Laden vor Supermärkten
Sowohl Kunden als auch Mitarbeiter können das Ladeangebot vor Supermärkten nutzen. Der Kaufland-Konzern nahm im Februar 2019 seine 100. kostenlose Schnellladestation in Betrieb. Diese befindet sich unweit der Filiale im Baden-Württembergischen Bietigheim-Bissingen. Der dahinterstehende Konzern, die Schwarz Gruppe, will in Zukunft alle neuen Filialen obligatorisch mit öffentlichen Ladestationen ausstatten – unabhängig von der Parkplatzanzahl (siehe unten). Alle bestehenden sollen mit modernsten Ladesäulen nachgerüstet werden. Mit Stand August 2020 sind von den 670 Kaufland-Standorten 126 mit solchen ausgestattet. Kaufland bietet hier drei Steckertypen an:
- Typ 2/AC 43 Kilowatt
- CCS/DC 50 Kilowatt
- CHAdeMO/DC 50 Kilowatt
So können die Kunden ihre E-Autos binnen 45 Minuten bis zu 80 % aufladen.
Die Rewe-Gruppe (Billa, Penny, …) stattet in Deutschland ihre Green Buildings (Standorte mit regenerativer Energieversorgung) mit Stromtankstellen aus. Bis Ende 2020 existierten davon an 50 Standorten 90 Ladepunkte. Der Ausbau soll bis Ende 2021 verstärkt werden. Am Standort Gießen wurde im Dezember 2020 eine Schnellladestation eingeweiht. Dort können Kunden acht Ladeplätze mit je einer 50-kW-Ladesäule mit CCS- und CHAdeMO-Anschlüssen nutzen. Globus und Edeka, in einigen Fällen auch Norma, bieten sogar Ökostrom-Tankstellen an.
Ladepunkt ein Muss
Seit März 2020 ist eine Regelung aktiv, die bei der Renovierung oder beim Neubau von sogenannten Nichtwohngebäuden vorsieht, dass bei mehr als zehn Stellplätzen ein Ladepunkt für ein E-Auto vorhanden sein muss.
Aldi Süd hat bereits 2015 begonnen, die Märkte mit solchen Ladesäulen auszustatten. Der Strom wird meist über PV-Anlagen erzeugt und den Kunden zum Aufladen kostenlos angeboten. Aldis größter Konkurrent Lidl will da nicht nachstehen. Der Konzern hat angekündigt, gemäß der neuen Regelung alle neu errichteten Filialen mit Ladesäulen auszurüsten. Auch soll den Kunden das Aufladen nichts kosten.
Die Discounter haben begriffen, dass viele Kunden ihren Einkauf dort tätigen, wo eine ausreichende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Auch IKEA, das schwedische Möbelhaus, bietet auf dem Bundesgebiet mittlerweile immer wieder Stromtankstellen für das kostenlose Laden an.
Die Händler sind damit ein wichtiger Bestandteil der deutschen Ladeinfrastruktur. Dies ist auch notwendig. Denn selbst der vorangetriebene Ausbau der öffentlichen Lademöglichkeiten sorgt nicht dafür, dass die Bundesrepublik im europäischen Vergleich aufholt. 2019 kamen auf 100.000 Einwohner 31 Ladestationen. In Norwegen belief sich diese Zahl auf 215. Die Schweiz ragt mit 237 heraus. Damit ist klar, dass die Konzerne mit ihren kostenlosen Ladepunkten der öffentlichen Hand einen guten Dienst leisten.