Sie klicken sich gerade durch den Wallbox-Shop von energielösung und denken sich – „Was für eine tolle Auswahl, aber welche davon passt zu mir?“. Wenn Sie also ein E-Auto besitzen oder sich eines anschaffen wollen und zudem über das Laden zuhause mit einer Wallbox nachdenken, wäre ein Guide mit Wallbox-Kriterien gut, der Ihnen hilft, die für Sie passende Wandladestation auszuwählen.
Hier sprechen wir natürlich zum einen Privatpersonen, aber auch Unternehmen an, die für ihre Mitarbeitenden, Kunden und Kundinnen sowie Gäste eine bequeme Lademöglichkeit schaffen wollen.
Wallbox-Kriterium E-Auto und Ladestecker
In Europa ist die Auswahl hier produzierter E-Autos enorm. Im Gegensatz zu den Verbrennern, bei denen es ein einheitliches Tanksystem gibt, gibt es bei den E-Autos durchaus Unterschiede. Die Wallboxen im Shop von energielösung operieren hier in der Regel mit einem Typ-2-Anschluss. Dieser ist in der EU und auch in anderen europäischen Ländern mittlerweile der Standard. Das bedeutet, kaufen Sie sich ein in der EU gebautes Elektroauto, können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, dass eine Wallbox mit einem Typ-2-Anschluss für Sie die richtige ist.
Stammt Ihr Elektrofahrzeug aus den USA, Japan oder Korea, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass hier ein Typ-1-Anschluss vorhanden sein wird. Diese 1-phasigen Lademöglichkeiten sind überwiegend mit den in Europa verwendeten Wallboxen nicht kompatibel. Eine einfache Lösung, diese Fahrzeuge trotzdem mit unseren Wallboxen zu laden, sind Adapter. Diese verbinden eine europäische Wallbox mit einem E-Auto von einem anderen Kontinent. Bei den außereuropäischen Elektrofahrzeugen kann es auch passieren, dass diese nicht über die Möglichkeit verfügen, so rasch zu laden wie die heimischen. Das bedeutet, wenn Ihr Fahrzeug mit „nur“ 7,4 kW Leistung lädt, reicht in diesem Fall eine 11 kW-Wallbox. Sie benötigen keine mit einer Ladeleistung von 22 kW.
Bitte achten Sie auch darauf, dass es aktuell noch wenige E-Autos gibt, die mit der Ladeleistung von 22 kW arbeiten können. Der überwiegende Teil kann aktuell nur die Vorteile einer 11 kW-Wallbox voll ausnutzen.
Wenn Sie Elektrofahrzeuge aus China kaufen, werden diese in der Regel für den europäischen Markt mit entsprechenden Ladesteckern ausgestattet. Es kann aber speziell bei Online-Käufen dazu kommen, dass das Auto zwar zu Ihnen geliefert wird, dieses aber eigentlich für China gedacht war. Das erkennen Sie daran, dass der GB/T-Ladeanschluss vorhanden ist. Aktuell gibt es in unserem Sortiment keine dafür passende Wallbox. Auch öffentliche Ladesäulen können mit diesem Standard nichts anfangen.
Wallbox-Kriterium Fahrverhalten
Je mehr Sie fahren und je kürzer die zeitlichen Abstände zwischen dem Ankommen an der Wallbox und dem Verlassen des Stellplatzes sind, desto leistungsstärker sollte Ihre Wallbox sein.
Sollten Sie also eine Vielfahrerin oder ein Vielfahrer sein, die oder der zum Beispiel zum Mittagessen und E-Auto Aufladen heimkommt, sollten Sie über eine Wallbox nachdenken, die schnell den Strombedarf Ihres Fahrzeuges stillt. Legen Sie ein solches Fahrverhalten an den Tag, raten wir zu einer Wallbox mit 22 kW Ladeleistung.
Ein weiterer Aspekt in Sachen Fahrverhalten ist, ob Sie in der Stadt mit Start und Stopp samt Radio und anderen elektronischen Spielereien unterwegs sind. Ist das der Fall, wird Ihr Akku rascher leer werden als bei einem energiesparenderen Fahrverhalten. Das bedeutet, kommen Sie so in der Arbeit oder an Ihrem Zuhause an, und wünschen baldmöglichst eine Weiterfahrt, ist eine leistungsstarke Wallbox sinnvoll.
