Bei welchen Supermärkten können Sie Ihr E-Auto während des Einkaufs laden?
Vorteilhaft für alle Elektroautofahrer ist, dass die Anzahl der Läden, bei denen eigene Ladestationen angeboten werden, immer größer wird. Große Ketten wie z. B. Aldi Süd, Rewe, Lidl oder auch McDonalds haben großflächig verteilt Ladesäulen, die während des Einkaufs genutzt werden können. Doch gibt es zwischen den einzelnen Supermärkten große Unterschiede, ob, wie viel und wie teuer geladen werden darf bzw. kann.
Wie kann bei den Supermärkten Lidl und Kaufland geladen werden?
Sowohl Lidl als auch Kaufland gehören zu der sogenannten Schwarz-Gruppe. Diese sieht vor, bei jeder neugebauten Filiale mindestens eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge zu errichten. Für Filialen, die schon existieren, sollen diese im Zuge einer Modernisierung gebaut werden. Deutschlandweiter Spitzenreiter bezüglich der Ladestruktur bei Einkaufsläden ist Lidl. Lidl hat bereits über 400 AC- und DC-Ladesäulen und mehr als 3200 Filialen mit Ladepunkten ausgestattet. Zudem sind weitere 70 Ladesäulen in der Planung oder schon im Bau. Der verwendete Strom ist ausschließlich Ökostrom und somit sehr umweltfreundlich. Das Laden bei Kaufland geht aktuell nur an 140 Standorten, ist jedoch genauso wie bei Lidl komplett kostenlos und nur während der Öffnungszeiten möglich.
Kann bei Aldi Süd geladen werden?
Auch bei Aldi Süd können Sie Ihr Elektroauto während des Einkaufens kostenlos aufladen. Mit fast 400 Ladestationen ist die Ladeinfrastruktur bei Aldi Süd sehr gut ausgebaut. Dennoch arbeitet das Unternehmen laut eigenen Angaben am Ausbau der Lademöglichkeiten. Auch hier wird nur Ökostrom zum Laden verwendet, teilweise soll dieser sogar direkt von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Filialen stammen. Von den knappen 400 Ladestationen sind ca. 150 von DC-Schnellladern ausgestattet, die mit bis zu 150 kW laden können und Ihren Wagen so sehr schnell aufladen können.
Wie ist die aktuelle Ladesituation bei Rewe-Märkten?
Rewe hat aktuell 90 Ladepunkte an 50 verschiedenen Standorten. Im Gegensatz zu anderen Supermärkten werden hier somit teilweise mehr als nur eine Ladesäule pro Supermarkt angeboten. Mithilfe von EnBW möchten das Unternehmen bis 2022 weitere 100 Standorte von Rewe- und Penny-Märkten mit Ladestationen ausstatten. Während die meisten Ladepunkte, die bereits bestehen, lediglich 22 kW leisten, sollen die neu errichteten Ladesäulen eine Leistung von bis zu 300 kW besitzen. Alle Ladepunkte werden auch hier mit Ökostrom betrieben. Ein großer Unterschied bei Rewe ist, dass das Laden hier nicht kostenlos ist, sondern bezahlt werden muss. Die Kosten und Nutzungsmöglichkeiten können hier von Standort zu Standort schwanken.
Kann man auch bei Ikea Strom tanken?
Auch Ikea hat mittlerweile an den Einrichtungshäusern eigenen Ladestationen eingerichtet, die Sie als Kunde nutzen können. In Deutschland sind es aktuell 121 Ladestationen, die auf die 54 Standorte deutschlandweit verteilt sind. Somit wird sichergestellt, dass jedes Einrichtungshaus mindestens 2 Ladesäulen besitzt. Die Leistung von 22 kW ist hier zwar vergleichsweise schwach, dafür ist das Laden jedoch auch kostenlos. Ikea plant ebenfalls den Ausbau der Ladeinfrastruktur und neue Einrichtungshäuser sollen, sofern es möglich ist, Photovoltaik-Anlagen erhalten, mit denen der Strom für die Ladestationen selbst erzeugt werden kann.
