Versicherungen und Autos bilden in Deutschland eine gute, überwiegend gesetzlich verankerte Verbindung. Das gilt auch bei E-Autos. Speziell dann, wenn der Akku des Elektrofahrzeugs Schaden nimmt, denn dann kann es oftmals sehr teuer werden.
Kurz gesagt: Der Akku in einem E-Auto macht ca. ein Drittel des Gesamtwertes des Fahrzeuges aus. Entstehen an der Batterie Schäden, sind Kosten von bis zu 15.000 Euro möglich. Auf den neuen Markt der E-Autos haben die Versicherungen reagiert. Sie bieten für diese ganz spezielle Leistungen an. Die Angebote der einzelnen Versicherer sind für den Laien nicht einfach zu vergleichen. Wir zeigen, worauf man bei Versicherungen für E-Autos achten sollte.
Benötige ich für mein E-Auto eine besondere Kfz-Versicherung?
Ganz allgemein gesagt, für jedes Auto, egal ob Verbrenner oder E-Auto, ist eine Haftpflichtversicherung zwingend vorgeschrieben. Der Grund: Hier geht es nicht um die Form des Antriebs, sondern um die Schäden am Fahrzeug. Auch eine Kaskoversicherung greift sowohl bei Benzin- und Dieselfahrzeugen als auch bei E-Autos.
Wählt man für das eigene E-Auto einen Kaskoschutz, kann es sinnvoll sein, genauer hinzuschauen. Verschiedene Leistungen der Versicherungen, die speziell für das Elektrofahrzeug wichtig sind, können entweder als Zusatzleistung definiert oder im normalen Tarif vorhanden sein. Hier sollte man darauf achten, ob „ergänzende Elektrobausteine“ im Angebot/Vertrag aufgeführt sind. Der Detailblick lohnt sich auch deswegen, weil die Angebote der Versicherer teils sehr unterschiedliche Leistungen enthalten.
Leistungen, die eine E-Auto-Versicherung enthalten soll
Die technischen Unterschiede zwischen einem Verbrenner und einem E-Auto sind der Grund für eine anders strukturierte Versicherung. Bei E-Autos gilt es, die Folgen von Kurzschlüssen und von Marderbissen zu beachten. Zahlreiche Versicherungen haben hier im Vergleich zur Vergangenheit reagiert und die Schadenssumme sowohl bei Elektro– als auch bei Hybridfahrzeugen nach oben korrigiert. Das Vergleichsportal Verivox hat hier nachgesehen. „179 Tarife [von 340 geprüften] zahlen für Folgeschäden bei Marderbissen mittlerweile eine Höchstsumme von 10.000 Euro oder mehr, bei Kurzschlussschäden sind es 141 Tarife“, so Verivox. Vor wenigen Jahren lag die Summe noch bei lediglich 5.000 Euro.
Wer selbst vergleicht, trifft durchaus auch auf Versicherungen, die in dem angesprochenen Schadensfall bis zu 20.000 Euro ersetzen. Wichtig ist auch, dass Versicherungen Überspannungsschäden durch Blitzeinschläge inkludieren. Eine gute Versicherung bietet in der Regel auch an, die Wallboxen (allgemein Ladestationen) sowie die Ladekabel gegen Beschädigung sowie Diebstahl zu versichern.
Wir raten, hier genau darauf zu achten, ob die angesprochenen Versicherungsleistungen in der normalen Kaskoversicherung oder „nur“ als Zusatzbausteine angeboten werden.
Fällt der Akku des E-Autos in die Versicherung hinein?
Als E-Auto-Besitzer oder -Besitzerin sollte man bei Kaskoversicherungen darauf achten, dass der Akku mitversichert ist. In der Regel ist das auch bei den meisten Versicherern der Fall. Aber es gibt auch Ausnahmen. Hier gilt: Genau hinsehen. Es kann sein, dass die Akkuversicherung für E-Autos nur als sogenannter Zusatzbaustein angeboten wird.
