Hier kommt es nicht auf Ihren Geschmack, sondern auf die beste und vor allem passende Technik an – beim Ladekabel für Ihr E-Auto. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber bei der Technik von Ladekabeln gibt es durchaus verhandelbare Positionen. Die einen benötigen zum Beispiel ein kurzes Kabel, die anderen ein langes. Es ist also wichtig, die Anforderungen des E-Autos, der Wallbox, der örtlichen Gegebenheiten und einiges mehr zu bedenken.
Faktoren für das Laden eines E-Autos
Das Betanken von Verbrennern geht schnell. In der Regel um ein Vielfaches schneller als das Laden von E-Autos. Die Ladegeschwindigkeit und die Ladeeffizienz hängen bei einem Elektrofahrzeug von drei Faktoren ab:
- Dem Ladesystem im Fahrzeug
- Der Lademöglichkeit
- Der Stecker-Kabel-Kombination
Was einfach klingt, kann rasch kompliziert werden. Eine Wallbox oder Ladestation, die für das eigene E-Auto ungünstig hängt, nötigt oftmals dazu, sich die seltsamsten Parkpositionen auszuwählen. Ist das bei Ihnen der Fall, können Sie kreatives Parken üben, oder sich ein zusätzliches Ladekabel im Fachhandel bestellen. Viele mitgelieferte Ladekabel können die Distanz oftmals nicht richtig überbrücken oder spannen so, dass es gefährlich wird. Daher ist es sicherer, ein neues Ladekabel zu bestellen, das durchaus ein wenig durchhängen darf.
Welche Ladeoptionen gibt es?
In jedem Haushalt gibt es die passend benannten Haushaltssteckdosen. Hier können Sie mittels eines Mode-2-Kabels Ihr Fahrzeug mit Energie versorgen. Das Problem ist, die Verkabelung einer Schuko-Steckdose ist auf die Dauerbelastung beim Laden nicht ausgelegt. Und die Dauer ist lang, denn das Laden über eine Haushaltssteckdose kann sich über viele, über sehr viele Stunden ziehen.
Um die Ladung Ihres E-Autos schneller und vor allem sicher zu gestalten, sollten Sie eine Wallbox mit einem Mode-3-Kabel sowie einem Typ-2-Stecker wählen. Ob Sie eine 11 oder 22 kW-Ladeleistung wählen, ist in der Regel für diese Entscheidung nicht so wichtig.
Am schnellsten können Sie nach dem aktuellen Stand der Technik an einer öffentlichen Ladesäule laden, welche über ein Mode-3-Kabel mit bis zu 43 kW verfügt.
Richtig schnelles Laden gelingt Ihnen mit DC-Ladegeräten. Hier werden in der Regel CSS- oder sogar CHAdeMO-Anschlüsse verwendet. Damit wird Ihr passend ausgestattetes E-Auto, speziell der Akku, mit bis zu 270 kW geladen. Das bedeutet, dass Sie für eine 80-%-Ladung zwischen 30 und 45 Minuten Zeit aufwenden müssen. Das Kabel für diese Art des Ladens ist in etwa so dick wie ein Daumen.
Wie lang sollte das Ladekabel sein und welche Form sollte es haben?
Hier gibt es auf dem Markt eine große Vielfalt. Stellen Sie sich also folgende Fragen:
- Wie lange ist der Weg von Ihrer Wallbox zum Anschluss an Ihrem E-Auto?
- Soll Ihr Kabel glatt sein oder sich in einer Spirale ringeln?
Viele Menschen entscheiden sich für ein kurzes Kabel. Sie sehen den Vorteil, dass ein solches einfacher in den Kofferraum des Fahrzeuges passt und damit sicher aufgehoben ist. Aber, und das kann zu einem unguten Problem werden, wenn die entscheidenden cm fehlen, kann man nicht laden. Ein zu kurzes Ladekabel ist oftmals dann ein Ärgernis, wenn ein anderes dieser Art auftritt – die E-Ladestation ist von einem Verbrenner zugeparkt. Ist das der Fall, kann Ihnen ein besonders langes Ladekabel dennoch die Stromversorgung sichern. Aber eines ist auch klar: Ein langes Kabel ist schwerer, sperriger und kostet mehr als ein kurzes. Ein weiterer Nachteil bei langen Ladekabeln ist, dass diese dazu neigen, die Verlustleistung zu steigern.
Die Dicke bei Ladekabel
Entscheiden Sie sich für ein 32-Ampere-Ladekabel, bekommen Sie einen Querschnitt von sechs m² pro Phase. Für jeden Meter, den ein solches Kabel misst, entsteht ein Verlust von rund drei W. Laden Sie mit einem dreiphasigen Kabel, so gehen Ihnen schnell neun W flöten – aber welches Ladekabel ist schon „nur“ einen Meter lang. Bei einem handelsüblichen Ladekabel von 5 m Länge verlieren sie also so 45 W. Das ist nicht viel, aber dennoch ein Verlust.
Mobil oder fix angeschlagen? Welches Ladekabel sollte länger sein?
Kurz gesagt: Ein mobiles Ladekabel sollte länger sein, ein fix angeschlagenes an Ihrer heimischen Wallbox kann durchaus kürzer sein, so Sie beim Parken keine Probleme haben. Wenn Sie die Länge für Ihr mobiles Ladekabel schätzen müssen, halten Sie sich an folgende Regel: Addieren Sie die Länge und die Breite Ihres E-Autos. Das ist die Mindestlänge für Ihr mobiles Ladekabel.
Glattes Kabel oder eines in Spiralform?
Welche Kabelform soll es denn für Sie sein? Wählen Sie das glatte oder jenes, das sich kringelt.
Das glatte Ladekabel ist gut dazu geeignet, es einfach um Ihr E-Auto zu legen. Spannt es aber nicht, sondern hängt durch, kann es durchaus vorkommen, dass das glatte Ladekabel am Boden landet. Die Spiralkabel ziehen sich meist so zusammen, dass die Auflageflächen gering sind. Zudem lassen sich spiralförmige Ladekabel auch sehr einfach durch die Luft verlegen. Sie bleiben auch in dieser Lage stabil. Der Nachteil daran ist, wenn der punktuelle Druck auf dem Lack lastet, können Lackschäden entstehen. Das kann aber auch bei glatten Ladekabeln der Fall sein, wenn diese zuvor auf dem Boden schleifend oder liegend einige winzige Steine „aufgesammelt“ haben und anschließend über den Lack gezogen werden.
Fazit
Ladekabel sind die Verbindung zwischen dem E-Auto und der Ladestation (Wallbox). Wählt man das passende Kabel, ist alles OK. Erst, wenn man das falsche Kabel für das Aufladen eines Elektrofahrzeuges nimmt, erkennt man, dass Vorab-Informationen wichtig sein können.
Neben den anderen Faktoren ist die Länge des Kabels unserer Meinung nach der wichtigste. Es gibt nichts Ärgerliches, als den Moment, wenn man erkennt, dass man mit seinem mobilen Ladekabel die Ladestation nicht erreichen kann – egal, wie kreativ man einparkt. Wir haben die Regel Autobreite + Autolänge = Mindestkabellänge schon vorgestellt. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie hier speziell bei mobilen Ladekabeln noch einen, vielleicht sogar noch zwei Meter addieren. Damit senken Sie die Wahrscheinlichkeit, unterwegs das E-Auto nicht laden zu können.