Den Energieverbrauch im Blick – Wallbox mit integriertem Stromzähler
Die klimaschonende Mobilität nimmt in Deutschland buchstäblich „Fahrt“ auf. Immer mehr Kunden setzen beim Neuwagenkauf auf ein Auto mit Elektroantrieb. Damit rückt die notwendige Infrastruktur in den Fokus. Neben der Option, Ihren „Stromer“ unterwegs zu laden, profitieren Sie als Eigenheimbesitzer oder Mieter mit festem Stellplatz von der Installation einer sogenannten Wallbox zu Hause.
Eine solche, speziell für Elektroautos konzipierte Ladestation bildet eine Art Schnittstelle zwischen Ihrem Fahrzeug und dem Stromnetz. Theoretisch ist das Laden an der Haushaltssteckdose zwar möglich, Experten raten davon jedoch dringend ab. Es droht die Überhitzung und im schlimmsten Fall ein Kabelbrand.
Die von einem Fachbetrieb professionell angebrachte Wandladestation erweist sich dagegen als die sicherste Lösung. Der Staat fördert den Einbau teilweise durch Zuschüsse der Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) oder durch Maßnahmen der Länder und Kommunen. Dabei können Sie zwischen der Version ohne eigenes Messinstrument und einer Ausführung mit Stromzähler wählen.
Welche Vorteile bringt eine Wallbox mit integriertem Stromzähler?
Bei einem Einfamilienhaus besteht normalerweise keine Notwendigkeit, den Verbrauch für das Laden Ihres Elektroautos gesondert zu messen. Trotzdem kann es für Sie interessant sein, den Aufwand dafür zu beziffern. Viele Neubesitzer eines klimaschonenden Wagens möchten wissen, ab wann sich ein finanzieller Mehraufwand beim Kauf gegenüber einem Pkw mit Verbrennungsmotor rechnet.
Eine Wallbox mit Stromzähler liefert die genauen Zahlen. Darüber hinaus ermöglichen Sie mit einer solchen Vorrichtung Freunden sowie Bekannten das Laden ebenfalls und rechnen anschließend problemlos mit ihnen ab. Dazu bietet der Fachhandel Wallboxen, die mit Codes oder programmierten Schlüsselkarten für jeden Nutzer funktionieren.
Wie der reguläre Haushaltsstromzähler listet das Gerät die beim Laden angefallenen Kilowattstunden bei der monatlichen Stromrechnung beziehungsweise in einer App übersichtlich auf. Leben Sie in einer Mietwohnung oder einem Mehrparteienhaus, muss der Stromverbrauch Ihrer Ladestation exakt ermittelt werden. Viele lokale Versorger stellen dazu einen separaten Zähler zur Verfügung. Dafür fallen in der Regel zusätzliche Gebühren an. Laden Sie Ihren „Stromer“ an Ihrer Wallbox mit eigenem Messinstrument, entfallen diese Ausgaben. Bei der Nutzung eines Dienstwagens mit Elektroantrieb profitieren Sie ebenfalls von einem solchen System. Statt die Energiekosten pauschal geltend zu machen, können Sie durch eine Ladestation mit Stromzähler Ihren Verbrauch pro Kilowattstunde ansetzen.
Auch für Ihre Steuererklärung müssen Sie diesen „geldwerten Vorteil“ bei Rückfragen durch das Finanzamt detailliert nachweisen. Dazu stellt der Gesetzgeber einige Bedingungen an den Stromzähler Ihrer Wallbox.
Welche rechtlichen Voraussetzungen sollte eine Wallbox mit integriertem Zähler erfüllen?
Möchten Sie den eingebauten Stromzähler an Ihrer Station lediglich als Information zum Laden für Ihren privaten Haushalt nutzen, reicht ein preisgünstiges Modell ohne Eichung meist aus.
In allen anderen Fällen sollte er geeicht, also von einer Behörde messtechnisch geprüft werden. Damit erhält das Gerät eine Marke, die ihm die Genauigkeit innerhalb vorgegebener Toleranzen bestätigt.
Für eine Abrechnung mit Ihrem Arbeitgeber bietet sich beispielsweise eine Wallbox mit MID-Zertifikat an.
Die Abkürzung bedeutet „Measuring Instruments Directive„, eine europäische Richtlinie für Messgeräte. Sie bescheinigt neben der kilowattstundengenauen Erhebung, dass Ihre Station sicher vor Manipulationen arbeitet. Einen noch höheren Standard weist ein sogenannter eichrechtskonformer Stromzähler auf. Dieser speichert die gemessenen Daten laufend sowie rechtssicher ab. So gewährleistet das System, dass sie jederzeit abgerufen und geprüft werden können. Diese Technik kommt dort zum Einsatz, wo der Strom gegen Bezahlung verrechnet wird. Darunter fallen etwa die Gäste eines Hotels oder die Besucher, die Ihren Wagen auf einem Firmenparkplatz laden.
Welche technischen Standards soll eine Wallbox mit integriertem Stromzähler enthalten?
Eine der Kernfragen, die Sie für sich beantworten müssen, ist die der benötigten Ladeleistung. Zur Wahl stehen Ausführungen mit 11 Kilowatt (kW) oder 22 kW. Diese Zahlen beschreiben die Nennleistung, also die maximale Abgabe in das Elektroauto.
Allgemein gilt: Je höher die Leistung, desto schneller ist der „Stromer“ wieder einsatzbereit.
Diese Leistung hängt allerdings nicht ausschließlich von der Station ab. Häufig begrenzt der sogenannte OnBoard Charger im Fahrzeug selbst die Geschwindigkeit beim Laden ebenfalls. Einbauten einer Wallbox mit 11 kW melden Sie dem Netzbetreiber. Ladelösungen mit 22 kW unterliegen einer schriftlichen Genehmigungspflicht. Falls Sie Ihre Wandladestation vorrangig zum Laden über Nacht nutzen, reicht die kleinere Ausführung für Ihre Zwecke meist aus. Eine Batterie mit einer Größe von 40 Kilowattstunden benötigt mit der 11 kW Box knapp fünf Stunden für den kompletten Vorgang.
Da der Speicher Ihres Elektroautos im Gegensatz zum normalen Haushalt mit Gleichstrom arbeitet, sollten Sie sich vor dem Kauf einer Ladestation vergewissern, dass ein Gleichstromfehlerschutz verbaut ist.
Zu den weiteren wesentlichen Gesichtspunkten zählen
- der Steckertyp (vorherrschender Standard in Deutschland ist mittlerweile Typ 2),
- die Länge des Stromkabels (Experten empfehlen mindestens fünf Meter),
- die Notwendigkeit eines Zugangsschutzes (hängt von den baulichen Gegebenheiten ab),
- die Frage, ob Sie ein steckbares oder ein fest installiertes Kabel vorziehen und
- die Wahl zwischen einer mobilen und einer dauerhaft eingebauten Wallbox.
Unabhängig davon, ob Sie sich für eine Box mit oder ohne Stromzähler entscheiden, gilt: Nur der professionelle Einbau beziehungsweise die Installation durch den Fachmann gewährleistet die nötige Sicherheit sowie eine lange Nutzungsdauer. Nach der Klärung aller Ihrer Fragen starten Sie in eine klimaschonende Zukunft.