Die Autoindustrie bekam von der Bundesregierung die Vorgabe, vermehrt E-Autos in die Flotte zu integrieren. Der Zweck – die Reduktion der CO2-Emissionen speziell in Ballungsräumen. Das Erreichen der Vorgaben erschwert letztlich auch die Zunahme an Zulassungen von schweren SUVs, deren CO2-Ausstoß durchaus hoch zu bewerten ist. Die Beratungsfirma Deloitte brachte 2021 eine aktuelle Studie heraus, die den gegenwärtigen Stand sowie die abzusehende Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland betrachtet und schriftlich auf den Punkt bringt.
Verbrenner werden allmählich verschwinden
Aktuelle Prognosen, die in der Studie erwähnt werden, gehen davon aus, dass die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor bis 2030 um mehr als 3 Millionen zurückgehen werden. Autohersteller werden bis dahin ihre Produktion hinein in den Bereich der E-Mobilität transformieren. Das wird kurzfristig die Profitabilität schmälern, dennoch wird dieser Wandel notwendig sein. Die Studienautoren und -autorinnen gehen davon aus, dass ab dem Jahr 2023 die Elektrofahrzeuge erheblich zum Gewinn der entsprechenden Unternehmen beitragen werden.
Die Europäische Union hat klare Richtlinien im Hinblick auf die CO2-Emissionen aufgestellt. Sollten diese nicht eingehalten werden, drohen Strafen im Milliardenbereich.
Wie sieht der aktuelle Stand der E-Mobilität in Deutschland aus?
Die Studie zeigt, dass die Pandemie und das damit verbundene Konjunkturpaket 2020 den Wandel in der Automobilindustrie weg vom Verbrenner und hin zum E-Auto beschleunigt haben. Die Studie geht davon aus, dass die Zukunft von den aktuellen Auto-Playern gestaltet werden wird.
Schon heute ist zu erkennen, dass Verbrennungsmotoren in der Übergangszeit von Hybridantrieben ersetzt und letztlich von E-Motoren verdrängt werden. Dieser Übergang schöpft bestehende Produktionsketten aus und bietet eine Möglichkeit, die aktuellen CO2-Vorgaben einzuhalten.
Um in Zukunft die E-Mobilität anzukurbeln, haben sich drei Maßnahmen herauskristallisiert:
- Kaufprämien: Die Regierungen von Bund und Ländern fördern die Anschaffung von E-Autos.
- Strompreis: Die Festlegung der EEG-Umlage auf 6,5 und 6,0 ct/kWh auf den Strompreis für die kommenden beiden Jahre.
- Innovationsförderung: Hersteller und Zulieferer erhalten max. 2 Milliarden Euro an Förderungen.
2030 – wohin geht die Reise
Denkt man die momentanen Entwicklungen in der Branche und bei den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt weiter, wird sich bis 2030 eine eindeutige Verschiebung weg vom Verbrenner und hin zum E-Auto einstellen.
Wichtige Märkte bei der Transformation werden die Klein- und Kleinstwagen sein. Diese Preisklassen bergen mittel- und langfristig das größte Marktpotential.
Als mögliche Transformationsbeschleuniger sieht die Studie die Erhöhung des Kraftstoffpreises um bis zu 30 Cent durch den Staat bis 2024, Investitionen in die Batterietechnologie durch die Hersteller und die Steigerung der Akzeptanz und des Sinns für Nachhaltigkeit bei den Verbrauchern.
Sowohl der Staat als auch die Hersteller sind gefragt, wenn es um den Ausbau der Ladeinfrastruktur geht. Auch neue und innovative Ladekonzepte (Vereinheitlichung) werden notwendig sein.