Warum ist das Laden an einer Schuko-Steckdose nicht gut?
Prinzipiell können Elektroautos zwar an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose (Schuko = Schutzkontakt) aufgeladen werden. Allerdings rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eindeutig davon ab.
- Zum einen kann der Ladevorgang mit einer Spannung von 230 Volt bis zu 24 Stunden dauern.
- Zum anderen sind Leitungen in älteren Gebäuden für die großen Ströme gar nicht ausgelegt.
Die hohen Ladeströme verursachen eine massive Erwärmung der Leitungen, die im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann. Das Problem: Solche Brandschäden werden vom Gebäudeversicherer nicht automatisch abgedeckt. Falls Sie so laden wollen, bitte unbedingt vorher mit dem Versicherer die Deckung klären.
Das E-Auto sollte deshalb nur in Ausnahmefällen an einer gewöhnlichen 230-Volt-Schuko-Steckdosen geladen werden.
Welche Alternativen gibt es (Wallboxen)?
Deutlich sicherer und auch flotter geht das Laden mit einer sogenannten Wallbox. Die Installation muss zwar durch einen Elektriker erfolgen und kostet Geld, dafür kann das Auto innerhalb von etwa zwei Stunden komplett aufladen werden. Wallboxen gibt es bereits ab etwa 600 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für die Installation. Allerdings gibt es für Wallboxen bis zu 900 Euro staatlichen Zuschuss.
Hier finden Sie deshalb sämtliche Informationen zur KfW-Förderung:
–> Wallbox-Förderung: Private Ladeinfrastruktur
–> Wallbox-Förderung: KFW – 400 (Wohngebäude)
–> KFW-geförderte Wallboxen: 440-Wallboxen
–> Wallbox-Förderung: Kommunen und Unternehmen
–> Wallbox-Förderung: KFW – 441 (Unternehmen)
–> Wallbox-Förderung: KFW – 439 (Kommunen)
–> KFW-geförderte Wallboxen: 439/441-Wallboxen
Was heißt Schuko-Steckdose?
Die allseits geläufige Abkürzung Schuko steht für Schutzkontakt. Ein Schuko-Stecker besteht aus zwei runden Kontaktstiften und einem dritten Pol, dem Schutzkontakt. Dieser soll Fehlerströme ableiten, sollte ein versehentlicher Kontakt mit dem menschlichen Körper auftreten. Der Stecker wurde bereits 1929 von Siemens patentiert und ist in einigen europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich oder Schweden der Standard. Die Schuko-Steckdose ist der zugehörige Gegenpart.
Das Problem beim Laden eines Elektroautos: Schuko-Steckdosen sind für einen maximalen Stromfluss von 16 Ampere geeignet. Die Akkus moderner E-Autos haben aber Kapazitäten zwischen 20 und 100 Kilowattstunden (kWh). Eine gewöhnliche Haushaltssteckdose (Schuko) kann höchstens die Energiemenge übertragen, die für das Laden einer 20 kWh Batterie nötig ist. Das Laden größerer Akkus überlasten eine Schuko-Steckdose massiv.
Schon zerkratzte Kontakte oder mechanisch ermüdete Halteklammern der heimischen Steckdose können die Übergangswiderstände erhöhen und zur Überhitzung von Stecker oder Dose führen. Je älter die Steckdose, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines Schadens.
Fazit:
Im Grunde können E-Autos und Plug-In-Hybride zwar an einer Haushaltssteckdose geladen werden, das sollte aber aus Sicherheitsgründen die Ausnahme bleiben. Besonders in älteren Gebäuden sind die Elektroleitungen nicht für die hohen Ladeströme ausgelegt. Sie erwärmen sich stark, im schlimmsten Fall droht ein Brand. Laden Sie besser mit einer Wallbox, für die es bis zu 900 Euro staatlichen Zuschuss gibt.
Quelle: