Fünf Minuten für 100 Kilometer Akkuleistung
Durchschnittlich werden die Fahrer und Fahrerinnen der E-Autos an diesen 1.000 Stationen laut EnBW 2,5 Ladepunkte vorfinden. Entlang von Autobahnen, wo die Reise- und Ladegeschwindigkeit hoch ist, kann mit der 350-kW-Technik binnen fünf Minuten Strom für eine Distanz von 100 Kilometer getankt werden. Steht eine dieser Ladestationen zum Beispiel an einem Einkaufszentrum, könnte das Fahrzeug auch mit einer geringeren Ladeleistung von 75 kW bei einem durchschnittlichen Einkauf zur Gänze geladen werden.
Die Ziele von EnBW bleiben hoch. Konzernchef Frank Mastiaux betont, dass man im Schnitt pro Tag einen neuen Standort in Betrieb nehmen wollen würde. Damit würden laut Mastiaux bis 2025 10.000 Schnellladepunkte allein in Deutschland entstehen.
EnBW fokussiert sich seit Jahren fast ausschließlich auf die Schnellladetechnik – und expandiert. Man wolle nicht nur in Deutschland flächendeckend zur Verbreitung der E-Mobilität beitragen, sondern auch im europäischen Ausland. Ein Joint Venture soll dabei helfen. Seit wenigen Wochen arbeitet EnBW mit dem Unternehmen Smartics zusammen. Smartics gehört Siemens, OMV und dem österreichischen Energieunternehmen Verbund. Unter der Marke Smartics werden schon heute Schnellladestationen in der Schweiz und in Österreich angeboten. EnBW hat hier die Mehrheit übernommen und damit 100 weitere Standorte in den beiden Alpenstaaten hinzugewonnen.
Weitere Anbieter eines Schnellladestationen-Netzwerks
EnBW hat den Plan, die aktuell 90 Kilometer zwischen zwei Ladestationen auf der Autobahn auf 50 bis 40 Kilometer zu verkürzen. Aktuell verfügt EnBW laut des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft über rund ein Viertel aller Schnellladestationen in Deutschland. Andere große Anbieter sind Eon mit dem kürzlich übernommenen Innogy, das Gemeinschaftsunternehmen Ionity (BMW, Ford, Daimler, VW, Audi, Porsche), Allego, Stromnetz Hamburg sowie die Konzerne Aldi und Lidl. Tesla betreibt in Deutschland aktuell rund 80 Schnellladesäulen.