Markante Optik mit Offroad-Elementen
Der SUV-Charakter des ID.4 zeigt sich in typischen Offroad-Elementen. Er besitzt eine Dachreling, einen angedeuteten Unterfahrschutz und 21 Zentimeter Bodenfreiheit. Passend dazu ist die Linienführung markant, aber gleichzeitig gefällig. Das gilt auch für die ID-Lichtsignatur mit einem durchgängigen LED-Band vorn und hinten. Dass das Fahrzeug auch stadttauglich ist, zeigt es mit dem kleinen Wendekreis von nur 10,2 Metern. Dennoch: Wir waren von der Größe des ID.4 wirklich überrascht. In Natura wirkt dieser viel größer als auf den bis dato bekannten Fotos wie Videos. Der ID.4 ist eine sehr kräftige, fast bullige Erscheinung. Für den ein oder anderen gar zu monströs. Sportlich ist der ID.4 aber allemal.
Im Inneren bietet der ID.4 viel Platz für fünf Passagiere. Dank des langen Radstandes von 2,77 Metern haben diese auch auf der Rückbank genügend Beinfreiheit. Das Cockpit wirkt mit seinen wenigen Instrumenten aufgeräumt und klar. Die Mittelkonsole beherbergt ein Touchdisplay mit einer Größe von bis zu 12 Zoll. Optional gibt es außerdem ein Head-up-Display im Sichtfeld. Beide Displays sind gut bedienbar und ebenso gut leserlich. Im Armaturenbereich ist das markante Lichtband ID.Light verbaut. Es reicht über die gesamte Fahrzeugbreite und versorgt den Fahrer optisch mit Informationen und Warnhinweisen. Die Bedienung im Innenraum ist im Grunde sehr einfach gehalten, jedoch teilweise ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber keine Sorge: man lernt die kleinen Feinheiten und Mechanismen sehr schnell kennen. Die Kamers des ID.4 sind von guter Qualität. Diese können sich zweifelsohne sehen lassen!
Schnell wird uns bei der Probefahrt auch klar, dass mit dem ID.4 ein sehr angenehmes und ruhiges Fahren möglich ist. Der ID.4 hat zweifelsohne eine gute wie ausreichende Beschleunigung; eine Rakete ist er aber nicht. Im Vergleich zum kleineren ID.3 ist dieser aber deutlich träger. Dies lässt sich jedoch plausibel auf das Gewicht des ID.4 zurückführen.
Zwei Akkuvarianten und leistungsstarke Motoren
Den ID.4 gibt es zunächst in drei Motorisierungen mit 148 PS, 170 PS und 204 PS. Alle Antriebe beschleunigen das Fahrzeug über das Heck. Das stärkste Modell erreicht die 100 km/h in 8,5 Sekunden. Bei 160 km/h riegeln jedoch alle Fahrzeuge ab. Einen Ganghebel sucht man im ID.4 übrigens vergebens. Die Wahl der Fahrstufe erfolgt nur noch über einen kleinen Drehschalter im Cockpit.
Bei der Batterie gibt es zwei Varianten mit einer Leistung von 52 kWh und 77 kWh. Uns ist jedoch die 52 kWh-Variante zu klein. Hier sollte man schon auf die 77 kWh-Variante setzen. Aber: schon mit dem kleineren Akku fährt der Volkswagen eine Strecke von bis zu 345 Kilometern. Das große Modell reicht für bis zu 520 Kilometer. Die Ladeleistungen an der Wallbox betragen 7,2 kW beim 52-kWh-Akku und 11 kW für den größeren Akku. Letzterer lädt an einer schnellen CCS-Ladesäule mit 125 kW. So tankt er in nur 30 Minuten wieder genügend Energie für die nächsten 320 Kilometer.
Zurück zu unserer Probefahrt. Auf der Autobahn fällt uns der ID.4 dann vor allem in Bezug auf seinen Verbrauch auf. Bei Tempo 110 km/h ist der Verbrauch durchaus moderat. Dieser liegt in etwa bei 20 kW/h. Das dürfte gerne auch ein wenig geringer ausfallen, aber wir wollen hier nicht meckern. Ab Tempo 120 km/h bzw. 130 km/h steigt der Verbrauch dann aber doch spürbar an. Die Anzeige der Restkilometer bleibt jedoch nach wie vor relativ genau. Eine schöne Serviceleistung fällt uns hierzu ebenfalls auf. Sobald eine geringe Restreichweite erreicht ist, werden uns Tankstopps vom Boardcomputer automatisch vorgeschlagen. Da hat VW eindeutig mitgedacht!
Deutliche Unterschiede zum ID.3
Schon in seiner Ausrichtung unterscheidet sich der ID.4 grundsätzlich vom bereits verfügbaren ID.3. Während der kleinere ID.3 als Kompaktwagen im Format eines Golf konzipiert ist, soll der neue ID.4 gezielt das beliebte SUV-Segment abdecken. Außerdem ist er stärker auf den Weltmarkt ausgerichtet als der eher europäisch betonte kleine Bruder. Entsprechend unterschiedlich fällt auch das Design der beiden Modelle aus.
Beim ID.4 dominieren klare Linien und Kanten. Der ID.3 ist nicht nur kleiner, er wirkt auch etwas rundlicher. Auch das Platzangebot im Innenraum und im Kofferraum fällt beim ID.4 üppiger aus. Besonders der Kofferraum überzeugt. Klappt man die Rücksitze um, ist der Kofferraum wirklich riesig. Gleichzeitig verwendet er innen mehr hochwertige Materialien, etwa bei der Softtouch-Oberfläche des Armaturenbretts. Auch wenn die beiden Fahrzeuge einige Ähnlichkeiten aufweisen – in vielen Punkten zeigen sie so doch ihren ganz eigenen Charakter.
Der neue ID.4 – Kurzimpressionen