Wenn Sie allerdings energiesparend unterwegs sind und nach dem Anschließen Ihres E-Autos an die Wallbox ohnehin Zeit haben, reicht eine Standard-Wallbox mit 11 kW Ladeleistung vollkommen für Sie aus.
Zum Thema Fahrverhalten sei auch folgendes gesagt: Oftmals fahren mit einem E-Auto mehr Personen als eine. Im Familienverbund kann es schnell geschehen, dass eine Person von der Arbeit heimkommt, die nächste zum Einkaufen fahren will und am Abend die Fahrt ins Kino oder zu Freunden ansteht. Sie sehen, ein solches Fahrverhalten macht es notwendig, dass die Wallbox Ihr E-Auto rasch aufladen kann.
Wallbox-Kriterien Ladedauer und Ladeleistung
Für viele Menschen ist die Ladedauer und damit die Ladeleistung ein Auswahlkriterium, wenn es um den Kauf einer Wallbox geht. Betrachtet man die Ladeleistung, gibt es verschiedene Wallboxtypen:
- 3,7 kW Wallbox
- 4,7 kW Wallbox
- 7,4 kW Wallbox
- 11 kW Wallbox
- 22 kW Wallbox
Diese Leistungen sind einer von zwei Punkten, die die Ladedauer definieren. Der andere Punkt ist das Ladegerät im E-Auto – also der sogenannte On-board Charger. Beispielsweise können Plug-in-Hybride nur mit einer maximalen Ladeleistung von 7,4 kW geladen werden. Hier wäre es also sinnlos, sich eine leistungsstarke 22 kW-Wallbox zuzulegen. Reine E-Autos laden dafür mindestens mit 11 kW.
Für die Ladedauer hat der ADAC eine gute Liste zusammengestellt. Diese basiert auf einem 40-kWh-Akku und einer angestrebten Ladung von 0 auf 100 %.
Leistung | Ladedauer |
Schuko-Steckdose 1,8 kW | ca. 17 Stunden |
Wallbox 3,7 kW | ca. 11 Stunden |
Wallbox 4,7 kW | ca. 9 Stunden |
Wallbox 11 kW | ca. 3 Stunden |
Wallbox 22 kW | ca. 1,5 Stunden |
Sie erkennen, je höher die Ladeleistung ist, desto geringer ist die Ladedauer.
Wallbox-Kriterium PV-Überschussladen
Haben Sie eine eigene Photovoltaikanlage zuhause und erzeugen so nachhaltigen und ressourcenschonenden Strom? Dann bietet sich für Sie und für Ihr E-Auto das PV-Überschussladen an.
Wenn Ihre PV-Anlage mehr Strom bereitstellt, als Sie in Ihrem Haushalt verbrauchen, haben Sie als Besitzerin oder Besitzer eines E-Autos und einer passenden Wallbox zwei Optionen – zum einen den überschüssigen Strom für meist wenig Geld an den Stromanbieter abzugeben, zum anderen diesen ins E-Auto zu laden. Letzteres nennt man PV-Überschussladen.
Das reine PV-Überschussladen
Noch ökologisch sauberer können Sie Ihr E-Auto zuhause nicht laden als mit selbst produzierter Energie aus unserem Zentralgestirn. Das geht grundlegend ganz einfach. Ihre Wallbox benötigt ein Smart Energy-System. Dort legen Sie individuell fest, ab wann Ihr PV-Überschuss direkt in Ihr angeschlossenes E-Auto geleitet werden soll. In der Regel ist das dann der Fall, wenn alle elektrischen Geräte im Haushalt gut versorgt sind.
Bitte achten Sie darauf, dass die meisten dazu fähigen Wallboxen eine Mindestleistung anbieten, die Sie selbst einstellen können. Sobald diese Einstellung steht, übermittelt der Wechselrichter der PV-Anlage ein Startsignal an Ihre Wallbox.
Beim PV-Überschussladen kommt es auch auf die Phase an. Laden Sie mit einer Phase, wird der Ladevorgang ab einer freien Leistung von 1,4 kW beginnen. Laden Sie hingegen mit drei Phasen, wird das PV-Überschussladen bei 4,2 kW starten. Achten Sie also beim Kauf einer Wallbox auf die zur Verfügung stehenden Phasen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass das reine PV-Überschussladen keine intelligente Steuerung braucht. Entweder Sie starten das Laden per Hand oder über die zugehörige App, oder Sie stellen wie beschrieben eine Mindestladeleistung ein. Eine der bekanntesten Wallboxen, die diese Kriterien erfüllt, ist die Heidelberg Home ECO. Diese gibt es auch als „Meine Wallbox“ in der exklusiv für energielösung produzierten Black Edition.
