Lastmanagement – Definition, Arten und Vorteile

Lastmanagement – Definition, Arten und Vorteile

Die Elektromobilität spielt in unserem Alltag eine immer größere Rolle. Viele Autofahrer steigen auf ein Elektrofahrzeug um und profitieren davon, dass sie den Wagen an einer Ladestation aufladen können. In diesem Zusammenhang wird häufig der Begriff Lastmanagement verwendet. Dieses gewinnt aber auch für andere Teile der Energiewirtschaft immer mehr an Bedeutung.

In dem folgenden Text erfahren Sie, was Lastmanagement bedeutet, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Vorteile Sie daraus generieren können.

Was bedeutet Lastmanagement?

Der in der Energiewirtschaft verbrauchte Strom wird häufig als eine »Last« angesehen. Damit diese »Last« den Unternehmensalltag nicht zu sehr beeinflusst, gilt es, den benötigten Energieverbrauch gezielt zu steuern.

Die Maßnahmen, die mit dieser Aufgabe in Verbindung stehen, werden als Lastmanagement bezeichnet.

Der Plan, die Stromkapazitäten so zu steuern, dass nicht mehr als tatsächlich verbraucht wird, setzt voraus, dass das Stromangebot an die Stromnachfrage angepasst wird. Ziel des Lastmanagements ist es daher, ein intelligentes Stromnetz zu entwickeln. Um dieses umzusetzen, wird die vorhandene Infrastruktur mit Steuerungstechniken ausgestattet. Hierüber sollen die Informationen fließen, die die Unternehmen nutzen, um die »Last« so gering wie möglich zu halten.

Das Lastmanagement kann auch erfolgreich bei dem Betrieb einer Ladestation auf einem betrieblichen Grundstück angewandt werden. In diesem Fall beziehen Sie als Fahrer eines Elektroautos den benötigten Strom nur dann aus einer Wallbox, wenn diese den benötigten Strom zur Verfügung stellen kann. Dies bedeutet, dass die Wallbox über ausreichend Kapazitäten verfügen muss.

Welche Voraussetzungen müssen für das Lastmanagement gegeben sein?

Damit Sie an dem Standort Ihrer Wallbox von den Vorteilen des Lastmanagements profitieren können, müssen Sie die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Hierzu gehören eine smarte Ladestation, ein intelligenter Stromzähler und die entsprechende Software.

Smarte Ladestation

Um das Lastmanagement für Ihre Zwecke zu nutzen, müssen Sie über eine smarte Ladestation verfügen. Hiermit können Sie die Anforderungen erfüllen, die für die Steuerung des bedarfsgerechten Energieverbrauchs benötigt wird. Sie profitieren zudem von dem Vorteil, dass Sie eine smarte Ladestation mit anderen Elektrogeräten verbinden können. Verwenden Sie die smarte Ladestation z. B. mit einem Smart-Meter können Sie alle Ladevorgänge an der Wallbox zentral verwalten.

Verbinden Sie die smarte Ladestation mit Ihrer Photovoltaikanlage, können Sie auch den über diese Anlage produzierten Strom an Ihren persönlichen Bedarf anpassen. So sind Sie immer auf der sicheren Seite, wenn es darum geht, nicht mehr Strom zu verbrauchen als unbedingt nötig.

Software zur Steuerung des Stromverbrauchs

Mit der entsprechenden Software zum Stromverbrauch können Sie den Stromverbrauch Ihrer Ladestation im Detail nachvollziehen. Die Software stellt außerdem eine Schaltzentrale zur Verfügung, von der Sie wichtigen Funktionen des Lastenmanagements ausführen können, ohne auf eine Internetverbindung angewiesen zu sein. In der Software ist ein Energiezähler integriert, der alle notwendigen Informationen auf einer LED-Anzeige zur Verfügung stellt.

Haben Sie auf Ihrem Betriebsgrundstück mehrere Ladestationen installiert, erleichtert die Software Ihnen die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten.

Intelligenter Stromzähler

Zu den weiteren Voraussetzungen, die Sie erfüllen müssen, gehört die Anschaffung eines intelligenten Stromzählers. Dieser lässt sich über die Software zum Stromverbrauch mit der smarten Ladestation verbinden. Mit dem intelligenten Stromzähler können Sie Ihren Stromverbrauch nicht nur transparent darstellen. Sie profitieren auch von einer deutlichen Senkung des Stromverbrauchs.

Welche drei Lastmanagement-Arten lassen sich unterscheiden?

Beim Lastmanagement müssen die beiden folgenden Arten voneinander abgegrenzt werden:

Statisches Lastmanagement

Die statische Anwendung ist praktisch die Grundform des Lastmanagements. Hierbei wird die Leistung der Ladestation auf die Ladepunkte aufgeteilt, die die Energie für Sie als Anwender zur Verfügung stellen. Das Prinzip beruht darauf, dass die verfügbare Menge an Energie fix ist und eine bestimmte Obergrenze für den maximalen Strombezug festgelegt wird. Diese Obergrenze orientiert sich an Ihre verfügbare Netzkapazität.

Dynamisches Lastmanagement

Im Gegensatz hierzu geht das dynamische Lastmanagement davon aus, dass die verfügbare Menge an Energie variabel ist. Die Menge des Energieverbrauchs ist z. B. abhängig von dem Gebäude oder der Tageszeit, an dem die Ladestation verwendet wird. Stellen sie das Gerät z. B. auf einem betrieblichen Grundstück auf, besteht an den Wochenenden – wenn überhaupt – nur ein sehr geringer Energieverbrauch. Dieser wird mit Anwendung des dynamischen Lastmanagements entsprechend gesteuert.

