Hoher Strompreis – wird das Elektroauto zum Kostenrisiko?
Der Strompreis geht durch die Decke. Seit einigen Jahren steigen die Stromkosten unaufhaltsam und wer von Deutschland aus in die Welt blickt, wird schnell feststellen, dass die Strompreise hierzulande deutlich über allen Ländern in der EU liegt. Nirgendwo zahlt man einen so hohen Strompreis wie in Deutschland. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Elektroauto, das nicht mit Benzin oder Diesel – sondern mit Strom fährt.
Der Strompreis explodiert, kann man sich die Aufladung noch leisten?
Seit einigen Jahren steigen die Stromkosten rasant. Dennoch ist die Elektromobilität ein Thema, mit dem sich viele Familie beschäftigen. Wer an öffentlichen Säulen lädt, hat allerdings das Nachsehen. Denn hier zahlt man an Schnellladesäulen teils sehr hohe Preise. Wenn Sie Ihr Elektroauto über den Haushaltsstrom „betanken“, ist das deutlich günstiger. Doch auch hier variieren die Kosten, da jeder Stromanbieter einen anderen Preis pro Kilowattstunde verlangt. Offensichtlich ist, dass es kaum möglich ist, im öffentlichen Raum bei der Aufladung von Elektroautos zu sparen. Anders verhält es sich in unseren direkten Nachbarländen, deren Strompreis deutlich unter den hierzulande aufgerufenen Kosten liegt.
Wenn Sie in Norwegen ein Elektroauto fahren, bekommen Sie zusätzliche Vergünstigungen und müssen zum Beispiel keine Gebühren für die Durchfahrten mautpflichtiger Tunnel und für die Nutzung mautpflichtiger Straßen zahlen.
Viele Interessenten, die schon länger über ein Elektroauto nachdenken, fragen sich aktuell, ob sie sich die täglichen Fahrten bei diesem Strompreis perspektivisch leisten können. Welchen Grund fernab des Klimaschutzes gibt es, auf die Elektromobilität umzustellen und sich gegen seinen bisherigen Verbrenner zu entscheiden. Dass der Strompreis für Zweifel sorgt, ist verständlich und eine der größten Hürden, die es zu überwinden gilt und die sowohl Hersteller, als auch potenzielle Käufer beschäftigen.
Keine Einheitstarife an Ladestationen, ein Problem?
Wer keine eigene Wallbox am Haus oder in der Tiefgarage seines Miethauses hat, muss sein Elektroauto an den öffentlichen Säulen aufladen. Hat man Glück, befindet man sich in einem Einzugsgebiet, in dem der Strompreis verhältnismäßig moderat ist. Doch es geht auch anders. Wohnen oder arbeiten Sie in einem Gebiet, in dem die Tarife zur Aufladung von Elektroautos enorm hoch sind? Dann können Sie entweder einige Kilometer bis zu nächstgünstigeren Säule fahren oder Sie müssen den überteuerten Preis zahlen. Dass es keine einheitlichen Tarife gibt, stellt durchaus ein Problem dar. Denn genau das ist der Punkt, an dem Ihr Elektroauto zur Kostenfalle werden und Ihr eingeplantes Budget übersteigen kann. Durch die Reichweiten bleibt es nicht aus, dass Sie gerade als Pendler und bei längeren Fahrten häufig laden müssen. Hier sind wir auch schon bei den Schnellladestationen angelangt. Und diesen Service lassen sich die Betreiber gut bezahlen. Hier gibt es bei DC-Säulen Preisdifferenzen von bis zu 6 Euro.
Wie eine Wallbox bezahlen, nachdem die Förderung eingestellt wurde?
Ende Oktober des vergangenen Jahres wurde die Förderung für Wallboxen eingestellt. Wer bis zu diesem Termin noch keine Wallbox gekauft und die Fördermittel dafür erhalten hat, geht leer aus. Besonders hart trifft die Einstellung der Fördermittel die Familien, die bereits eine Auftragsbestätigung der Kreditanstalt für Wiederaufbau erhalten hatten. Denn auch bereits getätigte Zusagen wurden gecancelt, was zahlreiche Familien an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit führte. Denn wer den Kauf der Wallbox bereits getätigt und einen verbindlichen Vertrag abgeschlossen hatte, konnte die Vereinbarung nicht ohne Zusatzkosten canceln.
Wenn Sie sich heute ein Elektroauto kaufen und den teuren Strompreis an öffentlichen Ladesäulen nicht zahlen wollen, bleibt Ihnen keine andere Möglichkeit, als sich eine eigene Wallbox anzuschaffen und die Kosten für den Kauf sowie für die Installation aus der eigenen Tasche zu finanzieren.
Wird die „grüne Idee“ perspektivisch im Kosten-Chaos enden?
Die Grundidee ist gut, daran gibt es keine Zweifel. Doch die Umsetzung stellt sowohl Hersteller, potenzielle Käufer und die Kommunen vor eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Wer dann liest, dass man zum Beispiel bei Mercedes Benz ab 2030 und Kawasaki ab 2035 keine Verbrenner mehr herstellen werden, sieht seine Mobilität in Gefahr. Solange es keinen einheitlichen Strompreis an den für alle zugänglichen Ladesäulen gibt, kann sich das Elektroauto nicht im gewünschten Umfang durchsetzen. Niemand kann auf Dauer die stetig steigenden Stromkosten zahlen.
Hier sind konstruktive und in der Praxis umsetzbare Lösungen gefragt, da die gute Idee der Elektromobilität ansonsten an den Kosten scheitern wird.
Viele Kaufinteressenten von Elektrofahrzeugen fragen sich derzeit, ob es neue Fördermittel geben wird. Auch der stetig steigende Strompreis ist ein Thema, mit dem sich derzeit zahlreiche deutsche Familien beschäftigen.