An dieser Stelle präsentieren wir dir Nachrichten aus der Welt der Elektromobilität mit einem gezielten Blick auf das Laden von Elektrofahrzeugen. Mit unserem eMobility-Update wagen wir aber auch immer wieder einen Blick über den Tellerrand, so dass du dich hier künftig auf spannende News aus der eMobility-Welt freuen kannst.
eMobility-Update 1: Alle 60 Kilometer eine Ladesäule – EU-weit
Seit 2016 hat sich die Zahl der Elektroautos versiebzehnfacht, die Anzahl der Ladestationen aber nur versechsfacht. Dieses Ungleichgewicht soll durch eine neue EU-Richtlinie angepasst werden. Bis 2026 soll es europaweit an den wichtigsten Verkehrsachsen alle 60 Kilometer eine Schnell-Lademöglichkeit geben. Zudem wurde festgelegt, dass die Zahlung an den Ladesäulen vereinfacht wird. Sollte bis vor kurzem noch jede Ladesäule mit einem Kartenterminal ausgerüstet werden, reicht jetzt eine Zahlung per Karte, kontaktlosen Geräten oder per QR-Code. Zudem muss künftig der Preis für die kWh leicht und eindeutig ablesbar und vergleichbar, transparent und nicht diskriminierend dargestellt werden. Übrigens wurde auch an Wasserstoff-Tanksäulen gedacht. Hier sollen Fahrzeughalter künftig alle 200 Kilometer an den Hauptverkehrsrouten an Treibstoff kommen.
Link: https://www.zfk.de/mobilitaet/e-mobilitaet/eu-weit-alle-60-kilometer-eine-ladesaeule
eMobility-Update 2: Dritter Förderaufruf für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur
Mit einem erhöhten Budget geht der Freistaat Bayern in den dritten Förderaufruf für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur. „Der zweite Aufruf im vergangenen Jahr war ein großer Erfolg. Daher erhöhen wir unser Förderbudget für die dritte Runde direkt um 5 Millionen Euro auf insgesamt 8 Millionen Euro“, so Staatsminister Hubert Aiwanger. Deutschlandweit steht aktuell jeder fünfte öffentliche Ladepunkt in Bayern. Schon jetzt sorgen 13.300 AC-Ladepunkte und 3.300 DC-Schnelllader für eine hervorragende Abdeckung druch die Ladeinfrastruktur im südlichen Bundesland. Der neue Förderaufruf soll vom 2. Mai 2023 bis 30. Juni 2023 geöffnet sein. In diesem Zeitraum können Anträge für die Beschaffung und Errichtung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur, einschließlich des dafür erforderlichen Netzanschlusses, eingereicht werden. Antragsteller können natürliche und juristische Personen sein. Ähnlich wie beim letzten Mal sollen auch in diesem Aufruf insbesondere kleineren Kommunen Anreize für eine Antragstellung gegeben werden. Es sind mindestens zwei Schnell-Ladepunkte bzw. mindestens 4 Normal-Ladepunkte pro Standort aufzubauen.
Link: https://www.stmwi.bayern.de/presse/pressemeldungen/pressemeldung/134-2023/
Weitere Infos zur Förderung: https://www.bayern-innovativ.de/de/foerderprogramme-elektromobilitaet
eMobility-Update 3: Elektroautos günstiger als gedacht
Die Akzeptanz der Elektromobilität steigt weiter. Im Dezember 2022 lag die Quote der zugelassenen Fahrzeuge Elektrofahrzeuge, also batteriebetriebene Pkws oder Plugin-Hybride, bei 50 Prozent. Zuletzt flaute das Interesse zwar wieder ab, trotzdem liegen eAutos weiter im Trend. Das Fraunhofer Institut stellte nun fest, dass das Argument, Elektroautos seien am Ende teurer als Fahrzeuge mit herkömmlichen Antrieben, nicht haltbar ist. Schaut man sich tatsächlichen Kosten über die Gesamtlaufzeit – kurz TCO für Total Costs of Ownership, genauer an, stellt man fest, dass die Elektroautos beim Unterhalt jederzeit mit Benziner und Co. mithalten können. Zu den TCOs gehören unter anderem der Anschaffungspreis, Ladekosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, der Wiederverkaufswert, die Versicherungskosten, die Steuer und THG-Quote und viele weitere Faktoren. In der Studie, die durch die NOW GmbH, einer Forschungsförderungsgesellschaft der Bundesregierung, in Auftrag gegeben wurde, wurde angenommen, dass sich die Kraftstoffkosten für Verbrenner durch steigende CO2 Preise erhöhen und die Kosten für die E-Fahrzeuge durch den Ausbau der regenerativen Energien sinken.
