Schlagzeilen wie „Deutschlands pure Dominanz ist an Europas Elektroautomarkt ungebrochen“[1] und „Norwegen im Elektroauto-Rausch“[2] liest man in den vergangenen Monaten immer häufiger. Die Autofahrer in Europa steigen immer mehr auf E-Autos um. Lange Jahre waren es die Menschen im angesprochenen Norwegen, die bei Elektrofahrzeugzulassungen die Nase vorne hatten. Mittlerweile haben die Deutschen den Nordmännern und Nordfrauen den Rang in absoluten Zahlen abgelaufen. Aber was ist mit Griechenland los?
Deutschland liegt bei den absoluten Neuzulassungen von E-Autos voran
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Bis Ende November 2020 wurden trotz Corona-Krise in Deutschland mehr als 150.000 neue E-Autos zugelassen. Norwegen, das über viele Jahre hinweg Spitzenreiter war, kam im selben Zeitraum auf knapp mehr als 63.000 Neuzulassungen.
Experten sehen im Boom an E-Fahrzeugen in Deutschland mehrere Gründe. Erstens ist die Förderlandschaft für E-Autos gut aufgestellt. Sowohl die Fahrzeuge an sich als auch die private Ladeinfrastruktur werden von staatlicher Seite sowie von der KfW gefördert. Vom Listenpreis für ein E-Auto kann man also bundesstaatliche sowie landesgesetzliche Förderungen abziehen. Zweitens geht auch der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur hierzulande gut voran.
Frankreich mit mehr als 90.000 und Großbritannien mit knapp 86.500 liegen in dem Ranking der meisten Neuzulassungen bei E-Autos zwischen Deutschland und Norwegen. In Österreich wurden in diesem Zeitraum 12.500 E-Autos neu angemeldet.
Wer hat die Nase in Prozenten vorn?
2020 wurden in Deutschland laut des ADAC[3] 2,9 Millionen Neuwagen zugelassen. Das bedeutet, dass rund 5,2 % aller neu zugelassenen Autos in der Bundesrepublik E-Autos waren. Zieht man hier einen Vergleich mit Norwegen, ist das Urteil eindeutig. In Norwegen waren 2020 mehr als 56 % aller PKW-Neuzulassungen Elektroautos. Damit nicht genug. Auf 23,8 % Marktanteil bei den Neuzulassungen schafften es die Plug-in-Hybride. Das beliebteste E-Auto 2020 in Norwegen war der Volkswagen ID.3, der erst im September 2020 dort auf den Markt kam.
Laut der Statistik Austria[4] gingen in Österreich die Zahlen an Erstzulassungen von Verbrennern deutlich zurück. Der Anteil an Autos, die mit alternativen Antrieben wie Elektromotoren oder einem Hybrid-Antrieb fahren, stieg 2020 im Vergleich zu 2019 um 90 %. Damit sind mehr als 20 % aller neu zugelassenen Autos in Österreich zum Beispiel E-Autos.
Schlusslicht beim Thema E-Mobilität in Europa ist Griechenland. Auch wenn der Absatz von E-Autos dort zunehmend Fahrt aufnimmt, hinkt die Ladeinfrastruktur hinterher. Im gesamten Land gibt es laut eines Artikels[5] nur 61 öffentliche Ladesäulen. Das ist eine Ladesäule für rund 175.000 Griechen und Griechinnen.
[1] https://www.elektroauto-news.net/2020/deutschland-pure-dominanz-an-europas-elektroautomarkt-ungebrochen – 20.01.2021
[2] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/in-norwegen-steigen-die-verkaufszahlen-fuer-elektroautos-17150640.html – 20.01.2021
[3] https://www.adac.de/news/neuzulassungen-kba/ – 20.01.2021
[4] https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_neuzulassungen/index.html – 20.01.2021
[5] https://www.t-online.de/auto/elektromobilitaet/id_88925672/elektroauto-riesige-luecken-im-ladenetz.html – 20.01.2021