Fahrplanbasiertes Lastmanagement

Bei der fahrplanbasierten Lenkung des Stromverbrauchs planen sie Ihren Stromverbrauch durch die Erstellung entsprechender Fahrpläne. Hiervon profitieren Sie z. B., wenn Ihr Unternehmen einen Fuhrpark unterhält, in dem mehrere Elektrofahrzeuge im Bestand sind. Die Ladeleistung wird mithilfe des Lastenmanagements entsprechend geplant. Muss ein Fahrzeug z. B. früher einsatzfähig sein als die anderen, erhält es bevorzugt eine höhere Ladeleistung. Dies hat zur Folge, dass das Fahrzeug schneller geladen ist und auch schneller wieder eingesetzt werden kann.

Welche zwei Komponenten müssen beim Lastmanagement berücksichtigt werden?

Zur Steuerung des Energiebedarfs gehören die beiden folgenden Komponenten:

Lastabwurf
Lastverschiebung

Lastabwurf

Das Lastmanagement trägt in Produktionsbetrieben dazu bei, dass der Stromverbrauch massiv reduziert werden kann. Dieser Vorgang darf allerdings nicht während eines Produktionsprozesses angestoßen werden, weil dieser unter Umständen negativ durch den Lastabwurf beeinflusst werden könnte. Deshalb ist es zu empfehlen, den Stromverbrauch zu einem späteren Zeitpunkt zu reduzieren. Mit der Bereitstellung von Regelenergie ist es möglich, die Stromlasten gewinnbringend abzusetzen.

Das Lastmanagement verschafft Ihnen bei dieser Anwendung den Vorteil, dass Sie Ihre elektrischen Anlagen und Geräte vor Verschleiß und Überhitzung schützen können.

Lastverschiebung

Bei einer Lastverschiebung findet eine variable Steuerungsmaßnahme statt, bei der das Lastmanagement den Verbrauch des Stroms zum Teil lastreduktiv und zum Teil lastexpansiv steuert. Der komplette Prozess der Lastverschiebung orientiert sich an den Spitzenzeiten des Stromverbrauchs. Berücksichtigt werden aber weitere Aspekte wie z. B. oder die Nachfrage nach Strom.

Das Lastmanagement trägt in diesem Zusammenhang dazu bei, dass Sie Ihren Stromverbrauch kostengünstig lenken können. Dies bedeutet, dass Sie nicht weniger Strom verbrauchen – wie z. B. beim Lastabwurf der Fall ist. Die Lastverschiebung bewirkt aber, dass Sie Ihren Strom zu einer anderen Zeit verbrauchen, als es eigentlich vorgesehen war. Auf diese Weise können Sie den Stromverbrauch bei verschiedenen Lastgängen ausgleichen.

Lastabwurf und Lastverschiebung tragen dazu bei, dass Sie Ihre Gesamtenergiekosten nachhaltig senken.

Die Vorteile von Lastmanagement für Besitzer von elektrischen Fahrzeugen und in anderen Bereichen

Mit dem Lastmanagement können Sie sowohl als Besitzer eines Elektroautos wie auch als Unternehmer mit hohem Energieverbrauch Ihre Energiekosten auf Dauer auf einem niedrigen Niveau halten. Überdies verschafft Ihnen das Lastmanagement die folgenden Vorteile:

Das Lastmanagement hilft Ihnen, Ihren Netzanschluss zu schützen. Denn dadurch, dass Sie Ihren Stromverbrauch entsprechend Ihrs Bedarfs steuern, bleiben Sie innerhalb der Verbrauchsgrenzen. Die Arbeiten an der Netzinfrastruktur können hierdurch deutlich eingegrenzt werden.

Mit Anwendung des Lastenmanagements vermeiden Sie, dass Sie den Strom zu den Spitzenzeiten verbrauchen. Zu diesen Spitzenzeiten ist der Strom besonders teuer. Weil Sie aber innerhalb Ihrer Kapazitäten bleiben, sind Sie hiervon nicht betroffen.

Mit dem Lastmanagement optimieren Sie jeden einzelnen Ladevorgang. Schöpfen Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Netzanschlusses voll aus, können Sie schneller sparen und höhere Kosten vermeiden.

Zwei Beispiele zum Lastmanagement in der Praxis

Das Lastmanagement und seine Vorteile stellen wir Ihnen abschließend in zwei Beispielen vor.

Beispiel 1

Ein Produktionsbetrieb hat für jeden seiner 20 Mitarbeiter ein Elektrofahrzeug angeschafft. Zusätzlich werden auf dem Betriebsgrundstück 20 Ladestationen installiert, die jeweils über eine Ladeleistung von 22 kW verfügen.

Ohne die Anwendung des Lastmanagements müsste das Unternehmen den gesamten Netzanschluss um 440 kW erweitern. Kommt hier aber die dynamische Methode des Lastmanagements zum Einsatz, stellen der Betrieb sicher, dass die für jeden einzelnen Ladevorgang benötigte Leistung nicht überschritten wird. Hierdurch kann das Unternehmen seine betrieblichen Kosten im Energiebereich erheblich senken.

Beispiel 2

Sie betrieben eine Spedition, in dessen Fuhrpark sich mehrere LKWs befinden. Diese möchten Sie durch Elektro-LKWs ersetzen. Um dieses Vorhaben umzusetzen, müssen Sie eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufbauen. Bei dem Ausbau des erforderlichen Netzanschlusses berücksichtigen Sie, dass Sie eine Ladeleistung von circa 150 KW benötigen. Wenden Sie hier das Lastmanagement und die entsprechende Technik an, können Sie den Stromverbrauch bedarfsgerecht steuern und höhere Kosten vermeiden.

