Mazda – seit mehr als 100 Jahren auf dem Markt
Gegründet 1920 stellt das Unternehmen seit 1930 Motorräder und seit 1950 Lastwagen her. Seit 1930 wird auch der Name Mazda verwendet, der an Ahura Mazda, eine Gottheit der Weisheit und Erkenntnis, erinnert. Hauptsitz des Konzerns ist das geschichtsträchtige Hiroshima. Mazda war lange Zeit für den Wankelmotor bekannt. Fahrzeuge wie der Mazda 110 S Cosmo Sport oder der Mazda RX-8 machten diese Antriebsart und den Konzern auch in Europa und in den USA konkurrenzfähig. Seit 2020 haben die Japaner auch die Zeichen der Zeit erkannt und stiegen mit dem MX-30 vom Wankelmotor auf den Elektromotor um.
So präsentiert sich der MX-30 von Mazda von außen
Im Herbst 2020 stellte der japanische Autobauer seinen Mazda MX-30 vor. Ein klares, bislang immer verwendetes Designelement sparten sich die Designer – den Kühlergrill. Dieser ist bei einem Stromer auch nicht mehr notwendig. Das Design des E-SUV ist kompakt. Der MX-30 ist ein SUV, der durchaus auch als Coupé durchgehen könnte. Dies liegt vor allem an der anmutigen Dachlinie. Die Eleganz dieser Linienführung ist optisch durchaus reizvoll, kostet aber für die Mitfahrer im hinteren Bereich spürbar Kopffreiheit.
Damit die Hinterbänkler zumindest beim Einsteigen keinen Komfort vermissen müssen, öffnen sich deren Türen von der Fahrzeugmitte aus nach hinten. Damit bildet die jeweilige Vorder- mit der entsprechenden Hintertür eine Art Portal. Somit ist klar, beim MX-30 verzichten die Designer auf B-Säulen. Ein Manko im Design ist, um die hinteren Türen zu öffnen, müssen die vorderen bereits offen sein. Mazda-Vertraute kennen dieses Türen-Konzept bereits aus dem Mazda RX-8. Auch der BMW i3 und der Fiat 500 Variante 3+1 sind so aufgebaut. Für dieses Design spricht jedoch, dass die fehlende B-Säule speziell beim rückwärtigen seitwärts Einparken eine bessere Sicht erlaubt. Es entsteht kein kurzfristiger blinder Fleck.
„Unser Gestaltungs-Ansatz hat zu einem originellen Design geführt“, erklärt Mazda MX-30 Chefdesigner Youichi Matsuda. „Das Exterieur ist kompromisslos einfach, um seine Schönheit als solide Einheit zu unterstreichen. Das Kabinendesign mit seinem gerahmten Dach und den Freestyle-Türen verkörpert ein Bild der Leichtigkeit und bezieht die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien mit ein. Zu Beginn einer Ära großer Veränderungen wollen wir den Menschen mit dem Mazda MX-30 zeigen, dass unsere Autos immer noch neue Emotionen wecken können und pure Fahrfreude vermitteln.“
Der „Beginn einer Ära“, wie Matsuda sagt, liegt allerdings schon etwas in der Vergangenheit. Die Japaner haben den Umstieg etwas verschlafen und versuchen nun, aufzuholen.
Die Maße des Mazda MX-30
Länge | 4.395 mm |
Breite | 1.795 mm |
Höhe | 1.555 mm |
Türen/ Sitzplätze | 4/ 5 |
Radstand | 2.655 mm |
Spurweite vorn und hinten | 1.565 mm |
Bodenfreiheit | 130 mm |
Kofferraumvolumen | Zwischen 366 und 1.171 l |
Leergewicht lt. Hersteller | 1.720 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2.119 kg |
Zuladung | 399 kg |
Dachlast | 75 kg |
Die hochwertige Innenausstattung des Mazda MX-30
Der Innenraum des Mazda MX-30 wurde hochwertig sowie elegant gestaltet. Was sofort auffällt, der Innenraum ist klar horizontal designt. Das vermittelt den Insassen das Gefühl von Breite und Raum. Auch wenn das E-Auto nicht so breit ist, fühlt man sich als Fahrer oder Fahrerin nicht eingeengt.
Nachhaltigkeit wird beim Mazda MX-30 nicht nur durch die Antriebsart und die Energieversorgung vorgelebt. Auch im Innenraum wird umweltbewusst weitergedacht. Einige der Innenausstattungen wurden zum Beispiel aus Kork gefertigt. Sowohl die Fahrerin als auch der Beifahrer können das Infotainmentsystem, das über ein Display im Armaturenbrett angezeigt wird, mit einem praktischen Dreh- und Drückknopf steuern. Vor dem Drehknopf befindet sich das Touch-Display für die Klimaanlage. Liebhaber klassischer, erhobener Knöpfe werden sich erst an diese Form der Bedienung gewöhnen müssen.
