Ein wichtiger Faktor für den Erfolg der E-Mobilität ist die flächendeckende Ladeinfrastruktur in Deutschland. Die Erfassung aller Ladesäulen, Ladestationen und Ladepunkte im gesamten Bundesgebiet ist nicht einfach. Die Quellenlage lässt verschiedene Zahlen zu. Wir beziehen uns sowohl auf die Zahlen der Bundesnetzagentur sowie als Vergleich auf jene des Statistikanbieters Statista [1].
33.811 Normalladestationen und 5.630 Schnellladepunkte
Zwar gibt es Bestrebungen, die Akkus von E-Autos so klein und leicht zu entwerfen, dass leere an Tankstellen und anderen Orten gegen volle einfach ausgetauscht werden können, aber bis dies Realität wird, bestimmt die Ladeinfrastruktur den Rhythmus.
Laut der Bundesnetzagentur waren mit Stand 1. Februar 2021 auf dem gesamten Bundesgebiet 33.811 Normalladepunkte und 5.630 Schnellladepunkte gemeldet und in Betrieb. Eine Deutschlandkarte mit einer Übersicht all dieser Ladepunkte findet sich auf der Webseite der Bundesnetzagentur wieder. Diese gibt aber auch an, dass ihr Verzeichnis nicht lückenlos alle Ladepunkte erfasst. Auf der Karte werden lediglich die Ladepunkte jener Betreiber dargestellt, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur zum einen vollständig abgeschlossen und einer Veröffentlichung via Internet zugestimmt haben.
Statista bezieht Zahlen von Tankkartenanbieter
Zu anderen Zahlen kommt der Statistikanbieter Statista. Auf der entsprechenden Webseite steht, dass im ersten Quartal 2021 die Anzahl der Ladestationen in Deutschland bei rund 22.000 liegt. Auch bei der Anzahl an Schnellladepunkten weichen die Zahlen von jener der Bundesnetzagentur ab. Geht die Bundesbehörde von 5.630 Schnellladepunkten aus, sagt Statista, dass rund zwei Drittel der 22.000 Ladestationen mit beschleunigter Ladegeschwindigkeit wären. Das wären rund 14.400 auf dem Bundesgebiet.
Die unterschiedlichen Zahlen lassen sich zum Teil über das Zählverfahren erklären. Bei der Bundesnetzagentur muss man selbst die Ladestation anzeigen und einer Veröffentlichung zustimmen. Bei Statista fußen die Zahlen auf der Quelle Chargemap. Chargemap ist ein Anbieter für das europaweite Bezahlen an öffentlichen Ladesäulen mit einer Karte. Daher zeigt Chargemap nur jene Ladesäulen an, mit denen man eine Kooperation hat.
Bund beschloss Schnellladegesetz für weiteren Ausbau
Die aktuelle Lage ist, dass das Bundesverkehrsministerium mit dem am 10. Februar 2021 beschlossenen Schnellladegesetz [2] die Rechtsgrundlage für die Ausschreibung von 1.000 sogenannten Schnellladehubs geschaffen hat. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagt dazu, „Nur mit einer flächendeckenden und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur schaffen wir es, dass mehr Menschen auf klimafreundliche E-Autos umsteigen und mit erneuerbaren Energien laden können. Gerade das schnelle Laden mit über 150 Kilowatt ist für die Langstreckentauglichkeit von E-Autos entscheidend. Wir wollen Mobilität mit besserer Luft, weniger Lärm und vor allem weniger CO2 ermöglichen“.
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/460234/umfrage/ladestationen-fuer-elektroautos-in-deutschland-monatlich/ – 15.02.2021
[2] https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2021/017-scheuer-schnellladegesetz.html – 15.02.2021