Hier kommt die fahrplanbasierte Methode des Lastmanagements zur Anwendung. Der Einsatz der Fahrzeuge wird über die Fahrpläne gesteuert. Hierbei berücksichtigen Sie zwei Aspekte. Dies sind der Zeitpunkt, zu dem das Fahrzeug wieder zur Verfügung stehen muss und den Zeitpunkt, der außerhalb der Spitzenzeiten liegt.

Fazit

Mit dem Lastmanagement ist die gezielte Steuerung des Stromverbrauchs verbunden. Hiervon profitieren Sie im privaten Bereich und als Unternehmer.

Unterhalten Sie auf Ihrem privaten Grundstück eine smarte Wallbox, nutzen Sie die Vorteile des Lastmanagements, wenn Sie einen intelligenten Stromzähler einsetzen. Denn Sie verbrauchen weniger Strom und können Ihr Elektrofahrzeug schneller lasen.

Im betrieblichen Bereich profitieren Sie und Ihr Unternehmen insbesondere von dem Lastmanagement, wenn Sie mehrere Elektrofahrzeuge unterhalte und auf dem Betriebsgrundstück mehrere Ladepunkte verteilt sind. Nutzen Sie den Lastabwurf oder die Lastverschiebung, können Sie Ihre betrieblichen Energiekosten nachhaltig senken.

Hausbau und Elektromobilität – Was muss ich beachten?

Hausbau und Elektromobilität – Was muss ich beachten?

Nachhaltig für die Zukunft bauen

Schon beim Hausbau können Sie an die Zukunft denken: Falls Sie in naher Zukunft ein Elektroauto kaufen wollen, können Sie die notwendigen Voraussetzungen bereits beim Hausbau schaffen. Während der Bauarbeiten lassen sich PV-Anlage und Wallbox am einfachsten planen und montieren. Werden Stromleitung und Zählerschrank entsprechend an die Bedürfnisse von Wallbox und Elektroauto angepasst, ist die Einrichtung beim Hausbau deutlich günstiger als eine spätere Nachrüstung. Kommt es in den kommenden Jahren zu einer Preissteigerung für Elektroinstallation, Zählerschrank und Wallbox, können Sie sich entspannt zurücklehnen. Bei einem Neubau halten sich dagegen die Kosten dafür in Grenzen. Hier erfahren Sie, welche Voraussetzungen die Zuleitungen zur Wallbox erfüllen müssen, welche Anschlüsse Sie am Haus benötigen, wo eine solche Ladestation fürs Elektroauto gut untergebracht wird, wie Sie eine eigene PV-Anlage integrieren und das Lastmanagement dafür organisieren.

Wie müssen die Zuleitungen zur Wallbox dimensioniert werden?

Mit einer privaten Ladestation fürs Elektroauto in der Garage ist das Laden des eigenen Fahrzeugs außerordentlich komfortabel. Sobald es für mehrere Stunden im Carport oder der Garage steht, kann es dort geladen werden. Zwar ließe sich der Akku auch via Steckdose laden, doch das würde ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Eine Wallbox lädt im Vergleich dazu wesentlich schneller. Den Strom kann Ihr eigener Stromanbieter liefern. Oft bieten diese günstige Tarife speziell für Elektroautos an. Oder Sie installieren eine PV-Anlage und produzieren damit Ihren eigenen Strom. Bei der Auswahl der passenden Zuleitung kommt es auf die Leistung des Bordladegerätes an.

Wissen Sie schon, welches Elektroauto Sie sich gerne kaufen würden? Dann können Sie darauf achten, dass Fahrzeug und geplante Wallbox kompatibel sind. Falls Sie sich alle Optionen offen halten wollen, sind Sie mit einer Zuleitung auf der sicheren Seite, die über eine Leistung von elf Kilowatt verfügt. Die Aufladung der Fahrzeugbatterie kann damit ein-, zwei- oder dreiphasig geschehen. Für manche Elektroautos ist auch eine Zuleitung mit 22 Kilowatt möglich.

Welche Anschlüsse brauchen Sie am Haus für das Elektroauto?

Prinzipiell ließe sich ein Elektroauto auch über ein ICCB-Ladekabel aus einer normalen Steckdose mit 230 Volt laden.

Allerdings sollten Sie das nur im Notfall nutzen. Schließlich sind weder Stromleitung noch Steckdose für solche langanhaltenden und hohen Belastungen ausgelegt. Der Ladevorgang selbst dauert dabei sehr lange und es kann durchaus ein Kabelbrand auftreten.

Entscheiden Sie sich für die Installation einer Wallbox beim Hausbau, können Sie Ihr Elektroauto bequem in der heimischen Garage oder dem Carport laden. Die Wallbox selbst ist eine Ladestation und wird dazu beim Hausbau mit den passenden Elektroleitungen an der Wand montiert. Mit Hilfe der Ladestation wird das E-Auto und das Stromnetz verbunden. Sie müssen lediglich beim Hausbau einen Anschluss mit Starkstrom vorsehen. Das ist hierzulande in der Regel eine Leitung mit dreiphasigem Wechselstrom und einer Spannung von 400 Volt.

Damit lässt sich eine Starkstromwallbox mit einer Leistung von 11 kW betreiben, auch 22 kW sind möglich. Grundsätzlich ließe sich die Ladestation auch mit der haushaltsüblichen Spannung von 230 Volt betreiben. Allerdings würde dann lediglich eine maximale Ladeleistung von 7,2 kW erreicht und die Ladezeit wäre deutlich länger. Bei der Auswahl des passenden Stromanschlusses kommt es auf die entsprechenden Ladezeiten an. Ist die Ladeleistung höher, dauert das Laden des Akkus weniger lange.

