Wer schon einmal das Vergnügen hatte, einige Stunden auf dem höchsten Berg Österreichs zu verbringen, weiß, welch atemberaubende Aussicht einen in über 3000 Meter Höhe erwartet. Nicht umsonst zählt die Fahrt auf den 3.798 Meter hohen Großglockner zu einer der beliebtesten Freizeitaktivitäten der Europäer. Das prachtvolle Panorama ist die Anreise in jedem Fall wert. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, in denen man den Berg zu Fuß erklimmen musste. Die technische Innovation ließ sich in den letzten Jahrzehnten nicht mehr aufhalten. Was dazu führte, dass die Besucher mittlerweile bequem per E-Bus zur Aussichtsplattform des Großglockners gelangen.
Der Familienausflug mit klimafreundlicher CO2-Bilanz
Die Nachricht war viel zu spektakulär, um sie nicht noch einmal hervorzuheben: Zum allerersten Mal in der Geschichte kam vor wenigen Wochen in Österreich ein E-Bus zum Einsatz, der zahlreiche Touristen bequem und beinahe klimaneutral auf den Großglockner chauffierte. Laut zuverlässigen Studien ist ein E-Bus ca. zwei Drittel weniger für den Ausstoß an CO2 verantwortlich wie ein vergleichbares Fahrzeug, das mit Benzin oder Diesel betrieben wird. Da lacht nicht nur Mutter Erde, sondern auch unsere Enkelkinder. Völlig problemlos meisterte der neue zwölf Meter lange E-Bus – der fortan auch als sogenannter Niederflur- und Panoramabus im ÖPNV eingesetzt wird – die Hochalpenstraße samt 36 Kehren und zwölfprozentiger Steigung. Somit bestand der E-Bus den anspruchsvollen Leistungs- und Hochgebirgs-Check, den die Großglockner Hochalpenstraßen AG voraussetzte, mit Bravour.
Der neue E-Bus – die Kapazitäten sind noch lange nicht ausgereizt
Nachdem der 24 Kilometer langen Erklimmung des Großglockners bereits eine 100 Kilometer lange Anreise aus Salzburg vorausging, verfügte der E-Bus immer noch über eine stolze Restkapazität von 50 Prozent. So wagte man auch noch die Weiterfahrt zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, unmittelbar am Fuße des Großglockners. Eine Strecke, die dem elektrischen Panoramabus ein wahres Fest war, denn bergab lädt sich der Stromer teilweise wieder selbst auf. Dadurch konnte der Bus vom Typ Silenth E-12, der mit 475 PS und 14 Tonnen Leergewicht aufwartet, auch die Rückfahrt über Fusch und Zell am See ohne unerwartete Vorkommnisse hinlegen. Die Gesamtlänge der Fahrt betrug 330 Kilometer und ein Drittel der Fahrt ging durch ein Hochgebirge. Kein Problem für den E-Bus, denn er verfügt über eine Gesamtreichweite von 450 Kilometern.
Der Großglockner war nur der Anfang
Trotz anfänglicher Start- bzw. Steckdosenschwierigkeiten ist die elektrische Mobilität nicht mehr aufzuhalten, denn die Vorteile überwiegen bei Weitem. Die Erklimmung des höchsten Bergs Österreichs darf getrost als Startschuss für den weitflächigen kommerziellen Einsatz in der Tourismusbranche gesehen werden.