Hört man sich Nachrichtenmeldungen rund um den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur an, könnte man den Eindruck bekommen, die Elektromobilität sei bislang nur bedingt praxistauglich. Häufig prangen Headlines wie „Der Bund wird das Ziel von X angestrebten Ladepunkten bis Y verfehlen“ oder „Der Elektromobilität fehlt das Rückgrat“.
Das ist alles perspektivisch, ja. Fakt ist auch: Mit einer steigenden Anzahl zugelassener E-Fahrzeuge muss natürlich auch die Anzahl der Lademöglichkeiten sukzessive ansteigen.
Statt einen Blick von außen in das „Ökosystem Elektromobilität“ hineinzuwerfen, befassen sich die folgenden Zeilen mit dem Blick derer, die bereits in diesem Ökosystem sind: Die E-Mobilist*innen, welche ihre eigenen Erfahrungen mit der Elektromobilität im Alltag gesammelt habe.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., kurz BDEW, hat dafür in einer repräsentativen Umfrage fast 3.000 E-Auto-Fahrende befragt, wie diese den Alltag mit einem Elektroauto empfinden und vor allem auch, wie sich bestimmte Ansichten und Ängste vor dem Kauf mit der Realität während der Benutzung decken.
Die Sache mit der Reichweitenangst: Eigentlich gar kein Problem, wenn man sich darauf einlässt.
Vor dem Kauf beschäftigen sich rund 73 % der E-Auto-Fahrenden intensiv mit dem Thema Reichweite. Kein Wunder: Ein Auto ist letzten Endes nur so sinnvoll, wie es im Alltag auch praktikabel ist – und das ist es eben nur mit einer ausreichenden Reichweite.
Wie die Umfrage jedoch zeigt, sind fast alle erfahrenen E-Mobilist*innen nicht länger von diesen Sorgen geplagt. Unglaubliche 70 % haben mit der Reichweite keinerlei Probleme, 30 % finden die Situation nach einer Eingewöhnungszeit okay und lediglich 1 % sieht die Reichweite im Praxiseinsatz als echtes Problem an.
Was aktuell jedoch umso mehr für Kopfzerbrechen sorgt: Die Lieferzeit von Fahrzeugen.
Öffentlich Laden: Zuverlässig oder noch immer Glücksspiel?
Wer auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist, der schätzt vor allem einen Aspekt: Zuverlässigkeit. Nichts ist ärgerlicher, als etwa eine defekte Ladesäule. Bei 76 % der Befragten stellt sich beim Gedanken an öffentliche Ladesäulen prinzipiell Entspannung ein, denn sie geben an, dass Ladevorgänge in der Regel unproblematisch ablaufen. Was aber perspektivisch nicht unterschätzt werden darf und auch die Befürchtung der Befragten widerspiegelt: 18 % machen sich Sorgen, dass Ladesäulen mit einem zunehmenden Anteil elektrifizierter Fahrzeuge auf den Straßen zunehmend belegt und damit nicht nutzbar sein werden.
Quelle:BDEW
Once you go „E“, you stay „E“!
Satte 98 % der befragten E-Mobilist*innen würden wieder ein E-Auto kaufen. Neben dem angenehmen Fahrerlebnis sehen die Befragten auch die ökologischen Gründe als ausschlaggebend an, nicht mehr auf ein Verbrennerfahrzeug wechseln zu wollen. Auch niedrigere Betriebskosten und die innovative Technik sind für viele Hauptaugenmerk.
Die Zufriedenheitsrate spricht abschließen wohl am ehesten Bände: Die E-Mobilität ist Alltagstauglich und lässt sich für die allermeisten auch ebenso unkompliziert in selbigen integrieren.
Sämtliche Studienergebnisse zum nachschlagen finden Sie im Link zur Quelle.
Quelle: BDEW, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. https://www.bdew.de/media/documents/BDEW_Nutzerumfrage_Elektromobilit%C3%A4t.pdf