Praktisch für den Beifahrer oder die Beifahrerin ist die 220-V-Steckdose im Fußraum. Sie stellt sicher, dass man von dort aus zum Beispiel einen Laptop bei langen Reisen bedienen kann.
Die Leistungsdaten des Mazda MX-30
Der Mazda MX-30 wird von einer kleinen 35,5 kWh-Batterie angetrieben. Statt Downsizing nennen die Japaner diese Verkleinerung der Ladekapazität im Vergleich zu anderen Elektrofahrzeugen in dieser Klasse Rightsizing. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Akku des Mazda MX-30 kleinzuhalten. Damit entstehen über den gesamten Produktlebenszyklus geringere CO2-Emissionen“, so die Designer des Fahrzeugs. Damit trifft Mazda einen wunden Punkt bei zahlreichen E-Autos. Je größer die Batterie, desto schwerer ist der CO2-Rucksack, den das entsprechende E-Auto schultern muss.
Das angesprochene Rightsizing kann für Fahrende im Alltagsverkehr außerhalb der Stadt leicht frustrierend sein. Nicht wie von Mazda angegeben über 200 km kamen beim ADAC-Test heraus, sondern lediglich 170. Eines muss an dieser Stelle auch gesagt werden. Die 170 km sind eine Reichweite, mit der die meisten Strecken im täglichen Verkehr (Arbeit, Einkauf, Schule, …) ohne Probleme zu absolvieren sind. Das Aufladen zum Beispiel an der heimischen Wallbox passiert ohnehin immer dann, wenn man zu Hause ist. Kritiker führen hier die psychologische Komponente der gelebten Mobilitätsfreiheit ins Feld. Fährt man mit dem MX-30 in den Urlaub oder auf eine längere Geschäftsreise, muss man vermutlich ein- oder zweimal öfter zum Laden anhalten. Der ADAC gibt aber auch zu bedenken, dass der Akku des MX-30 im Winter, wenn die Kälte die Leistung der Batterie herunterdreht und man im Auto die Heizung hochfährt, eine Reichweite von 100 km vermutlich der Durchschnitt sein würde.
Der Elektromotor des MX-30 leistet 107 kW. Das entspricht umgerechnet 145 PS. Damit schaffen es die Fahrenden, den E-Mazda in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Wer sich für den MX-30 entscheidet, erreicht mit diesem eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.
Hier eine kurze Übersicht über die Leistungsdaten des Mazda MX-30:
- Akku mit 35,5 kWh
- Reichweite 237 km (Herstellerangabe)
- 145 PS
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,7 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Der Preis des Mazda MX-30
Die Kosten für einen neuen Mazda MX-30 sind bei durchschnittlichen 34.490 Euro ohne den Abzug und bei 24.920 Euro nach Abzug der aktuellen Förderungen sehr attraktiv. Sparen bei diesem Preis andere Hersteller zum Beispiel an den Assistenzsystemen, sind diese beim MX-30 meist in gutem Umfang inkludiert. Das soll potentiellen Käufer die Entscheidung erleichtern.
Fazit zum Mazda MX-30 – besser spät, als nie
Mazda hat mit dem MX-30 den ersten eigenen Stromer ganz nach dem Motto „besser spät, als nie“ auf den Markt gebracht. Die kleine Batterie hat den Nachteil, dass die Reichweite im Vergleich zu ähnlichen E-Autos sehr gering ausfällt, und den Vorteil, dass so eine gute Umweltbilanz über den gesamten Lebenszyklus für den Lithium-Ionen-Akku erreicht wird.
Das Platzangebot ist für mittlere Größen, speziell hinten, ausgelegt. Die Federung des Elektrofahrzeugs ist gut ausgewogen, die Vordersitze sind bequem, der Geräuschpegel ist E-Auto-mäßig gering und die Klimaanlage arbeitet top.
Die geringe Reichweite muss hier erneut erwähnt werden. Dafür ist der E-Motor effizient und arbeitet direkt. Durch den niedrigen Schwerpunkt ist das Fahrverhalten des Mazda MX-30 sicher, allerdings ist das Handling verbesserungsfähig. Ein klarer Sicherheitspluspunkt sind die schon für wenig Geld integrierten umfangreichen Assistenzsysteme.
Bildquelle: Mazda