanlagen entstehen zu lassen.
Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender bei Heideldruck, begründet die Kooperation mit SAP: „Wir haben uns als Anbieter von Ladelösungen im Bereich der E-Mobilität erfolgreich etabliert. Jetzt forcieren wir den Ausbau neuer Geschäftsmodelle in diesem wachsenden Marktsegment“. Man zähle, so Hundsdörfer weiter, auch den Betrieb von Ladepunkten mit der dazugehörigen Software zum Angebot hinzu. Mit der SAP hätte das Unternehmen den idealen Partner gefunden, das eigene Angebot an intelligenten Lösungen sinnvoll auszubauen. Man bündele so die Kompetenzen zweier Weltmarktführer aus der Metropolregion Rhein-Neckar.
Was wird passieren? Die Zukunft der Kooperation Heidelberg/SAP
Am Beginn fokussieren sich alle jeweiligen Expertinnen und Experten auf Pilotprojekte, die für das Management von E-Dienstwagenflotten geeignet sind. Weitere Projekte, speziell für das Energiemanagement von Wohnanlagen, seien laut Heidelberg geplant.
Das Bereitstellen einer sinnvollen und hochwertigen E-Ladeinfrastruktur würde man für größere Wohnanlagen planen. Ähnliches sei auch für Hotel-, Restaurant- sowie Mitarbeiterparkplätze geplant.
Wobei hilft SAP E-Mobility? Die Software soll künftig die Verwaltung der Wallboxen und der Geschäftsprozesse in den Themen Rechnungsstellung, Abrechnung sowie Zahlung vollautomatisch abwickeln.
Für Heidelberg heißt das, man erweitert die Produktpalette von einfachen Wandladestationen hin zu intelligenten Wallboxen. Der Vorteil durch die Integration von SAP E-Mobility – die Heidelberg-Wallboxen können nun sowohl im privaten, als auch im öffentlichen Raum angewendet werden.