Dauer für das Laden eines Akku mit 40 kWh (Ladung: 5%-80%; Circa-Angaben):

  • Ca. 17 Stunden an der Haushaltssteckdose
  • Ca. 11 Stunden an der Wallbox mit 3,7 kW
  • Ca. 9 Stunden bei einer Ladeleistung von 4,6 kW
  • Ca. 3 Stunden bei einer Ladeleistung von 11 kW
  • Ca. 1,5 Stunden bei einer Ladeleistung von 22 kW

Wo ist der beste Standort für die Wallbox?

Wird die Wallbox bereits beim Hausbau eingeplant, ist ein Carport oder die Garage ein idealer Ort. Besonders in einer Garage sind sowohl Ladestation als auch Elektroauto sicher vor UV-Strahlung, Regen, Schnee oder Hagel. Bei einem Sturm können weder Äste noch Steine Schaden anrichten.

Gleichzeitig sind Ladestation und Elektroauto sicher vor Vandalismus oder Diebstahl. Dazu steht das Garagendach für die Errichtung einer PV-Anlage zur Verfügung. Diese lässt sich ebenfalls direkt beim Hausbau einplanen und liefert den passenden Strom für Ladestation und Haushalt.

Auch ein Carport bietet Ladestation und Elektroauto guten Schutz. Weder Regen, noch Schnee oder starker Wind können Schäden verursachen. Weil es im Sommer sehr heiß werden kann, sollte die Wallbox beschattet werden. Planen Sie beim Hausbau einen Carport, sollten Sie daran denken, dass dieser zwar Schutz gegen Wind und Wetter bietet, und trotzdem recht ungehinderten Einblick ermöglicht.

Weil eine Wallbox eine hochwertige Investition beim Hausbau ist, sollten Sie diese nicht allzu offen präsentieren. Auch wenn es prinzipiell möglich ist, die Wallbox direkt am Haus anzubringen, raten sowohl Fachleute als auch Hersteller davon ab. Schließlich sollte ein solch hochwertiges stromführendes Gerät nicht schutzlos der Witterung und Dieben preisgegeben werden.

Wie lässt sich eine PV-Anlage mit einer Wallbox integrieren?

Die Kombination einer Wallbox mit einer PV-Anlage, wie die Photovoltaikanlage kurz genannt wird, versorgt Ihr Elektroauto und Ihren Haushalt mit grünem und kostengünstigem Solarstrom. Planen Sie die PV-Anlage direkt beim Hausbau mit ein, werden Sie ein wenig autarker und unabhängiger von der öffentlichen Infrastruktur. Schließlich erzeugt die PV-Anlage auch dann Strom, wenn das Stromnetz ausgefallen sein sollte. Dafür brauchen Sie lediglich eine im Stromspeicher enthaltene Notstromfunktion.

Sie können Ihr Elektroauto sogar ausschließlich mit dem Strom laden, den Ihre PV-Anlage erzeugt hat. Dann sollten Sie diese zusätzlich mit einem Stromspeicher ausstatten. Diese speichert überschüssigen Strom und gibt ihn dann an die Wallbox ab, wenn Sie Ihr Elektroauto laden wollen.

Planen Sie Ihr Einfamilienhaus mit einer PV-Anlage, wählen Sie in der Regel eine Größe zwischen sieben und 15 kWp. Fahren Sie mit Ihrem Elektroauto ungefähr 15.000 Kilometer jährlich, brauchen Sie nur dafür eine PV-Anlage von etwa 2,5 kWp. Diese lässt sich auf etwa 15 Quadratmetern Dachfläche realisieren. Allerdings sind das zunächst nur Näherungswerte. Wie groß Sie beim Hausbau Ihre PV-Anlage einplanen sollten, hängt von Ihrem Elektroauto und von der gewünschten Stromleistung für den Haushalt ab. Ein Fachbetrieb hilft Ihnen zuverlässig bei der genauen Planung.

Welche Möglichkeiten des Lastmanagements gibt es?

Wird der mit PV-Anlage erzeugte Solarstrom ins Netz eingespeist, ist die Vergütung inzwischen nicht mehr so attraktiv wie einst. Daher ist die eigene Nutzung sinnvoll, sowohl für den Eigenbedarf im Haushalt als auch für das Laden des Elektroautos.

Eine Anlage ab 5kWp ist für Eigenbedarf und Ladestation durchaus ausreichend und lässt sich bereits beim Hausbau einplanen. Damit alles gut aufeinander abgestimmt wird, sollte die Wallbox den Ladestrom stufenlos regeln und damit die Ladeleistung an die PV-Leistung anpassen können.

Eine Steuereinheit verteilt schließlich den Strom an die jeweiligen Verbraucher. Braucht die Ladestation mehr Strom, als die PV-Anlage gerade liefern kann, wird die Differenz aus dem Stromnetz bezogen. Im Hausanschlusskasten befinden sich die Sicherungen und begrenzen den verfügbaren Strom. Lädt das Elektroauto mit maximaler Leistung und soll zusätzlich auf dem Herd das Essen gekocht werden, ist ein Lastmanagement hilfreich. Dann bleiben die Sicherungen im Elektroverteiler und per Lastenmanagement wird die Ladeleistung der Wallbox gesteuert.

