Sicherheit ist bei Fahrzeugen, egal ob Verbrenner oder E-Auto, immer das wichtigste Thema. Die Menschen sind seit vielen Jahrzehnten das Verhalten gewöhnt, welches sie an den Tag legen, wenn ein Verbrenner einen Unfall oder eine Panne hat. Sie wissen auch, was zu machen ist, wenn ein Verbrennungsfahrzeug brennt. Nun gilt es zu wissen, was man tun soll, wenn all das bei einem E-Auto eintritt.
Grundlegende Regeln
In Deutschland und der EU gilt, dass ein Auto, egal mit welchem Antrieb es unterwegs ist, allen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen genügen muss. Umgelegt auf E-Autos steht hier der Begriff der Eigensicherheit im Raum. Dieser bedeutet, dass der Stromfluss des Akkus unterbrochen wird, sobald im Gesamtsystem E-Auto ein Defekt auftritt.
Unfall mit einem E-Auto
Die Eigensicherheit sorgt dafür, dass bei einem Unfall die Batterie des Elektrofahrzeuges unmittelbar von den anderen sogenannten Hochvoltkomponenten und den entsprechenden Verkabelungen getrennt wird. Damit wird erreicht, dass keine gefährliche Spannung mehr anliegt.
Die Unterbrechung des Stromflusses ermöglicht es, dass Ersthelfer und Ersthelferinnen schnell den verunfallten Insassen des E-Autos gefahrlos helfen können. Viele E-Auto-Hersteller geben online die Möglichkeit, dass sich Rettungskräfte wie die Feuerwehr einen „Lageplan“ des Autos herunterladen können. Damit wissen Einsatzkräfte, wo sie zum Beispiel am besten Hebel und Schneidwerkzeuge ansetzen sollten. Der ADAC empfiehlt, einen solchen Plan ausgedruckt hinter die Sonnenblende des eigenen E-Autos zu klemmen.
Brand bei einem E-Auto
Ein Problem kann entstehen, wenn durch einen Unfall die Schutzeinrichtungen des Akkus beeinträchtigt werden. Eines der schlimmsten Szenarien nennen Fachleute hier „Thermal Runaway“. Dabei brennt die Batterie. Die Feuerwehr muss diesen Brand rasch und bestimmt löschen. Das immer wieder auftauchende Schreckgespenst der Selbstentzündung des E-Auto-Akkus passiert zwischen sehr selten und nie. Auslöser für Brände sind in der Regel Unfälle.
Die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren und des Deutschen Feuerwehrverbandes haben eine Risikoeinschätzung vorgenommen. Dabei haben sie Lithium-Ionen-Akkus mit Verbrennungsmotoren verglichen. Die Antriebsart, so das Ergebnis, sei nicht ausschlaggebend für die Brandintensität. Der Faktor, der hier zählt, sei das verbaute Material. Waren Fahrzeuge früher überwiegend aus Metall, sind sie heute eher Großteils aus Kunststoff. Letzterer brennt und setzt dabei Rauch frei.
Für den ADAC ist es durch die experimentelle Gleichsetzung nicht nachvollziehbar, warum zum Beispiel die Stadt Kulmbach in bestimmten Tiefgaragen Verbrenner erlaubt, E-Autos aber verbietet. Laut des Automobilclubs seien auch Bedenken, die die Risiken des Ladens in Tiefgaragen betreffen, vollkommen aus der Luft gegriffen.
Panne mit einem E-Auto
Unfall und Brand sind extreme Ereignisse. Eine Panne mit einem E-Auto hingegen ist vergleichsweise harmlos. Kommt man mit einem Elektroauto in die Verlegenheit, eine Panne zu haben, besteht in den meisten Fällen keine elektrische Gefährdung. Der Grund: Die E-Autos sind von Herstellerseite hier gut abgesichert.
Selbstverständlich ist hier auch Pannenhilfe möglich. Es gilt allerdings zu beachten, dass jeder, der Pannenhilfe leistet, eine entsprechende Ausbildung mit Starkstrom absolviert haben muss. Dieses Prinzip gilt ja auch für Werkstattpersonal, also auch für professionelle Pannenhelfer und Pannenhelferinnen.
Sollte man als Fahrzeuglenker und Fahrzeuglenkerin diese Ausbildung nicht haben, ist es lebenswichtig, von den Hochvoltkomponenten die Finger zu lassen.