Ein wichtiger Schritt in Sachen Mobilitätswende wird das neu novellierte WEG (Wohnungseigentumsgesetz). In diesem wird der Rechtsanspruch an Lademöglichkeiten festgelegt. Intelligentes Lastmanagement kann hier eine wichtige Rolle spielen. Das Lastmanagement regelt bei Ladestationen die Strommenge, die bei einer regionalen Stromknappheit abgegeben werden darf.
Die Kosten der Ladeinfrastruktur
Vermieter wissen, dass sie mit der Implementierung eines Ladepunktes, sprich, einer Wallbox, den Wert und die Attraktivität des Mietobjekts steigern. Zudem ist es über die Sozialisation der Kosten möglich, eine schnelle Amortisierung zu erreichen. Dabei werden über das gemeinsame Nutzen eines Ladepunkts die Kosten geteilt. Dies kann zum Beispiel gelingen, wenn die Stellplätze mit den Wallboxen nicht einem einzelnen Fahrzeug fix zugewiesen sind.
Kann man die Stromkosten für die Wallbox noch auf mehrere Schultern verteilen, ist dies bei den Kosten für den Einbau der Wallbox oder des Ladepunkts nicht möglich. Diese übernimmt der Auftraggeber oder die Auftraggeberin selbst. Nicht die Wallbox, sondern die Installation dieses technischen Geräts samt dem passenden Stromanschluss kann den Preis in die Höhe treiben. Privat oder rein von Unternehmen genutzte Anschlüsse erhalten deutlich weniger Fördermittel von der öffentlichen Hand als jene, die ihre Ladestationen öffentlich zugänglich machen.
Je größer ein Gebäude ist (Unternehmen oder Mehrparteienhäuser), desto höher kann die Installationssumme steigen. Die Gründe dafür sind, dass zum Beispiel …
- neue Schaltschränke montiert und installiert werden müssen,
- Kabel durch Wände oder mehrere Etagen verlegt werden müssen oder
- der Netzanschluss um die Starkstromkomponente erweitert wird.
Bei Wohngebäuden ist nach der Installation von Ladepunkten meist ein Nachrüsten nicht mehr notwendig. Dies ist bei Gewerbeimmobilien meist anders. Der Einbau zusätzlicher Wallboxen oder auch eines Lastmanagements kann durch eine Mehrfachnutzung schnell nötig werden.
Unser Tipp: Das Nachrüsten von Gebäuden mit Ladestationen ist in der Regel deutlich kostenintensiver als der Einbau in Neubauten.
Intelligentes Lastmanagement
Investitionen in das bereits erwähnte Lastmanagement sind speziell bei einer Mehrfachnutzung eines Ladepunktes sinnvoll. Das Lastmanagement sorgt dafür, dass die Hausanschlussleitungen bei normalen Häusern auf das Laden von E-Fahrzeugen ausgelegt werden. Verwendet man ein intelligentes Lastmanagement, können damit sogar mehrere Ladepunkte aus den Ressourcen einer begrenzten Anschlussleistung betrieben werden.
Mittels des intelligenten Lastmanagements ist es für Unternehmen auch möglich, ihre Ladestationen zum Beispiel in der Nacht für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So können unter anderem Carsharing-Anbieter eine garantierte Ladesäule oder auch mehrere für sich mieten. Mittels des Lastmanagements können so fixe Stromabnahmemengen vereinbart und abgerufen werden.
Intelligentes Lastmanagement funktioniert auf der Basis einer skalierbaren und mit dem Internet verbundenen Ladeinfrastruktur. Das somit dynamische Lastmanagement hilft dabei, bei Bedarf die Strommenge zu reduzieren oder zu erhöhen. Interne Datenanalysen vergleichen verschiedene Tarifmodelle. Eine App informiert die Nutzer mittels einer Warteschlangenfunktion, dass bald eine Ladesäule frei wird.