Sie können dafür bereits beim Hausbau einen zusätzlichen Stromzähler vorsehen. Dieser misst genau, wie viel Strom aktuell jeweils benötigt wird und regelt die Ladeleistung der Wallbox je nach Gebäudelast. Lastspitzen werden auf diese Weise vermieden. Oft sind bereits die Wallboxen mit einem Lademanagement ausgestattet und Sie sehen jederzeit, wie viel Strom aus der PV-Anlage und wie viel Strom aus dem Stromnetz zum Laden des Elektroautos genutzt wird.

Planen Sie alles direkt beim Hausbau, können Sie sowohl Wallbox als auch Stromspeicher vom gleichen Hersteller wählen: Dann sind beide optimal aufeinander abgestimmt. Das Lademanagement wird in diesem Fall in der Regel vom Speicher übernommen.

Fazit: Beim Hausbau schon an das Elektroauto denken

Wenn Sie direkt beim Hausbau die Wallbox für Ihr künftiges Elektroauto installieren, sparen Sie Geld. Sie können für die Ladestation den optimalen Platz in der Garage wählen und einen eigenen Dreiphasen-Stromkreis installieren lassen. Am Stromkreisverteiler wird der Strom separat zur Wallbox geleitet. Planen Sie zusätzlich eine PV-Anlage, können Sie Ihr Sparpotential noch weiter optimieren und den Strom für den Haushalt und Ihr Elektroauto selbst produzieren.

VESTEL EVC04 – eine Modellfamilie mit 9 Mitgliedern

VESTEL EVC04 – eine Modellfamilie mit 9 Mitgliedern

Das Unternehmen VESTEL

Bayerische und internationale Qualitätsarbeit auf dem Wallboxsektor – genau das bietet die in Garching bei München beheimatete Firma. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der VESTEL Group aus der Türkei. Der Konzern vertreibt neben hochwertigen Wallboxen auch Kühlschränke, Waschmaschinen, Waschtrockner oder auch Geschirrspüler sowie Standherde. Jedes Gerät von VESTEL zeichnet sich durch innovative und hoch entwickelte Technik aus. Speziell die Langlebigkeit und das top Preis-Leistungs-Verhältnis werden von den Endkunden geschätzt.

Durch die hauseigene Erfahrung und jahrelang aufgebaute Kompetenz in der Elektrotechnik war der Schritt hin zur Wallbox und zur Ladetechnik im Allgemeinen ein logischer und sinnvoller.

Die VESTEL-Wallbox EVC04

Nach der Lieferung und der Installation durch einen zertifizierten Fachbetrieb ist die EVC04-Wallbox aus dem Hause VESTEL sofort einsatzbereit. Angeschlossen an eine Starkstromquelle können die Endnutzer sofort ihr Elektrofahrzeug aufladen.

Der Variantenreichtum bei der EVC04 bietet integrierte oder exkludierte Ladekabel. Käufer sollten darauf achten, ob sie hier ein separates Typ-2-Ladekabel benötigen. Dieses wird gebraucht, wenn die Wallbox eine Ladesteckdose hat. Der Vorteil einer solchen ist die Flexibilität. Anwender können hier ein kurzes oder ein langes Ladekabel anstecken oder auch ein fahrzeugseitiges Typ-1-Ladekabel nutzen. Letzteres kommt dann zum Einsatz, wenn das E-Fahrzeug keine Typ-2-Ladebuchse aufweist.

Der Käufer hat auch die Wahl, ein fest installiertes Ladekabel zu nutzen. Dabei bietet VESTEL in der EVC04-Familie lediglich die Länge von 5 Metern an. Der Vorteil liegt hier im finanziellen Aufwand. Bei der fix montierten Ladekabel-Variante bezahlt man weniger Geld als bei jener mit einer Buchse samt externem Ladekabel. Sowohl die integrierte als auch die exkludierte Kabelvariante stehen den Käufern als 11, bzw. als 22 kW-Wallbox von VESTEL zur Verfügung.

HOME PLUS und HOME SMART von VESTEL

Optisch sehen sich die verschiedenen VESTEL-Wallboxen bis auf die Stecker sehr ähnlich. Der Unterschied liegt unter der Oberfläche – also im Technischen. Der Name der EVC04 Basisvariante ist HOME PLUS. Mit HOME SMART kommt unter anderem eine App-Steuerung hinzu.

Die App von VESTEL nennt sich DRIVE GREEN. Durch die Möglichkeit, die Ladeprozesse an verschiedene Zeiten anzupassen, können die oftmals erheblich günstigeren Nachtstromtarife genutzt werden. Eingestellt wird die Ladezeit mit DRIVE GREEN entspannt mit dem Smartphone oder dem Tablet. Die App kann aber noch mehr. Über diese können die Nutzer auch den aktuellen Ladestatus des Elektrofahrzeuges überwachen. Die Daten der App kann der Endverbraucher auch für einen Bericht nutzen, der den Verbrauch und damit die Kosten in einem definierten Zeitraum anzeigt. Damit kann das eigene Nutzungsverhalten kosteneffizienter angepasst werden.

11 kW-VESTEL-Wallbox mit integriertem FI-Typ-A-Schutzschalter

Einige der Wallboxen aus dem Hause VESTEL mit 11 kW-Leistung verwenden einen integrierten FI-Typ-A-Schutzschalter. Nutzer erkennen diese Modelle am A im Produktnamen. Hier zwei Beispiele:

  • EVC04-AC11SWA
  • EVC04-AC11A-T2P

Dieser Schalter sorgt zuerst dafür, dass bei der Montage und Installation der Fachelektriker keinen externen FI-Schutzschalter einbauen müsste. Damit sparen die Käufer in den meisten Fällen Geld. Dieser externe Schalter verbraucht auch im Verteilerkasten somit keinen Raum. Ein solch integrierter FI-Schutzschalter hat zudem den Vorteil, dass, wenn der Alarm ausgelöst wurde, dieser einfach wieder behoben werden kann – ohne die Wallbox zu zerlegen.

