Die Zahl der Elektroautos auf unseren Straßen nimmt rasant zu. Nur die öffentliche Ladeinfrastruktur lässt noch deutlich zu wünschen übrig. Meist entstehen öffentliche Ladepunkte zunächst in Großstädten, selten in ländlichen Regionen, wo man viel mehr auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen ist als in den Metropolen.
Einen Ausweg aus dieser Misere bietet YouCharge.Me an, eine Sharing Community für Elektromobilist:innen. Die Idee: Wenn möglichst viele Ladestationen, die von Privatleuten oder Unternehmen für den Eigenbedarf betrieben werden, der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden, wächst die öffentlich zugänglich Ladeinfrastruktur. Umso attraktiver wird es, auf einen Stromer umzusteigen. Das Sharing-Modell ist demnach im Sinne der Klimaschonung und der Nachhaltigkeit.
Die Nutzung von YouCharge.Me ist einfach: Mit einer kurzen Anmeldung auf der Website youcharge.me wird man Mitglied der Community. Dort kann man die eigene Ladestation anderen zur Mitnutzung anbieten oder auch einfach nur auf die dort registrierten Ladestationen zugreifen. Willkommen sind also Menschen mit und ohne eigenes Sharing-Angebot. Anmeldung und Nutzung sind aktuell kostenlos.
Wie die Registrierung funktioniert, wird in den FAQ und einem YouTube-Video erklärt. Für die Videos ist Team-Mitglied Matthias Wiedemann, selbst begeisterter Elektroautofahrer, zuständig. Sein Tipp an alle, die sich gerade eine eigene Ladestation anschaffen und diese gerne mit anderen teilen möchten: „Wählt auf jeden Fall ein Gerät mit einem dreiphasigen Anschluss, denn damit lässt sich viel schneller laden als mit einem einphasigen. Umso attraktiver wird euer Sharing-Angebot sein! Und wenn die Ladestation über eine App oder Codefreigabe gesteuert werden kann, lässt sie sich sogar remote freischalten. Dann muss man noch nicht mal zu Hause sein, wenn ein Community-Mitglied zum Laden vorbeikommt.“
Die inzwischen über 100 registrierten Ladestationen in ganz Deutschland lassen sich mit Hilfe einer integrierten Landkarte leicht finden. Wer die Wallbox eines anderen Community-Mitglieds nutzen möchte, nimmt über unsere Plattform zu ihm Kontakt auf, reserviert die Ladestation, fährt zur vereinbarten Zeit vor und lädt. Ist man Anbieter einer Ladestation, entscheidet man selbst darüber, zu welchen Zeiten sie anderen zur Verfügung gestellt wird. Die Bezahlung für den Strom handeln Anbieter und Nutzer derzeit untereinander aus. Ein integrierter Bezahldienst ist aber geplant.
Die technische Basis hinter dem Service ist eine IT-Plattform der q.beyond AG, zu dem das Start-up gehört. q.beyond ist ein bundesweit tätiger IT-Dienstleister mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Energiewirtschaft. Programmiert wird das meiste im eigenen Haus, zum Großteil von eigenen Software-Architekten und –Entwicklern.
Gestartet im Sommer 2020 hat sich YouCharge.Me beim Ausbau der Dienstleistung stets an den Wünschen seiner registrierten Community-Mitglieder orientiert. Lean Start-up nennt sich diese Methode, die verhindert, dass man am Markt vorbei etwas entwickelt, was nicht gebraucht wird. So pflegt das YouCharge.Me Team einen engen Austausch mit seinen Nutzerinnen und Nutzern. Es verschickt regelmäßig Newsletter, führt Befragungen per Telefon und mit schriftlichem Fragebogen durch und bietet eine Facebook-Gruppe für den Austausch untereinander an. Kritik und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht. Inzwischen sind mehr als 400 Elektroautofahrer angemeldet und nutzen den Service eifrig. Wer an weiteren Infos zum YouCharge.Me Konzept interessiert ist, erfährt mehr in Interviews mit der Projektleiterin/Product Ownerin Lisa Speicher, die sie dem q.beyond Blog und in einem Podcast gegeben hat.