Vom 11.-15. Januar 2023 steht wieder der Biathlon-Weltcup in Ruhpolding an. Doch was ist das genau, und vor allem: kann ich mit dem E-Auto anreisen und wo finde ich Ladestationen?
Ruhpolding: Sport- und Kurort im bergigen Oberbayern
Fangen wir erst einmal mit dem Austragungsort an. Falls Sie noch nie dort waren: Ruhpolding liegt im südöstlichsten Zipfel Deutschlands und mitten in den Chiemgauer Alpen. Die Stadt München ist etwas mehr als eine Autostunde entfernt und Salzburg erreicht man schon nach einer 40-minütigen Fahrt über die Grenze nach Österreich. Ziemlich zentral gelegen also.
Viel Platz für Tourismus inmitten der Natur
Wir erreichen Ruhpolding von Norden her über die Hauptstraße entlang der Weißen Traun. Umgeben von sanften Hügeln und ruhigen Wäldern liegt der Ort auf einer Art Hochebene. Das Tal ist aber hier keineswegs zu Ende, man könnte durchaus auf kleineren Straßen weiter nach Süden oder Osten fahren und die Gegend erkunden.
Wir bleiben aber im Dorf, das mittlerweile übrigens mehr als 7.000 Einwohner zählt. Die meisten Menschen, die wir unterwegs antreffen, dürften aber Touristen sein. Eine Million Hotelübernachtungen pro Jahr kann die Ortschaft bereits aufweisen, und bei der letzten Biathlon-Weltmeisterschaft im Jahr 2012 sollen 240.000 Besucher anwesend gewesen sein.
Die Infrastruktur für die Austragung des Biathlon-Weltcups ist also vorhanden und getestet. Aber gilt das auch für die Ladestationen von E-Autos? Wir werden es gleich sehen.
Biathlon: Wie funktioniert dieser Sport und was ist spannend daran?
Aber zuerst noch einen Abstecher in die Welt des Zweikampfs, so lautet nämlich die wortwörtliche Übersetzung von Biathlon. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine reduzierte Form des Triathlons, sondern um eine eigene Wintersportart, bestehend aus Schießen und Langlauf.
Was zuerst nach einer etwas originellen Kombination klingt, soll bereits von Ureinwohnern in Norwegen praktiziert worden sein: Die Jagd auf Skiern. Daraus entstand der militärische Sport Biathlon, der immer beliebter wurde und heute zu einer der beliebtesten Wintersportdisziplinen geworden ist.
Die Balance zwischen Präzision und Ausdauer, kombiniert mit der winterlichen Umgebung, begeistert jedes Jahr viele Menschen. Auch ist der Wettkampf recht gut zu verfolgen: Die spannendsten Teile des Wettkamps finden nämlich am- und um den Schießstand statt, und die Athleten kehren auch immer wieder dorthin zurück.
Trainings- und Austragungsort: Die Chiemgau-Arena
In Ruhpolding hat Biathlon bereits eine langjährige Tradition. Bereits in den 60er-Jahren war das Trainingszentrum der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft hier stationiert. Der Bergort wurde zwar schon vorher als Kur- und Tourismusort besucht, den Großteil seiner Bekanntheit hat er aber sicherlich dem Biathlon zu verdanken.
Ab 1970 wurden dann nationale und internationale Wettkämpfe ausgetragen, und recht bald danach das erste Stadion geplant und gebaut. Dieses wurde laufend erweitert, zuletzt für die Biathlon-Weltmeisterschaft im Jahre 2012. Es sind auch weitere Sportarten dazugekommen: Heute findet man in der Chiemgau-Arena zum Beispiel noch eine Schanzenanlage für das Skispringen und die Nordische Kombination.
Auch für die Zuschauer wurden weitere Plätze geschaffen: Bis zu 13.000 Personen finden auf den Tribünen Platz. Aber was geschieht, wenn viele dieser Fans mit dem E-Auto anreisen? Gibt es genügend Ladestationen?
Ladestationen für E-Autos in Ruhpolding: Der Test
Wie bei Veranstaltungen dieser Größe üblich, kann nicht direkt bei der Arena geparkt werden. Am Austragungsort des Biathlons hätten wir aber ohnehin keine Ladestation gefunden. Besucher werden mit Shuttlebussen von den verschiedenen Parkplätzen im Dorf zur Arena transportiert, auch dort wird aber keine Ladestation vorhanden sein.
