Die Akkus von Elektrofahrzeugen treiben sie sicher und weitgehend emissionsfrei an. In die Kritik geraten sie allerdings das eine oder andere Mal, da sie unter anderem aus Kobalt und Nickel gefertigt werden. Statt auf die beiden Metalle zu setzen, hat sich das Augsburger Unternehmen Quantron eine Methode überlegt, Akkus für E-Fahrzeuge nachhaltig zu produzieren.
Mobilitätswende unausweichlich, aber nicht ohne Probleme zu schaffen
Die Mobilitätswende ist wichtig, denn fossile Ressourcen sind einem endlichen Vorrat auf der Erde unterworfen. Auch die Umweltbelastung durch Abgase und der damit einhergehende Klimawandel treiben viele Menschen und Unternehmen an, sich über Alternativen Gedanken zu machen. Aber es gibt auch Probleme im Rahmen der Mobilitätswende, die man lösen muss. Dazu gehört speziell die nicht nachhaltige, oftmals gefährliche Schürfung von Edelmetallen, die man für die Akkuproduktion für E-Autos, Handys und Tablets benötigt.
Die Augsburger Lösung – Lithium-Eisenphosphat
Tesla, einer der führenden E-Auto-Konzerne der Welt, sucht aufgrund der Nachteile der Beschaffung der Metalle schon seit längerer Zeit nach Alternativen. Man bezieht zahlreiche Bauteile beim chinesischen Unternehmen Contemporary Amperex Technology (CATL). CATL beliefert auch VW und Volvo. Das Augsburger Unternehmen Quantron stellte genau diesem Konzern seinen Akku vor, der komplett auf Edelmetalle verzichtet.
„Durch die Kobalt- und Nickel-freien Batterien möchte die Quantron AG einen Beitrag zur Reduzierung der strittigen Rohstoffe in der Batterieproduktion leisten und dadurch zu einer nachhaltigen E-Mobilität beitragen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Sollte der Bedarf an Nickel wie zu erwarten bis 2030 wachsen, werden dann nicht mehr sechs Tonnen wie 2018, sondern 112 Tonnen davon benötigt. Um dies zu verhindern, basieren die Quantron-Akkus auf einer Lithium-Eisenphosphat-Technologie (LFP).
Die Metalle Nickel und Kobalt sind zu allem Überfluss auch noch teuer. Verzichtet man also auf sie, können Akkus und damit E-Autos erheblich günstiger angeboten werden. Zudem laufen die Lithium-Eisenphosphat-Akkus stabiler, speziell, wenn es zu einem Unfall kommt. Der VDE, der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik sagt dazu, „LFP ist unter anderem dadurch sicherheitstechnisch außer Konkurrenz“.
Nachteile der LFP
Laut Experten haben LFP-Akkus aufgrund der elektrochemischen und der strukturellen Eigenschaften eine signifikant niedrigere Spannungslage sowie eine geringere Kapazität als Lithium-Ionen-Akkus. Dies zusammen kulminiert in einer geringeren Energiedichte. Geht es nach den Experten, würde man somit Akkus mit mehr Volumen und mehr Gewicht benötigen, um die gleiche Energie zu speichern.
Quantron selbst meint dazu, dass die Akkus in erster Linie nicht für den Pkw-Einsatz gedacht seien, sondern für den Einsatz in Bussen, Lkws sowie sonstigen Nutzfahrzeugen.