Kann auch bei Baumärkten geladen werden?
Auch immer mehr Baumärkte errichten eigene Ladesäulen. Das große Unternehmen Hornbach hat bereits 60 Märkte mit Ladestationen versehen. Jedes Jahr sollen 20 weitere Märkte Ladestationen erhalten. Bauhaus möchte mithilfe von EnBW bis 2023 an 106 Standorten Ladestationen besitzen. Diese sollen bis zu 300 kW leisten, werden allerdings auch kostenpflichtig sein. Auch Hagebau stattet seine Parkplätze mit Chargern aus. Stand jetzt besitzen 69 Standorte zwei bis vier Ladesäulen. In naher Zukunft sollen zudem noch 14 neue Filialen Ladestationen erhalten. Auch hier ist die Nutzung der Ladepunkte kostenpflichtig. Bei der Baumarktkette Toom soll bis Mitte 2022 an zehn Prozent der Standorte elektrisch geladen werden können. Auch Toom arbeitet hier zusammen mit EnBW. Eine weitere große Baumarktkette ist Hellweg. Diese plant bei 80 Bau- und Gartenmärkten Schnellladestationen zu bauen, die mit 300 kW Leistung Ihr E-Auto sehr schnell aufladen. Auch hier ist der Ladevorgang nicht kostenlos.
Kann man bei einem kurzen Stopp z. B. bei McDonalds laden?
Neben den Super- und Baumärkten sorgen auch die Fast-Food-Ketten für Ladestationen an den eigenen Filialen. McDonalds hat in Deutschland aktuell 110 Restaurants mit Lademöglichkeiten ausgestattet. Bis zum Jahr 2025 soll diese Zahl auf über 1000 angestiegen sein. Burger King, ebenfalls ein sehr beliebtes Fast-Food-Restaurant, bietet aktuell nur sehr wenige Lademöglichkeiten und nur an ausgewählten Standorten, arbeitet jedoch am starken Ausbau. Beide Unternehmen werden das Laden nicht kostenlos anbieten.
Gibt es irgendwelche Einschränkungen beim Ladenvorgang?
Das Laden auf Parkplätzen ist oftmals zeitlich beschränkt. Zum einen funktionieren viele Ladesäulen ausschließlich während der Öffnungszeiten des Supermarkts, zum anderen ist die maximale Ladezeit beschränkt. Bei Aldi Süd liegt diese z. B. bei einer Stunde. Informationen finden Sie jeweils meistens auf der Homepage oder direkt am Charger.
Wie werden sich die Lademöglichkeiten bei Supermärkten in den nächsten Jahren entwickeln?
Alle Supermarktketten haben vor, in Zukunft die Anzahl der Ladestationen an möglichst vielen Standorten zu vergrößern. Teilweise wird dies mit Kooperationen z. B. mit EnBW oder Shell geschehen. Gerade Rewe plant hier bis 2024 ca. 400 Filialen mit bis zu 6 Ladesäulen auszustatten. Generell wird die wachsende Anzahl der E-Autos für einen Anstieg der Lademöglichkeiten nicht nur bei Supermärkten, sondern im gesamten öffentlichen Raum sorgen. Jedoch werden im Gegenzug die kostenfreien Ladestationen in Zukunft voraussichtlich immer seltener werden.
Fazit
Das Laden beim Einkaufen ist mittlerweile bei sehr vielen Supermärkten möglich und erhöht den Komfort der Kunden erheblich. Zwischen den einzelnen Ketten gibt es aktuell noch große Unterschiede bezüglich der Anzahl verfügbarer Ladestellen und der Nutzungsmöglichkeit. In Zukunft werden jedoch alle großen Ketten eigene Ladestationen anbieten, sodass sich die Unterschiede dahingehend angleichen werden.