Das MID-Meter für VESTEL-Wallboxen

Sämtliche der neun Modelle von VESTEL lassen sich über eine Schnittstelle mit einem sogenannten MID-Meter verbinden. Das MID-Meter leistet für eine Wallbox das, was ein Lastenmanagement im „Großen“ kann. Das MID-Meter ist ein Stromzähler, um den Verbrauchsstrom vom Hausanschluss direkt an die Wallbox zu übermitteln. So kann eine VESTEL-Wallbox dynamisch an bestimmte Ereignisse gekoppelt werden.

VESTEL-Wallbox – Gewicht und Größe

Fünf Kilo wiegt eine VESTEL-Wallbox mit einem Stecker und rund neun Kilo ein Modell mit einem fest montierten Ladekabel. Das ist im Vergleich zu anderen Wallboxen nicht leicht, aber das Gewicht hat einen Sinn – die Technik.

315 x 460 x 135 mm – das sind die Maße für eine EVC04-VESTEL-Wallbox. Damit ist die Wallbox etwas größer als ein DIN-A3-Blatt. Das Tolle an dieser Größer ist auch, dass niemand die Wallbox einfach so unauffällig mitnehmen, sprich stehlen kann.

Das Gehäuse der EVC04 besteht aus Polycarbonat. Dieses Material zeichnet sich durch eine ausgezeichnete Schlagzähigkeit, eine hohe Festigkeit sowie eine ebenfalls hohe Steifigkeit aus (IK 10 Standard). Die Wallbox ist dadurch flammfest und fühlt sich haptisch besonders wertig verarbeitet an.

Die abgerundeten Ecken der Wallbox von VESTEL bietet den Zusatznutzen, dass so das Ladekabel einfach und platzsparend nicht geknickt um die Wallbox gelegt werden kann. Das gefällt Ordnungsliebenden, denn so kann sich ein Kabel nicht zur Stolperfalle entwickeln.

EVC04 Wallbox mit IP54-Schutzklasse

Die VESTEL-Wallboxen sind in die IP54-Schutzklasse eingeordnet. Das bedeutet für den Endverbraucher, dass die Wallbox gegen Staub und Spritzwasser sozusagen immun ist. Das heißt, man kann die EVC04-Wallbox auch problemlos im Außenbereich einsetzen.

Freigabe durch und Programmierung der RFID-Karten

Die im Produktumfang enthaltenen RFID-Karten sind dafür gedacht, dass ausschließlich die Besitzer der Karten über die Wallbox Strom laden können. Das verhindert, dass Unbefugte Strom stehlen. Falls die VESTEL-Wallbox ohnehin in einer sicheren und abschließbaren Garage montiert ist, kann dieses Sicherheitsfeature auch deaktiviert werden.

Die Programmierung der RFID-Karten ist kinderleicht. Dazu muss man lediglich die Master-Card in den RFID-Bereich der Wallbox halten, bis ein eindeutiger Piepton erklingt. Nach dem Piep hält man die entsprechende Nutzerkarte in den gleichen Bereich, wartet wiederum auf das Piep-Signal und schon ist die Karte programmiert. Das bedeutet, die Wallbox lädt nur noch dann ein E-Auto, wenn zuvor die Karte den Nutzer dazu berechtigt hat.

Verschiedene Lade-Modi der VESTEL EVC04-Wallbox

Der aktuelle Modus des Ladegeräts wird über Farbcodes kenntlich gemacht. Ein grüner Ladekreis bedeutet, dass der Ladevorgang freigegeben ist. Ein pulsierendes Blau erscheint, solange das Elektrofahrzeug geladen wird. Rotes Licht signalisiert einen Fehler. Sieht man violettes Licht, ist ein Problem mit der Temperatur eingetreten.

Die Modi können dank des integrierten Ein-Aus-Schalters jederzeit manuell beendet werden.

Die Förderfähigkeit aller VESTEL EVC04-Wallboxen

Alle EVC04-Wallboxen sind durch die KfW-Bank als förderwürdig eingestuft. Allerdings muss für eine positive Förderbestätigung eine VESTEL 22-kW-Wallbox auf 11 kW heruntergeregelt werden. Ein Vorteil dabei ist, dass Nutzer die so gedrosselte Wallbox nur anmelden müssen. Eine Genehmigung durch den Netzbetreiber ist nicht notwendig.

Die angesprochene Drosselung bei einer 22-kW-VESTEL-Wallbox kann im Bereich von 10 bis 32 Amper erfolgen. Bei den 11-kW-VESTEL-Wallboxen passiert das im Bereich zwischen 10 und 16 Amper. Eingestellt wird das alles über einen Strombegrenzer.

Standfuß statt Wand

Speziell bei den Wallboxbesitzern, die keine Garage und damit meist auch keine Wand zur Verfügung haben (Wohnungsparkplatz), bietet sich der optionale Standfuß von VESTEL an. Dieser kann bis zu zwei Wallboxen Platz bieten. Auch für den Standfuß gibt es in Kombination mit der Wallbox eine Förderung.

Ladeparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Ladeparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Im Oktober 2020 eröffnete mit „Seed & Greet“ der bislang größte Ladepark Europas am Kreuz Hilden zwischen Düsseldorf und Wuppertal (A3 und A46). Der Park ist zwar seit 2018 in Betrieb, wird aber in Zukunft dank der nun eröffneten Ausbaustufe mit 12.000 m² und 144 geplanten Ladestationen der größte seiner Art auf dem Kontinent sein. Wo weitere dieser Ladeparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

Zusmarshausen – Deutschland

Zusmarshausen liegt zwischen Augsburg und Ulm an der A8. Dort laufen gerade die letzten Bauarbeiten des bald größten Ladeparks in ganz Deutschland. Hier werden nach der Fertigstellung 24 Supra-Lader für E-Autos stehen. Das Areal umfasst rund 30.000 m² und soll mit den insgesamt 144 Ladesäulen pro Tag 4.000 E-Autos laden können. Zudem sind Cafés, Geschäfte, Büros und mietbare Besprechungsräume vorgesehen. Der Strom kommt von lokalen und regionalen Anbietern.

Wien – Österreich

Smatrics und die Wien Energie haben gemeinsam einen HPC-Ladestandort mit bis zu 350 kW Ladeleistung installiert. Der Standort befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk. Dort können an vier Ladepunkten E-Autos mit Energie versorgt werden.

Neunkirch – Schweiz

Das Unternehmen IONITY hat einen neuen Ladepark in der Schweizer Gemeinde Neunkirch errichtet. An der A2 gelegen können dort an sechs HPC-Ladesäulen E-Autos aufladen. Das Vorhaben wird mit Geldern von BMW, Daimler, Ford und Volkswagen finanziert. Auch Porsche und Audi sind mit im Boot.

Brohltal Ost – Deutschland

Auch von IONITY wurden zwei weitere HPC-Ladeparks ans Netz genommen. Im Bundesland Rheinland-Pfalz liegen sich diese sozusagen exakt gegenüber. Der eine ist für die Besucher des Rasthofs Brohltal Ost gut zu erreichen, der andere über die Station Brohltal West.

Parndorf – Österreich

Der Möbelverkäufer XXXLutz in Parndorf stellt seinen Kunden und anderen Personen 6 Ladeplätze zur Verfügung. Damit auch schnell geladen werden kann, stehen maximal 22 kW-Leistung bereit. Laden mehrere E-Autos gleichzeitig, wird die allgemeine Ladeleistung durch ein Lastenmanagement aufgeteilt.

Dresden – Deutschland

Der Volkswagenkonzern bietet am Produktionsstandort Dresden (Gläserne Manufaktur) für die Kunden und die Besucher auf dem Parkplatz einen Ladepark an. Dort können an insgesamt 64 Ladepunkten, von denen 36 öffentlich zugänglich sind, E-Autos geladen werden. Das Laden ist an DC- sowie an AC-Ladepunkten möglich. Je fünf leisten 22 kW. 22 weitere AC-Ladepunkte liefern 11 kW und zwei DC-Schnelllader schaffen 50 kW. Der Strom für die Ladesäulen kommt direkt von sechs Photovoltaik-Paneels mit 25 kWp Leistung und einer jeweiligen Größe von 22 m².

Stuttgart-Untertürkheim – Deutschland

Was VW kann, kann auch Mercedes. Daimler hat am Standort Stuttgart-Untertürkheim einen Ladepark gebaut, an dem speziell elektrische Nutzfahrzeuge geladen werden können. Alle Ladesäulen zusammen erbringen eine Gesamtleistung von 1 Megawatt. Aufgeteilt wird diese Leistung auf zwei Gleichstrom-Schnelllader. Jeder davon kann einen E-LKW mit 300 kW versorgen. Drei weitere Ladesäulen für Vans erbringen jeweils 150 kW.

Die vier größten Ladeparks außerhalb Deutschlands

Platz 4 nimmt ein Ladepark in den USA ein. In Portland können an 42 Ladepunkten E-Autofahrer kostenlos Energie tanken. In Eidsvoll, Norwegen, steht der drittgrößte Ladepark. Dies ist ein Tesla-Supercharger-Ladepark mit 44 Ladepunkten rund 70 Kilometer nördlich von Oslo. Platz zwei geht an Peking (50 Supercharger) und Platz 1 an Shenzhen in China (637 Ladepunkte).

Interview: myenergi – Schon längst kein Geheimtipp mehr!

Interview: myenergi – Schon längst kein Geheimtipp mehr!

Wie entstand das Unternehmen? – Welche Meilensteine wurden erreicht? – Welche Hürden mussten übersprungen werden?

Unser Mutterunternehmen kommt aus UK. Dort haben Lee Sutton – ein absoluter Technikexperte – und das Marketinggenie Jordan Brompton myenergi im Jahr 2016 gegründet. Lee hat die Wallbox zappi technisch immer weiter optimiert und Jordan hat das Produkt smart vermarktet. 2018 war myenergi mit 20.000 verkauften zappis in UK bereits Marktführer im Segment Wallboxen für Hausbesitzer. Lee und Jordan haben mich mit ihrer Begeisterung für zappi und die Marke angesteckt. Mitte 2019 haben die beiden mir dann vorgeschlagen, eine myenergi Niederlassung für die DACH-Region zu gründen. Anfang 2020 bin ich als Geschäftsführer am Standort Köln gestartet. Die größte Herausforderung dabei war, den englischen Hersteller auf dem deutschen Markt zu etablieren. myenergi war in der DACH-Region noch völlig unbekannt und es gab viele andere Anbieter. Ein sehr wichtiger Meilenstein war, dass wir gleich am Anfang sehr gute Großhändler wie z.B. FAMO, FEGIME, und JW Zander gewonnen haben. Mich hat es letztlich selbst überrascht, wie schnell wir zu einer stark nachgefragten Wallbox-Marke geworden sind.

myenergi – zappi-Wallbox

Was unterscheidet myenergi von Konkurrenzunternehmen?

