Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen setzt in naher Zukunft noch stärker auf die Elektromobilität. Durch eine klassische Fahrdynamik und durch eine ausgereifte Digitalarchitektur möchte der Hersteller gegenüber den Fahrzeugen der Konkurrenz bestehen. Wir offenbaren, welche neuen VW-Modelle in naher Zukunft zu erwarten sind.
Vom holprigen Start in eine rosige Zukunft?
Der VW-Konzern verschreibt sich zukünftig noch stärker der Elektromobilität. Bereits heute bekennt sich das Unternehmen zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Bislang investierte der Hersteller mehr als 35 Milliarden Euro zur Entwicklung neuer Technologien, die sich in aktuellen und zukünftigen Modellen von Volkswagen finden sollen. Allerdings verlief der Start in die neue Ära der elektronischen Mobilität nicht wirklich rund.
Den VW ID.3 plagten zunächst Softwareprobleme. Die Techniker des Volkswagen-Konzerns bekamen die Macken erst nach einiger Zeit in den Griff. Mittlerweile erfreut sich der MEB-Erstling aber einer größeren Popularität. Mehr als 100.000 Europäer bestellten das Elektroauto. Sein Nachfolger, der ID.4, wurde bereits 48.000 Mal geordert. Es fange nun „langsam an, Spaß zu machen“, urteilt der VW-Baureihenleiter Andreas Krüger bei der Präsentation zukünftiger Elektromodelle.
Vom Sport-SUV bis zum Elektrobus
Zuletzt stellte Volkswagen den ID.4 GTX vor. Das Fahrzeug erzeugt eine Leistung von 220 kW, womit er die Werte von vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsantrieb erreicht. Mit dem elektronischen ID.4 GTX sei der Hersteller aber noch nicht am Ende der Leistungsspirale angelangt: „Ich bin sicher, dass da was kommen wird„, kündigt der Volkswagen-Technikchef Thomas Ulbrich an. Die Fahrdynamik solle auch auch zukünftig für VW ein Kriterium bleiben: „Wir brauchen weiter emotionale Produkte“, betont Ulbrich mit Blick auf kommende Elektroauto-Modelle.
Daher setzt sich die Volkswagen-Offensive in Sachen der Elektromobilität fort. Mit dem sportlichen ID.5 SUV Coupè soll bald ein weiteres Elektroauto auf den Markt gelangen. Das noch geräumigere ID.6-SUV wurde ebenfalls von VW angekündigt. Dieses Fahrzeug soll schon zum Ende des Jahres in China erscheinen. Für Europa kündigte der Hersteller unterdessen den VW Aero B an. Das Shooting Brake soll dazu beitragen, dass Volkswagen gegenüber der Konkurrenz besteht. Zu diesem Zweck soll 2023 auch ein Elektrobulli erscheinen, der die Bezeichnung ID.Buzz erhält.
Kompakte Modelle von Volkswagen
Für die nahe Zukunft kündigt Volkswagen weitere Elektroauto-Modelle an. Dazu gehört ein Small BEV. Das kompakte Fahrzeug soll bereits für 25.000 Euro erhältlich sein. Ursprünglich war die kleine Ausführung für 2027 geplant. Nun soll dieses Elektroauto schon im Jahr 2025 auf den Markt gelangen. Außerdem ist laut Insidern ein Mini-Stromer in Planung, der die Bezeichnung ID.1 tragen könnte. Solch ein Elektroauto wäre für VW eine dringende Ergänzung. Schließlich erlässt die Europäische Union immer schärfere Abgasverordnungen, sodass Kleinwagen ohne elektrischen Antrieb bald zur Mangelware gehören.
Grundsätzlich ist der VW-Konzern zu spät in den Elektroauto-Markt eingestiegen. Der Druck der Konkurrenz ist groß. Zwar kippt für Thomas Ulbrich das VW-Preisgefälle zwischen Elektroauto-Modellen und Verbrennern. Allerdings bieten konkurrierende Hersteller wie Dacia bereits in der Gegenwart preisgünstige Alternative zu klassischen Volkswagen-Modellen. Mit dem E-Crossover Spring Electric, der für rund 20.000 Euro erhältlich ist, bietet dieser Hersteller schon heute ein Fahrzeug zum kleinen Preis.
Zukunft ohne Wechselakkus
Es wird ausgereifte Technologien und Reichweite benötigen, damit Volkswagen den Vorsprung von Konkurrenten reduziert. Als Schlüssel für eine Zukunft in Sachen Elektromobilität gilt bei Volkswagen die Zusammenführung von digitalen Diensten sowie ein eigenständiges Betriebssystem. Solch ein OS sei „das Rückgrat für die weitere Evolution“, sagt Thomas Ulbrich. Dieser VW-Verantwortliche weist zudem auf die Wichtigkeit hin, die grundlegende Genetik der eigenen Fahrzeuge zu kontrollieren.
Damit beendet Ulbricht die Spekulationen, die jüngst um einen zukünftigen Zusammenschluss mit anderen Herstellern entstanden sind. Zugleich machte der VW-Vorstand auch allen Elektrofahrern, die regelmäßig weitere Strecken zurücklegen, Hoffnung für die nahe Zukunft. Ihr Problem „wird sich in drei bis fünf Jahren auflösen“, heißt es in Sachen der Wechselakkus. Schließlich soll bereits 2026 der VW-Trinity erscheinen, der ohne die Auswechslung der Komponenten auskommen soll.
Ausgewählte Bildquellen: Volkswagen (ID.4 GTX und ID.Buzz)