Wallbox-Kriterium Preis und Förderfähigkeit
Auch der Preis spielt für zahlreiche Anwender und Anwenderinnen von Wallboxen bei der Kaufentscheidung eine zentrale Rolle. In den Gesamtkosten ist der Preis für das Gerät selbst aber nur ein Posten unter vielen. In der Regel setzen sich die Kosten aus diesen Faktoren zusammen:
- Wallbox-Preis
- Wallbox-Montage durch einen Fachbetrieb
- Wallbox-Installation durch einen zertifizierten Fachbetrieb
- Bauarbeiten wie Wanddurchbrüche etc.
- Kabelverlegung vom Sicherungskasten zur Wallbox
Sie erkennen, die Kosten können durchaus hoch sein. Aber keine Sorge. Alleine bei den Wallboxen gibt es sinnvolle Modelle mit einem top Preis-Leistungs-Verhältnis. Für den Privatgebrauch sollte man zwischen 450 und 1.800 Euro pro Wallbox rechnen.
Bitte informieren Sie sich bei einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe über die Montage-, Bau-, Installation- und Anschlusskosten.
Mit einer Förderung können Sie die Kosten einer Wallbox erheblich senken. Die Kfw-Förderung zum Beispiel bietet sich hier an. Dabei werden aber nur Wallboxen mit einer maximalen Ladeleistung von 11 kW bedacht. Die Gesamtausgaben (Kaufpreis, Installation) müssen höher sein als 900 Euro. Überschreiten Ihre Gesamtkosten diese Grenze, bekommen Sie als Pauschale eben jene 900 Euro als Förderung.
Sollten Sie daran denken, den Gesamtpreis dadurch zu senken, dass Sie die Montage oder die Installation selbst durchführen, ist das der absolut falsche Weg. Speziell die Installation einer Wallbox darf ausschließlich von dafür zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Dort wird mit 400 Volt Starkstrom gearbeitet. Lassen Sie davon also die Finger.
Wallbox-Kriterium Lastmanagement
Wie viele E-Autos sollen an Ihrer neuen Wallbox gleichzeitig geladen werden? Sollte es mehr als eines sein, ist eine Wallbox mit integriertem Lastmanagement eine sinnvolle Investition. Laden mehrere E-Autos in einem Gebäude zur gleichen Zeit, kann es vorkommen, dass der entsprechende Stromanschluss überlastet wird. Wallboxen mit einem Lastmanagement sind speziell in den Parkgaragen bei Wohnanlagen, bei Mehrfamilienhäusern oder auch auf einem Mitarbeiterparkplatz sinnvoll.
Das Lastmanagement sorgt dafür, dass der verfügbare Strom gut auf die vorhandenen mobilen Stromabnehmer verteilt wird. Das bewirkt, dass eine Überlastung des Stromanschlusses verhindert wird.
Wenn Sie also eine Wallbox für mehrere Fahrzeuge anschaffen, ist ein integriertes Lastmanagement sinnvoll. Dabei unterscheidet man zwischen statischem und dynamischem Lastmanagement.
Statisches Lastmanagement
Beim statischen Lastmanagement steht jedem einzelnen Ladepunkt eine vorher determinierte Menge an Strom aus der Gesamtleistung zur Verfügung. Je nach Bedarf kann man sich daraus bedienen.
Dynamisches Lastmanagement
Verwendet man ein dynamisches Lastmanagement, eruiert das System den aktuellen Stromverbrauch des Hauses und errechnet daraufhin, welche Leistung für das Laden der aktuell angeschlossenen E-Autos verwendet werden kann. Diese Leistung wird dann dynamisch, also sehr flexibel, auf die angeschlossenen Fahrzeuge aufgeteilt.
Je nachdem, welches System Sie für Ihre Gemeinschafts-Wallbox vorziehen, können Sie beim Kauf wählen.
Wallbox-Kriterium App-Anbindung und Zugangsbeschränkungen
Wie wollen Sie Ihre Wallbox steuern? Es gibt hochwertige Wallboxen, die Sie ausschließlich am Gerät selbst steuern können. Diese verfügen über einen Start-Stopp-Button, über eine Anzeige, die den Ladezustand zeigt sowie meist über eine Möglichkeit, die Wallbox für Unbefugte zu sperren (z. B. RFID-Karte).
