Das Laden im Eigenheim, in der Arbeit oder an öffentlichen Ladepunkten findet immer größeren Zuspruch. Wussten Sie, dass es auch an gewerblichen Standorten mittlerweile vielfach angeboten wird, das eigene E-Auto zu laden? Und das oftmals kostenlos. Supermarktketten wie Aldi, Lidl und Kaufland, Möbelverkäufer wie IKEA und Schnellrestaurants wie McDonald´s bauen die Lademöglichkeiten an den Filialen entsprechend aus. Davon profitieren nicht nur die Kunden, auch die Unternehmen bekommen so ein grüneres Image.
McDonald´s – Schnellrestaurant mit Schnellladesäulen
Bis 2025 will der amerikanische Burgerbrater in Deutschland an über 1.000 seiner Standorte Schnellladesäulen für E-Autos aufstellen. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, kooperiert das Schnellrestaurant mit EWE Go. Das ist eine Tochter des deutschen Energieversorgers EWE AG.
Der mittlerweile sehr um sein grünes Image bemühte Fastfood-Gigant will sich weiter „vergrünen“. An den 1.000 McDrive-Standorten sollen dann die Gäste die Möglichkeit bekommen, ihre Elektroautos mit Ökostrom zu laden.
McDonald´s stellt hierfür die Standorte zur Verfügung, während EWE Go den Aufbau, die Installation sowie den Betrieb der Ladepunkte übernimmt. Im Jahr 2021 kamen zu den vorher bestehenden 40 Ladepunkten weitere 200 hinzu. Ab 2022, so McDonald´s, sollen jedes Jahr 250 weitere Standorte mit E-Ladesäulen erschlossen werden.
Holger Beeck ist Vorstandsvorsitzender von McDonald´s Deutschland:
„Elektromobilität kann sich letztlich nur durchsetzen, wenn eine flächendeckende Versorgung mit Lademöglichkeiten besteht. Die Senkung von CO2-Emissionen ist zudem ein integraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsziele. Die Kooperation mit EWE Go fügt sich daher als konsequenter Baustein in unsere Nachhaltigkeitsstrategie ein.“
IKEA – mit geschenktem Strom die E-Mobilität aufmöbeln
IKEA bietet kostengünstige Möbel an. Nun geht das schwedische Unternehmen einen Schritt weiter. Die Kunden können während sie Schränke, Gläser und Fleischbällchen kaufen, das Elektroauto gratis mit Strom aufladen. Für IKEA hat dies mehrere Gründe: der Werbewert, die Anziehungskraft für die immer größer werdende Gruppe von E-Autofahrern und eine hohe CO2-Einsparung.
Der Möbelgigant hat nun vor, alle eigenen Möbelgeschäfte in Deutschland mit Ladepunkten und -stationen auszustatten. Im Rahmen der Öffnungszeiten sollen die Kunden vor Ort kostenlosen Ökostrom tanken können. Das Angebot wird auf dem hauseigenen IKEA-Blog beworben.
Laut eigenen Angaben investiert IKEA hier rund 6 Millionen Euro. In Deutschland ergäbe sich somit eine Gesamtzahl von 113 IKEA-Ladesäulen. Der Konzern wünscht sich, so pro Monat mehr als 45.000 E-Autos laden zu können.
IKEA dazu: „Im Vergleich zu 45.000 konventioneller Mittelklassewagen auf 100 km heißt das im Monat eine CO2-Ersparnis von durchschnittlich 520 Tonnen.“
Kaufland – eigene App zum Finden der nächsten Lademöglichkeit
Ökostrom ist auch die Antwort von Kaufland. Die Kunden der Supermarktkette können ihr E-Fahrzeug laut Angaben des Unternehmens im Laufe der Öffnungszeiten mit 100 % sauberem Ökostrom versorgen. Auf der Unternehmenswebsite gibt Kaufland an, dass mittlerweile über 120 der Märkte mit Lademöglichkeiten für E-Autos ausgestattet sind.
Dort steht, „Wir bauen unser Schnellladenetz weiter für Sie und zum Schutz unserer Umwelt aus!“.
An jeder der Kaufland-Ladestationen soll es die Möglichkeit geben, mit den gängigen Ladesteckern Typ 2, Chademo, und CCS mit bis zu 43 kW AC oder auch bis zu 50 kW DC laden zu können. Wer seinen Einkauf bei Kaufland entspannt und nicht hektisch erledigt, kann je nach Fahrzeugtyp bis zu 80 Prozent der Akkuleistung aufladen.
Das Unternehmen hat für das Finden der nächsten Kaufland-Ladestation sogar eine eigene App entwickelt – die Kaufland eCharge App. Man findet diese sowohl im Apple Store sowie bei Google Play. Wichtig ist, die Ladesäulen können in vielen Fällen auch noch ohne die App gestartet werden. Mehr Informationen dazu beim Punkt über Kauflands Schwesterunternehmen Lidl.
ALDI – Ausbau der eigenen Ladeinfrastruktur
Ebenso wie Kaufland setzt auch ALDI auf das Laden während des Einkaufens. Der Strom dafür soll laut Angaben des Konzerns klimafreundlich sein. 2020 stattete ALDI rund 200 Filialen im südlichen Bereich von Deutschland mit Ladestationen für E-Autos aus. An allen Ladestationen sollen mindestens zwei Ladepunkte vorhanden sein.
Das Laden bei ALDI beschränkt sich wie bei den anderen Anbietern im gewerblich-öffentlichen Bereich auf die Öffnungszeiten. Das Unternehmen gibt an, dass der Strom dafür entweder aus Photovoltaikanlagen oder der Wasserkraft gewonnen wird.
Für ALDI steht fest: „Den Ausbau unserer Ladestationen sehen wir als weiteren wichtigen Schritt zur Förderung der E-Mobilität und des Klimaschutzes in Deutschland an.“ Bei den Schnellladestationen können die Nutzer bis zu 150 kW Ladeleistung erwarten. Das gilt vor allem für Filialen im urbanen Raum. Ländliche ALDIs erhalten Ladestationen mit bis zu 22 kW Leistung.
Lidl – bald nur noch über die eigene App kostenloses Laden möglich
Bislang können die Kunden von Lidl an vielen Standorten kostenlos ihr E-Auto aufladen. Lidl gehört ebenso zur Schwarzgruppe wie das oben erwähnte Kaufland. Nimmt man Kaufland und Lidl zusammen, können die Kaufenden hier an 320 innerdeutschen Standorten noch kostenlos laden.
Die Schwarzgruppe führt aber nun eine App ein, ohne die man die Ladestationen nicht mehr bedienen kann. Für zahlreiche Experten ist das der Schritt hin zum App-Zwang und weg vom Gratis-Laden. Das Unternehmen nimmt darauf aktuell noch keinen Bezug.
Die App soll es Kunden ermöglichen, auf einer interaktiven Karte freie Ladepunkte bei Lidl und Kaufland zu finden. Mit der App wird auch der Ladevorgang über das Scannen eines QR-Codes gestartet.
In den Bundesländern Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen wird das Laden bei Lidl nur noch über die App möglich sein. Dies gilt auch für bestimmte Teile von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Thüringen. Die App ermöglicht, die Ladesäulen nach Leistungsklassen zu filtern. Das bedeutet, man findet so die rund 100 Standorte, an denen Schnellladesäulen stehen.