Neue Wallbox-Förderung möglich? Verbraucherschützer setzen sich dafür ein!
Der KfW-Fördertopf von 8 Millionen Euro für private Wallboxen ist leer. Bereits im Oktober teilte die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit, dass von der Antragstellung Abstand genommen werden soll. Für viele potenzielle Käufer von Elektroautos bedeutet das, dass umgedacht werden muss. Gerade im ländlichen Raum ist keine ausreichende Infrastruktur zur Aufladung gegeben. Wird es eine neue Förderung geben und was fordern Verbraucherschützer konkret? Wir klären auf!
Wird es eine Neuauflage an Fördermitteln für eine private Ladeinfrastruktur geben?
Kaum ein Thema wird derzeit so heftig diskutiert wie die Förderung für die Anschaffung und Installation einer privaten Wallbox. Laut KfW sind die Fördertöpfe leer und eine Neuauflage ist nicht geplant.
Das bedeutet für zahlreiche E-Mobilisten, die ihren Antrag nach Oktober 2021 gestellt haben, dass sie die Kosten selbst aufwenden, oder aber auf eine eigene Wallbox verzichten müssen.
Antragsteller konnten sich einen staatlichen Zuschuss von bis zu 900 Euro sichern, was durchaus ein Anreiz war, sich näher mit dem Thema der eigenen Ladeinfrastruktur zu beschäftigen. Ohne eine Förderung wird es eng, da eine Wallbox mit Installation vom Fachmann keine günstige, nebenbei realisierbare Anschaffung ist. Die Verlängerung der Zahlung von Fördermitteln für einen privaten Ausbau von Lademöglichkeiten liegt Verbraucherschützern am Herzen. Ein Zuschuss wäre in dem Zeitraum denkbar, in dem auch der Zuschuss für den Kauf von Elektroautos verlängert wurde.
Welche neuen Bedingungen wird es bei neuen Fördermitteln geben?
Die bisherige Förderung kam aus den Klima- und Energiefonds. Da sollten sie auch wieder herkommen, finden Verbraucherschützer. Immerhin sorgt eine Erhöhung der E-Mobilität für die Erreichung der Klimaziele. Da das Aufladen des Autos über Nacht gerade für Pendler von immenser Bedeutung ist, kann nur die private Wallbox eine wirkliche Lösung sein. Allerdings stimmt der Verbraucherschutz der Kritik von Müller zu, der bei einer erneuten Förderung die Möglichkeit von „Mitnahmeeffekten“ ausschließen möchte. Im letzten Zuschussmodell mussten Antragsteller weder den Besitz eines Elektroautos, noch die geplante Anschaffung nachweisen. Das wiederum zog nach sich, dass viele Fördermittel ohne expliziten Nachweis vergeben wurden und dann am Ende gefehlt haben. Die neuen Bedingungen sollten daher den Besitz oder die nachweisbare Anschaffung eines E-Autos einbeziehen. Wer kein Elektromobil besitzt, oder es bereits beim Hersteller geordert hat, wird bei der Beantragung einer Förderung für die Wallbox nicht berücksichtigt.
Was könnte passieren, wenn eine Weiterförderung privater Wallboxen abgelehnt wird?
Für Verbraucherschützer und viele Fahrer von Elektroautos wäre die Ablehnung der Förderung ein ernsthaftes Problem. Denn eine Wallbox ist teuer und gerade auf dem Land und in weniger dicht besiedelten Regionen die einzige Chance, sein Auto jederzeit zu laden und dafür keine Wartezeiten an öffentlichen Säulen fernab seines Zuhauses in Kauf zu nehmen. Das aktuelle Hoch, der Boom der Elektromobilität könnte einbrechen, warnen Verbraucherschützer. Denn für viele Eigentümer und potenziellen Käufer ist es natürlich wichtig, dass die Stromversorgung geregelt und auf dem eigenen Grundstück möglich ist. Sinkt das Interesse an E-Fahrzeugen, können die Klimaziele nicht erreicht werden. Allein aus diesem Grund hoffen Verbraucherschützer, dass sich das Ergebnis der Diskussion zum Positiven wendet und dass sich Möglichkeiten finden, um die private Wallbox-Förderung noch einmal zu verlängern.
In welchem Zusammenhang steht der Verkauf von Elektroautos mit dem Zugang zu Ladestationen?
Dass zwischen der Automobilindustrie und den Verbraucherschützern Einigkeit herrscht, ist eher eine Seltenheit und daher umso verwunderlicher. Doch auch die Automobilbauer wissen, dass der Abverkauf von Elektroautos mit dem Zustand der Ladeinfrastruktur steigt und fällt. Wird eine Verlängerung oder Neuaufnahme der Förderung für die private Wallbox abgelehnt, könnte das zu massiven Einbußen im Absatz von E-Autos führen. Denn der kritischste Aspekt im gesamten Konzept der E-Mobilität beruht nun mal leider darauf, dass die Lademöglichkeiten begrenzt und außerhalb dicht besiedelter Ballungszentren praktisch gar nicht vorhanden sind. Wer keine Chance auf eine einfache und zeitsparende Aufladung des Akkus hat, wird sich kein E-Auto kaufen, weiß man beim Automobilverband und sollte damit Recht behalten. Auch die öffentliche Verfügbarkeit von Ladestationen ist nicht die Erfüllung, da die Aufladung unterwegs mit unfreiwilligen Aufenthalten an Ladesäulen und dadurch mit einer Verkürzung der Freizeit verbunden ist. Die Wallbox am Eigenheim, in der Tiefgarage des Mietshauses oder auf dem eigenen Grundstück würde dieses Problem lösen, ist aber für viele Interessenten ohne Förderung nicht realisierbar.
Fazit: Das sich immer mehr Menschen für die Elektromobilität interessieren, beruht nicht zuletzt auf den attraktiven Konditionen durch Fördermittel. Schließlich sind Elektroautos teurer als Verbrenner und man muss bedenken, dass die Ladeinfrastruktur noch nicht flächendeckend vorhanden ist. Für die Anschaffung eines E-Autos sind bis zum Ende diesen Jahres weitere Förderungen bewilligt wurden. Doch seit Oktober 2021 wird die dafür benötigte Ladestation, die Wallbox auf dem privaten Grundstück, nicht mehr mit einer Förderung bedacht. Hier fordern Verbraucherschützer eine Förderung, da sich viele interessierte E-Mobilisten nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Wallbox leisten können. Eine Ablehnung könnte das hohe Interesse stoppen und so einen direkten Einfluss auf den Weg zur Erreichung der Klimaziele nehmen.