Vielen Nutzerinnen und Nutzern reicht das. Andere wünschen sich eine Wallbox, die sie modern mithilfe einer App über das Smartphone steuern können. Was ist Ihnen hier wichtig? Es gibt Wallboxen, bei denen Sie mit der App einfach den Ladevorgang starten und stoppen können. Dabei belassen es die meisten aber nicht.
Mittels der großen Anzahl an Apps können Sie mehrere Nutzer und Nutzerinnen für eine Wallbox festlegen. Das erleichtert deren Verwaltung und ermöglicht, genau zu sehen, wer wie viel Strom geladen hat. Wollen Sie den Strom abrechnen, erhalten Sie über verschiedene Apps die Möglichkeit, dies pro Person exakt zu tun.
Durch die App können Sie auch Ihren eigenen Ladestatus genau im Auge behalten. Sie müssen nicht immer zu Ihrer Wallbox laufen, um den Ladestand zu sehen. Sie klicken einfach auf die App, und schon sind Sie darüber genau informiert. Mit dieser Möglichkeit können Sie auch den Ladestatus aller von Ihnen in der App angelegten Nutzerinnen und Nutzer überprüfen. Das ist eine gute Kontrollmöglichkeit, falls jemand einfach nur vor der Wallbox parkt und anderen die Ladezeit „stiehlt“.
Die Informationen, die Sie über Ihr eigenes Ladeverhalten durch die App bekommen, kann Ihnen dabei helfen, dieses immer mehr zu optimieren. Dazu gehört, dass Sie über die meisten Apps auch einstellen können, dass das Laden nicht dann startet, wenn Sie das Fahrzeug anschließen, sondern zum Beispiel in der Nacht. Dann ist der Strom oftmals günstiger und Sie bezahlen weniger für die gleiche Ladung.
Sie sehen, eine App-Anbindung der Wallbox bietet Ihnen zahlreiche Vorteile. Sollten Sie von diesen Vorzügen überzeugt sein, raten wir Ihnen zu einer Wallbox mit Appsteuerung.
Mittels der App können Sie die Wallbox auch sperren und entsperren. Entscheiden Sie sich gegen eine App-Steuerung, können Sie dieses Sperren und Entsperren auch über einen RFID-Chip oder eine RFID-Karte angehen.
Wallbox-Kriterium Genehmigungen und Anmeldung
Ganz allgemein gesagt: Im § 19 der NAV (Niederspannungsanschlussverordnung) ist festgelegt, dass jede Wallbox beim Netzbetreiber angemeldet werden muss. Von dieser Regelung ist keine Wallbox ausgenommen. Das heißt, egal, für welche Wallbox Sie sich entscheiden, eine Anmeldung bei Ihrem Netzbetreiber ist obligatorisch und damit kein Kaufkriterium.
Diese Meldung ist die einzige „Behördenhürde“, die Sie übernehmen müssen, wenn die Wallbox maximal 11 kW leistet. Anders sieht die Sache bei Wallboxen aus, die mit 12 kW Leistung und mehr operieren. Dazu gehören auch die 22 kW-Wallboxen.
Die 22 kW-Wallboxen müssen zwar auch angemeldet werden, aber auch vom Netzbetreiber genehmigt. Verweigert dieser die Genehmigung, dürfen Sie Ihre Wallbox in diesem Zustand nicht installieren. Nun können Sie entweder die Wallbox auf 11 kW drosseln und damit der Genehmigungspflicht entkommen, oder die Vorgaben des Netzbetreibers erfüllen. Das sind meist bauliche Sicherheitsmaßnahmen.
Sollten Sie sich den „Behördenärger“ ersparen wollen, kann für Sie eine 11 kW-Wallbox sinnvoll sein.
Fazit
- E-Auto und Ladestecker
- Fahrverhalten
- Ladedauer und Ladeleistung
- PV-Überschussladen
- Lastmanagement
- App-Anbindung und Zugangsbeschränkung
- Genehmigungen und Anmeldung
Wenn Sie sich über Ihre persönlichen Anforderungen in diesen aufgelisteten Punkten klar sind, können Sie Ihre Kaufentscheidung in Sachen Wallbox mit gutem Gewissen treffen.