Wir bieten auf dem Markt die einzige smarte Wallbox für Hausbesitzer an, die immer passt – egal, welche Solaranlage, welcher Wechselrichter und welche Batterie. Sie passt auch für jedes Auto und jede Ladeleistung zwischen 1,4 und 22 KW. Was unsere Kunden außerdem sehr schätzen: zappi ist eine Stand-alone-Lösung, alle nötigen Funktionen sind in ein Gerät integriert, auch die Funktion des Überschussladens. Und: Keine andere Wallbox auf dem Markt bietet bereits ins Gerät integriertes dynamisches Lastenmanagement. Ein simples Gerät, das aber ganz viel kann. Simple, but smart.

Was ist Ihre Philosophie / Ihre Vision / Ihre Werte?

Mein Ziel ist es, Innovationsträger zu bleiben, vorne zu bleiben. Dafür sorgt Lee Sutton mit seinem 15-köpfigen Entwicklungsteam in UK, das den zappi ständig auf dem aktuellsten Stand der Technik hält. Immerhin hat myenergi nur ein einziges Produkt, da stecken wir also unser ganzes Knowhow hinein. Gleichzeitig wollen wir organisch wachsen. Vor einem Jahr sind wir zu zweit am Standort Köln gestartet, inzwischen sind wir ein Team von zehn Leuten. Würden wir rein nach der Nachfrage nach dem zappi gehen – die ist ordentlich – könnten wir schon mehr Leute hier beschäftigen, aber wir wollen solide wachsen.

Mich persönlich treibt an, Etwas aufzubauen. Früher habe ich u.a. für Solarworld und Solarwatt gearbeitet. Nun führe ich ein eigenes Unternehmen, wir alle hier arbeiten mit echter Begeisterung für myenergi, man spürt hier die positiven Vibes. Auch das treibt an.

Carsten Pattberg, Geschäftsführer myenergi Deutschland

Was zeichnet Ihre Produkte aus? – An welchen Verbesserungen arbeiten Sie derzeit?

Unsere Wallbox zeichnet aus, dass sie so simpel ist und trotzdem so viel kann. Niemand muss einen Katalog wälzen, um das passende Modell für sich zu finden, es gibt den zappi in vier verschiedenen Ausführungen: schwarz, weiß, mit Kabel oder ohne. Man kann mit der Entscheidung für einen zappi auch nichts falsch machen, denn er ist future ready, spätere Änderungen wie andere Ladeleistungswünsche sind kein Thema, der zappi muss lediglich neu eingestellt werden – ohne neue Hardware oder Software.

Was läuft in der (deutschen) Elektromobilität aktuell gut? – Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?

Der Grundstein ist gelegt: Dank guter Subventionen passiert gerade einiges auf dem Markt. Jetzt müssen die deutschen Autobauer noch mehr verfügbare Modelle entwickeln. Und es muss mehr Aufklärung bei Endkunden geben, denn Qualität und Reichweite sind kein Problem mehr. Tesla gibt seine Reichweite z.B. mit 500 bis 600 Kilometern an. Der Tesla sagt mir außerdem frühzeitig, wenn meine Batterie nicht mehr ausreichend geladen ist und führt mich zum nächsten Supercharger. Dort trinke ich einen Kaffee und kann nach 20 Minuten Ladezeit weiterfahren.

Wie wird sich die Elektromobilität in Zukunft verändern?

Ich denke, dass die Akzeptanz von Elektromobilität weiter zunehmen wird und die positiven Erfahrungen von denjenigen, die bereits ein E-Auto fahren, immer mehr andere überzeugen werden. Mit der steigenden Nachfrage werden dann auch die Preise weiter sinken.

Welcher Mythos zur Elektromobilität ärgert Sie?

Manchmal finde ich die Diskussion um die Reichweite müßig und nicht differenziert. Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine hohe Reichweite nur selten benötigt wird. Denn nur die wenigsten Autofahrten liegen tatsächlich über 150 km. Leider ist die „geringe Reichweite“ aber immer noch ein Gegenargument bei vielen Endkonsumenten.

myenergi – zappi-Wallbox

Muss sich Deutschland mit seiner Ladeinfrastruktur verstecken? Sind wir ein Vorzeige-Land?

Bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur gibt es noch viel Luft nach oben. Mit unserer Wallbox schaffen wir aber Ladeinfrastruktur zuhause, wo laut einer Studie bis zu 70 % aller Ladevorgänge stattfinden. Zuhause laden ist auch preiswerter als an öffentlichen Ladepunkten.

Fahren Sie ein Elektroauto? Wenn ja, welches? Wann, wo und wie laden Sie?

Ja, ich fahre einen Tesla Model 3 als Firmenwagen. Zuhause lade ich den Tesla per zappi mit Strom aus der knapp 8 kWp Solaranlage mit stationärer 10 kWh Batterie. Unterwegs lade ich entweder im Büro oder beim Kunden, wo meistens Ladepunkte angeboten werden.

Welche Aspekte möchten Sie noch gerne loswerden

Eine gute Wallbox braucht eine gute Installation. Deswegen arbeiten wir mit zertifizierten Installateuren zusammen, die den zappi vor Ort so konfigurieren, dass er für die individuellen Bedürfnisse des Hausbesitzers optimal passt. Ein Laie würde das selten hinbekommen und sich dann über Fehlermeldungen ärgern.

Bildquellen: myenergi