Link: https://www.now-gmbh.de/wp-content/uploads/2023/03/NOW_Factsheet_Vergleich-Antriebsarten-Pkw.pdf
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eMobility-Update 4: Kurze Ladepause am Gardasee
Der Gardasee gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Wandern, Surfen, Biken, Segeln und La Dolce Vita genießen – was will man mehr. Da auch immer mehr EMobilisten an dem Oberitalienischen See ankommen steigt automatisch die Nachfrage nach neuen Ladelösungen vor Ort. IONITY, der Betreiber von Ladeinfrastrukrtur, hat nun am Standort Affi 18 HPC-Ladesäulen in Betrieb genommen. Die Ladesäulen liegen etwa 8 Kilometer im Ladesinneren auf Höhe des beliebten Reiseziels Bardolino am Ostufer des Gardasees und bieten jeweils eine Ladeleistung von bis zu 350kW. Insgesamt wartet das Ladenetzwerk von IONITY europaweit mit über 2.200 HPC-Ladesäulen in 471 Ladeparks auf. 79 weitere Ladeparks sind aktuell im Aufbau. Erst im Februar eröffnete der Betreiber in Frankreich einen der fortschrittlichsten Ladeparks. Neben 16 Ladepunkten bietet IONITY am Ladepark in der Nähe von Avignon mit Wetterschutzrollos und Solarpanels auf dem Dach auf.
eMobility-Update 5: Zweistelliges Invest in eMobility StartUp
CHARbO ist ein vollautonomer Laderoboter, der den gesamten Ladevorgang selbständig durchführt. Der smarte Bot ist ein Produkt des Österreichischen Unternehmens ALVERI und eine der drei Säulen des Unternehmens. Eine App die das Fahrverhalten von eAuto-Haltern oder ganzen Fuhrparks analysiert und prüft wie sich die Elektromobiltät am Besten in den Alltag integrieren lässt sowie Falco, das erste Elektroauto Österreichs, komplettieren die Basis des Unternehmens. ALVERI konnte sich nun die Beteiligung von Ersek Enterprices LLC und somit eine Unterstützung in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags sichern. Unter anderem gehören auch der Energieanbieter Salzburg AG und die Rahel GmbH zu den Investoren in das junge österreichische EMobility-Startup.
eMobility-Update 6: Elektromobilitätsverweiger Großstadt
In einer amüsanten Glosse stellt Joachim Becker von der Süddeutschen Zeitung fest, dass in Städten wie Gelsenkirchen, Dresden, Leipzig, Duisburg oder Bremen der Anteil an Elektroautos bei nicht mal einem Prozent liegt. Wohnen hier die Elektromobiltätsmuffel, frägt sich der Autor. Autostädte wie München und Stuttgart haben hingegen die Nase vorne. Auffallend ist, nach dem Artikel der auf den aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamts basiert, das viele kleinere Städte im Ranking besser als viele Ballungszentren abschneiden. Das Ergebnis des Autoren: Vielleicht haben Kleinstadtbewohner einfach die besseren Voraussetzungen durch eine eigene Lademöglichkeit in der Garage oder sogar durch das günstige Laden mit selbst erzeugtem Solarstrom.
Link: https://www.sueddeutsche.de/reise/e-autos-klimaschutz-muffel-1.5774267