Das eBike wird einfach an einer Steckdose angesteckt und beim Smartphone macht sich keiner Gedanken über das Ladegerät und die Steckdose – anders sieht das beim Laden deines Elektroautos aus. Das ist kompliziert, gefährlich und aufwändig – wenn man den üblichen Meinungen Glauben schenken will. Schluss mit Stammtischparolen, her mit den wirklich richtigen Infos.
Optimalfall „anstecken und laden“
Prinzipiell ist das Laden eines Elektroautos nämlich nicht schwieriger als das Laden eines Smartphones. Klar, es ist eine größere Leistung notwendig und die passende Hardware. Im besten Fall ist das eine Wallbox. Nach der Installation der Ladelösung ist der Ladevorgang aber einfach. Im simpelsten Fall heißt es dann nur noch „anstecken und laden“.
Alles was das Laden „kompliziert“ macht, sind Zusatzoptionen, also die einzelnen Funktionen der Wallbox, wie zum Beispiel die Freigabe oder der Schutz gegen Fremdzugriff, das individuelle Regeln der Ladeleistung, die zeitabhängige Programmierung, PV-Überschussladen und Lastmanagement. Deswegen sind einfache Wallboxen wie zum Beispiel die Heidelberg Home Eco oder die „Meine Wallbox“ auch nicht „altbacken“ oder „out of time“ sondern immer noch sehr beliebte Ladelösungen für alle, die einfach nur laden wollen.
Aber die Installation ist sehr aufwendig!
Zugegeben mit einer eindeutigen Antwort tue ich mich schwer, da es immer auf den Fall ankommt. Liegt der Verteilerkasten im Haus auf der gegenüberliegenden Seite der Wand, die zur Garage anschließt, braucht es einen Mauerdurchbruch, ein paar Meter Kabel im ausreichenden Querschnitt und die passenden Sicherheits- und Schutzeinrichtungen. Da fast alle Wallboxen einen Gleichstromschutz verbaut haben, wird meist ein einfacher und günstiger FI-Schutzschalter Typ A benötigt. Ein klein wenig ist die Installation auch mit dem Anschluss eines Elektroherds zu vergleichen – nur um sich das Ganze mal bildlich vorstellen zu können.
Ist der Montageort der Wallbox weiter vom Verteilerkasten entfernt, benötigt es evtl. mehr Kabel und mehr Mauerdurchbrüche. Auch sollte dann der Weg des Kabels berücksichtigt werden, da dieses eventuell in der Erde durch den Garten verlegt werden muss. Am besten sprechen Sie da einfach mit einem regionalen Elektriker, der Ihnen beratend und ausführend zur Seite steht.
Eine gute Übersicht zu den Kosten für die Wallbox und die Installation gibt es übrigens auch hier:
Zuhause laden ist superlangsam!
Mal ehrlich: Wie viele Kilometer fahren Sie am Tag? 20? 40? 80? Bei einer Reichweite von 350 Kilometern kommen Sie also im schlechtesten Fall vier Mal mit einem vollen Akku in die Arbeit und zurück. Theoretisch muss erst dann wieder geladen werden um für die nächsten Tage gerüstet zu sein. Die Praxis sieht meist aber anders aus. Die meisten Elektroautofahrer stecken ihre Fahrzeuge täglich an. Es werden also nur kleine Mengen geladen.
Nehmen wir als Beispiel die 80 Kilometer tägliche Fahrt in die Arbeit und zurück und nehmen wir an, der Akku wäre dann noch zu drei Viertel geladen. Es muss also ein Viertel geladen werden. Bei einem 80kWh Akku (was wirklich groß ist), wären das also 20kWh. Mit einer 11kW Wallbox wäre das in etwa zwei Stunden erledigt. Mit einer Ladeleistung von 3,7kW würde das Fahrzeug in etwa 7 Stunden wieder vollgeladen in der Garage stehen.
Fazit
Wer zuhause sein Elektroauto laden will, muss keine Angst vor der Anschaffung, Installation oder dem Betrieb einer Wallbox haben. Eine Wallbox ist eine schnelle und sichere Möglichkeit um immer auf ein vollgeladenes Fahrzeug zugreifen zu können.