In Österreich werden E-Autos immer beliebter. 10 % aller Fahrzeuge, die im September 2020 neu zugelassen wurden, waren bereits Elektroautos. Die aktuelle Regierungskoalition in Wien aus Konservativen und Grünen will den Trend hin zum E-Auto dadurch weiter forcieren, dass sie 2021 Elektroautos mit 40 Millionen Euro fördert.
2.000 Euro mehr Förderung seit Juli 2020
Die österreichische Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler sagte Mitte Oktober 2020, dass wie schon in den Jahren 2019 und 2020 der Staat Österreich Millionen von Euro dafür aufbringt, „die Straße umweltfreundlicher“ zu gestalten. In den beiden genannten Jahren flossen rund 93 Millionen Euro als Fördermittel in die Mobilitätswende in der Alpenrepublik. Dieses Geld sei laut der Austria Presseagentur (APA) bereits fast vollkommen ausgeschöpft worden. Ein Grund dafür ist, dass während der Covid19-Krise die Förderung von 3.000 auf 5.000 Euro pro Elektroauto erhöht wurde.
Ehe das Ministerium die Aufstockung bekannt gab, wurden bis Juni 2020 4.500 Anträge auf Förderung eines E-Fahrzeuges gestellt. Nach der Aufstockung, also zwischen Juni und Ende September 2020, kamen 7.300 Anträge hinzu. Laut den offiziellen Angaben verteilte sich das Geld rund zu gleichen Teilen auf Privatpersonen und Unternehmen. Von den geförderten Elektrofahrzeugen waren 7.800 E-Autos, 1.500 E-Motorräder sowie E-Motorroller und rund 1.100 sogenannte Plug-in-Hybride. Der Staat Österreich fördert nicht nur die Fahrzeuge, sondern gibt auch Mittel für den Kauf von E-Lastenfahrrädern und für die Errichtung einer Ladeinfrastruktur unterstützend aus.
Bundesumweltministerin Gewessler sagt: „Mit den weiteren 40 Millionen Euro für die E-Mobilitätsförderung für das Jahr 2021 schaffen wir einen grünen Umbau.“ Das Ziel sei es, so die verantwortliche Politikerin weiter, die E-Mobilität erheblich anzukurbeln.
CO2-Emissionen im österreichischen Verkehr und die Sachlage in Deutschland
Sorge bereitet der Ministerin für Verkehr in Österreich, dass in dem Land zwar in vielen Bereichen die CO2-Emissionen sinken würden, diese allerdings speziell im Bereich Verkehr im Jahr 2019 deutlich gestiegen seien.
Von der in Deutschland vergleichbaren Umweltprämie für E-Autos profitieren scheinbar verstärkt die Hersteller von Geländewagen und SUVs. Laut eines Artikels der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FASZ) beträgt die Lieferzeit von SUVs mit Plug-in-Hybrid-Motoren mittlerweile eine lange Zeitspanne, da die Nachfrage immer rasanter steigt. Cem Özdemir, Politiker der Grünen in Deutschland, sagt dazu der FASZ, dass viele Plug-in-Hybrid-Fahrer rein mit fossilem Sprit fahren würden und die eingebaute Chance auf E-Mobilität nur zur Startbeschleunigung an der Ampel nutzen würden.