Mehr Reichweite sorgt für E-Autonutzung
Kurz gesagt, die Ergebnisse der durchgeführten Studie zeigen, dass sich der Wandel weg vom Verbrenner und hin zum E-Auto wohl sehr bald vollziehen wird. „Mit steigender Reichweite“, so Dr. Martin Gehring, Senior Partner und Automobilexperte bei Simon-Kucher, „nähert sich die Nutzung von reinen Elektroautos immer mehr der des Verbrenners an. Wobei, die Reichweite muss hier noch um rund 40 Prozent zulegen“.
Die Menschen würden laut der Studie auch ohne staatliche Kaufprämien auf die Angebote der Hersteller für E-Autos eingehen. Die beliebtesten Fahrzeuge in der Befragung waren Kompaktwagen mit 25 Prozent und SUVs mit 21 Prozent. 72 Prozent aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen würden es präferieren, wenn beim Kauf eines E-Autos auch gleich eine Wallbox inkludiert wäre.
Händler sollten ein Kauferlebnis schaffen
Die Studienpräsentatoren sagen, die Hersteller der E-Autos müssten bestehende Händlerstrukturen durch neue Kauferlebnisse, digitale Vertriebsmodelle sowie kooperative Produktangebote ergänzen. 50 Prozent sowohl aller heutigen E-Auto-Besitzer, als auch potenzieller Käufer würden es laut der Studie bevorzugen, den Kauf bei einem stationären, traditionellen Händler zu erleben.
Patrick Valentin, Senior Director und ebenfalls Automobilexperte bei Simon-Kucher, meint dazu: „In Zukunft bleiben traditionelle Händler relevant. Jedoch steigt gerade im städtischen Umfeld das Interesse an neuen Kauferlebnissen.“ Auch der Autokauf, speziell, was Elektrofahrzeuge betrifft, würde immer mehr online abgewickelt. Dabei würden sich laut den Automobilexperten von Simon-Kucher viele Käufer für die Kombination Elektroauto und gleichzeitigem Ladestromvertrag interessieren.
Ladeinfrastruktur und mobile Wallboxen wichtig
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist für die potentiellen Käufer wichtig. Hier müssen sich die Ladeanbieter bei einer guten Netzabdeckung auf einen Konkurrenzkampf auf dem Rücken der Preise oder der Serviceleistungen einstellen. Dr. Thomas Haller, Senior Partner und Energie-Experte bei Simon-Kucher, meint dazu: „Mit dem Fortschreiten der Elektromobilität in den Städten wird der Bedarf am öffentlichen Laden auf bis zu 60 % mehr im Hinblick auf die heutige Auslastung ansteigen.“
Die Konkurrenz könnte hier nicht nur das Geschäft beleben. Die neue Generation von E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrern würde neben traditionellen Preismodellen auch offen sein für weitere. Hier könnten „Park and Charge“, „Preis pro Sitzung“ oder auch „Abonnements“ tragfähige Bezahlmöglichkeiten sein.
Vier Ladestandorte werden in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Das geht aus der Befragung der rund 1.000 Fahrzeugbesitzer und Fahrzeugbesitzerinnen hervor:
- Das Laden an Tankstellen
- Das Laden bei gastronomischen Betrieben
- Das Laden am Arbeitsplatz
- Das Laden während des Einkaufens
Das Laden im Eigenheim oder am Standort der Mietwohnung wird vermehrt über Wallboxen geregelt.
Die Studie hat das mobile Laden nicht berücksichtigt. Immer mehr Menschen wählen mobile Wallboxen. Diese können nicht nur zuhause verwendet werden, sondern auch im Urlaub oder bei Geschäftsreisen.
Mobile Wallboxen gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausstattungen. So können E-Autofahrer und E-Autofahrerinnen zum Beispiel mit der NRGkick zahlreiche mitgelieferte Aufsätze nutzen. Damit können in zahlreichen Ländern der Welt die verschiedene Stromquellen zum Aufladen verwendet werden.