Eine gute Variante ist es, eine Unterkunft auszuwählen, die eine Ladestation für Ihr Elektroauto anbietet. Davon gibt es in Ruhpolding mehrere: Zum Beispiel das Alpenhotel Wittelsbach – dort lässt sich auch während einem Restaurantbesuch die Batterie aufladen – oder das Wohlfühlhotel Ortnerhof. Als Gast in diesen Unterkünften wird es sicherlich möglich sein, einen Zeitpunkt zum Aufladen Ihres Fahrzeugs zu ergattern.
Ansonsten gibt es gleich beim Rathaus zwei Ladestationen von der Stromversorgung Ruhpolding mit je 22 kW. Wieso also nicht das Aufladen des E-Autos mit einem Spaziergang oder Restaurantbesuch im Dorfkern kombinieren?
Es könnte aber gut sein, dass noch andere Besucher des Weltcups auf die gleiche Idee kommen, und alle Stationen bereits belegt sind. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, lädt sein Fahrzeug also bereits bei der Anreise nochmals auf.
Als letzte Gelegenheit bietet sich Siegsdorf an, dort befinden sich die letzten (Schnell-)Ladestationen. Weitere Möglichkeiten gibt es entlang der A8, egal ob man von München oder Salzburg her anreist.
Oder wieso nicht am Chiemsee eine Pause einlegen? Beim Chiemseepark in Felden befinden sich weitere vier Ladestationen von Energie Südbayern. Eine längere Pause ist aber vorprogrammiert, denn alle liefern „nur“ 22kW Leistung.
Sie sehen – Möglichkeiten zum Laden Ihres E-Autos gibt es in der Umgebung von Ruhpolding so einige. Falls dieses Jahr aber viele Besucher des Biathlon-Weltcups mit dem E-Auto anreisen sollten, könnte die Kapazität in Ruhpolding etwas knapp werden. Mit etwas Planung und schlauer Organisation werden Sie aber bestimmt eine Lademöglichkeit finden.
Aufenthalt verlängern – was gibt’s sonst noch zu sehen?
Besonders wer aus weiter Distanz angereist ist, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auch die Region rund um Ruhpolding zu erkunden.
Eine davon ist das Rodeln. Dazu müssen Sie Ruhpolding nicht einmal verlassen, Sie können Ihr E-Auto stehen lassen und finden am Unternberg eine 5km-lange Rodelpiste.
Skifahren kann man in Ruhpolding am Unternberg, Westernberg oder in Maiergschwendt, wobei die beiden letzteren nur eine etwa 500m-lange Piste bieten. Am Unternberg gibt es 2,5-Pistenkilometer an vier Liften auszuprobieren.
Wer etwas mehr Abwechslung sucht, wird einige Kilometer südlich der Arena bereits fündig: Das Skigebiet Steinplatte / Winkelmoosalm befindet sich im Grenzgebiet von Deutschland und Österreich und bietet 42 Kilometer Piste auf bis zu 1860 Metern über Null.
Falls das Wetter nicht mitspielt, können wir uns zum Glück daran erinnern, dass Ruhpolding auch als Kurort eine große Tradition hat. In der nächsten Umgebung gibt es eine große Vielfalt an verschiedenen Bädern zum Relaxen und Saunieren, zum Beispiel das Vita Alpina Erlebnis & Wellnessbad in Ruhpolding.
Wer sich für die Geschichte der Region interessiert, findet auch einige Museen, wie das Holzknechtmuseum, das die Geschichte der Holzfällertradition zeigt.
Und falls Sie doch im Ort nirgendwo eine freie Ladestation für Ihr E-Auto finden, können wir Ihnen einen Ausflug nach Traunstein empfehlen. Das Städtchen erreichen Sie in weniger als 20 Minuten Autofahrt. Während Sie Ihr E-Auto an einer der neun verschiedenen Stationen aufladen, können Sie durch die historische Innenstadt spazieren und Villen aus verschiedenen Epochen bestaunen, shoppen oder weitere Museen besuchen.
Wie Sie sehen, ist die Region in den Chiemgauer Alpen alles andere als langweilig und es gibt sogar die eine oder andere Ladestation. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Reise zum Biathlon-Weltcup, egal ob mit oder ohne E-Auto!
Bildquelle: Die Bildrechte unterliegen der Ruhpolding Tourismus
(https://www.biathlon-ruhpolding.de/de/presse)