Ist der Akku mitversichert, deckt eine Teilkaskoversicherung im Normalfall Schäden durch …
… und Sturm ab. Hat man eine Vollkaskoversicherung, werden auch Schäden durch Vandalismus sowie durch selbstverschuldete Unfallschäden am eigenen Auto abgedeckt. Man sollte neben den abgedeckten Feldern auch deren Deckungssumme im Blick behalten. Diese können sich von Versicherung zu Versicherung teilweise stark unterscheiden.
Ist eine All-Risk-Abdeckung als Versicherung für den Akku sinnvoll?
Für Schäden am Akku gibt es oftmals als Zusatzbaustein eine All-Risk-Deckung. Diese wird auch Allgefahren-Deckung genannt. Das bedeutet, der Akku ist gegen alle Schäden versichert, die das Versicherungsunternehmen nicht dezidiert ausgeschlossen hat. Die meisten Versicherer schließen aus der All-Risk-Versicherung den Verschleiß, chemische Reaktionen sowie Konstruktionsfehler aus. Auch der Leistungsverlust innerhalb der Akku-Lebensdauer ist meist automatisch ausgeschlossen. Tritt einer dieser Schäden auf, sollte man sich mit der Hersteller-Garantie auseinandersetzen.
Was allerdings über diese Form der Versicherung abgedeckt ist, sind Schäden durch eine fehlerhafte Bedienung oder eine Tiefentladung. Eine Allgefahren-Deckung ist speziell für Versicherungskunden mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis entwickelt worden. Die angesprochene Analyse von Verivox legt nahe, dass auch bei den günstigen Versicherungstarifen viele Bausteine einer All-Risk-Abdeckung inkludiert sind. Wir raten, man sollte die günstige und die All-Risk-Deckung gegenüberstellen. So erkennt man, was man für einen Versicherungsschutz für den Akku haben will und welcher für die eigenen Ansprüche sinnvoll und welcher sinnlos ist.
Gebrauchtwagenversicherung für E-Autos – noch gibt es keine
Eine Gebrauchtwagenversicherung kann, je nach Ausformulierung, verschiedene Reparaturkosten für diese Art von Fahrzeugen abdecken. Dabei wird festgelegt, welche Bauteile sowie Baugruppen versichert sind. Beispiel sind das Getriebe, die Elektrik oder auch der Motor.
Bislang gibt es auf dem Markt keine Gebrauchtwagenversicherung, die den Akku eines A-Autos inkludiert. Aber es liegt dank der steigenden Nachfrage nach gebrauchten E-Autos nahe, dass die Versicherer hier bald entsprechende Produkte anbieten werden.
Berechnung des Preises einer E-Auto-Versicherung
Ob Verbrenner oder E-Auto, die Faktoren für eine Versicherung sind grundlegend die folgenden:
- Wert des Fahrzeugs
- Alter des Fahrzeugs
- Typklasse sowie Regionalklasse
- Jährliche Laufleistung
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Schadenfreiheitsklasse
- Alter der Fahrer
- Kreis der Fahrer
- Beruf des Fahrzeughalters
Die Versicherung eines E-Autos ist nicht automatisch teurer oder günstiger als bei Verbrennern. Die Höhe der Zahlung hängt vor allem von der Typklasseneinstufung ab. Kurz gesagt: Verursacht die Gesamtheit aller Fahrer eines Modells wenige Schäden, ist die Einstufung niedrig. Damit ist auch der Versicherungsbetrag günstiger. Aus der Praxis ist bekannt, das E-Autos hier besser wegkommen als Verbrenner.
energielösung-Fazit
Die Haftpflicht ist auch bei E-Autos verpflichtend. Im Bereich der Kaskoversicherungen sollte man darauf achten, ob Schäden am Akku auch übernommen werden. Die All-Risk-Deckung ist speziell für E-Autofahrer und -fahrerinnen geeignet, die ein hohes Sicherheitsbedürfnis verspüren. Eine eigene Gebrauchtwagenversicherung für E-Autos gibt es noch nicht. Freuen können sich die Fahrenden von E-Autos, denn in der Typklasseneinstufung liegen die meisten E-Autos dort, wo die günstigen Versicherungspreise sind.