Im Alpinen Ski-Weltcup hat sie den Ruf, eine der anspruchsvollsten Abfahrtstrecken zu sein: Die Kandahar-Rennstrecke in Garmisch-Patenkirchen. Benannt ist sie nach Frederick Roberts (1832 bis 1914). Als Earl of Kandahar stiftete der Feldmarschall im Jahr 1911 den Pokal für ein Skirennen Namens „Challenge Roberts of Kandahar“. In den 1920er-Jahren wurde das Kandahar-Rennen zunächst in St. Anton am Arlberg (Österreich) ausgetragen. Erst über Umwege gelangte es im Jahr 1954 nach Garmisch-Patenkirchen, um ganz genau zu sein, in den Ortsteil Garmisch. Das erste Kandahar-Rennen im Rahmen eines Ski-Weltcup fand 1969/1970 statt. Seitdem hat sich das Kandahar-Rennen als das Skirennen Deutschlands überhaupt fest etabliert. Anfang 2023 findet das Kandahar-Rennen beim Ski-Weltcup bereits zum 70. Mal statt.
Kandahar-Rennen Steile und anspruchsvolle Strecke
Die Kandahar-Strecke im Skigebiet Garmisch-Classic, gleich neben der Zugspitze, hat es ohne Frage in sich. Der Start für das Kandahar-Rennen auf der wohl mit anspruchsvollsten Abfahrt im Ski-Weltcup, befindet sich am Kreuzjoch in einer Höhe von rund 1.700 Metern. Auf insgesamt sieben Kilometern Pistenlänge erstreckt sich das gesamte Skigebiet. Die legendäre Abfahrt der Herren beim Kandahar-Rennen, eine schwarze Piste, ist allerdings gerade mal 3,3 Kilometer lang. Profis beschleunigen gleich nach dem Start beim Kandahar-Rennen in wenigen Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Das ist etwa die gleiche Zeit, die ein Rennwagen für eine solche Beschleunigung braucht. Sprünge bis zu 60 Metern und mehr sind auf der Abfahrt bei den Ski-Weltcup Rennen deshalb auch keine Seltenheit.
Zahlreiche spektakuläre Abschnitte prägen bis heute den Ruf der Kandahar-Rennen. Einer dieser Höllenritte ist der „freie Fall“. Dieser Name ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn das Gefälle an dieser Stelle beträgt sage und schreibe 92 Prozent, geradezu atemberaubend für einen Ski-Weltcup. Für Zuschauer ist es attraktiv, direkt vom Zielraum aus diesen steilsten Abschnitt der Strecke zu sehen. Der Zielabschnitt beim Kandahar-Rennen selbst beginnt mit dem Tauber-Schuss und endet mit einem etwa 20 Meter langen Zielsprung.
Bewegte Geschichte beim Ski-Weltcup
Die Streckenführung für die Damen beim Kandahar-Rennen ist insgesamt 2,9 Kilometer lang. Zum großen Teil führt sie über die alte Strecke der Herren. Der Streckenabschnitt mit dem deutlichsten Gefälle befindet sich am Waldeck. Die Traverse, ein lang gezogener Übergang in einen anderen Streckenbereich, ist technisch extrem anspruchsvoll. Seit 2008 beginnt hier eine kurze, neue Streckenführung. Erst am Höllentor führt die Abfahrt wieder auf ursprüngliche Kandahar, bevor sie kurz vor dem Tauber-Schuss in die Strecke für die Herren mündet.
Die neue Streckenführung hat traurige Gründe. Denn lange Zeit gab es gar keine Kandahar-Rennen für Dame. Der Grund: Bei der Ski-Weltcup Abfahrt im Jahr 1994 verunglückte Ulrike Maier, eine Rennläuferin aus Österreich, tödlich. Erst 2008 nahmen die Damen ihre Kandahar-Rennen wieder auf.
Kondition und Erfahrung müssen alle mitbringen, die eine Abfahrt auf der berühmt-berüchtigten Strecke hinter sich bringen wollen. Die Piste 5, eine sogenannte schwarze Piste, eignet sich auch für Mutige, aber geübte Hobbyskifahrer. Ihr Start ist an der Bergstation des Kandahar-Express. Wer unbedingt als Anfänger oder als bereits leicht Fortgeschrittener das „Weltcup Ski-Feeling“ auf der Kandahar erleben möchte, der begibt sich an die Mittelstation des Kandahar-Express. Unter Auslassung der schwierigen Passagen fährt er bis in das Ziel an der Talstation der Kreuzeckbahn und hat danach von seinem ganz persönlichen Ski-Weltcup viel zu berichten.
Auf nach Garmisch-Patenkirchen
Garmisch-Partenkirchen ist eine Reise wert, nicht nur für einen Besuch beim Ski-Weltcup. Für Autofahrer, die mit einem E-Auto anreisen, ist die Gemeinde gut zu erreichen. Offiziell und im Verwaltungsdeutsch heißt der Flecken, der gar keine Stadt ist, eigentlich „Markt Garmisch-Partenkirchen“.
Vom Norden der Bundesrepublik her kommend führt die Bundesstraße 23, die B 23, aus der Richtung Landsberg am Lech und aus Oberammergau direkt in die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen an den Fuß der Zugspitze. Wer von der bayerischen Landeshauptstadt München aus mit seinem E-Auto nach Garmisch-Partenkirchen anreisen will, der nutzt dafür die Bundesesstrasse 2. Auf diese B 2 mündet bei Eschenlohe, etwa 15 Kilometer nördlich vor dem eigentlichen Ziel Garmisch-Partenkirchen, der Autoverkehr der Bundesautobahn 95, der A 95.
Weiter in Richtung Westen, durch das Loisach-Tal in Richtung der Republik Österreich, verläuft die Bundesstraße 23. Kurz hinter dem Zugspitzort Grainau geht diese Straße in die Ehrwalder Straße über. Bei Lermoos trifft die Strecke dann auf die Fernpasstrasse. Diese verbindet das Oberinntal über den Fern Pass Reutte mit dem österreichischen Nachbarn. In die Gegenrichtung, nach Osten, verläuft die B 2 weiter, ebenfalls in Richtung Österreich, nach Innsbruck. Dabei führt sie von Garmisch-Partenkirchen aus durch ebenfalls so bekannte Wintersportorte, wie Mittenwald oder Seefeld.
Ladeinfrastruktur in Garmisch-Partenkirchen: Sorglos anreisen mit dem E-Auto
Die Anreise mit dem E-Auto nach Garmisch-Partenkirchen gestaltet sich vollkommen stressfrei. Denn was die Ladeinfrastruktur in der Gemeinde am Fuße der Zugspitze betrifft, hat hier die Zukunft schon begonnen.
So haben die Gemeindewerke in Garmisch bereits im Jahr 2014 damit angefangen, flächendeckend öffentliche Ladestationen für E-Autos einzurichten. Mit dem damals gestarteten Projekt „Intelligente Ladeinfrastruktur – Modellkommune Elektromobilität Garmisch-Partenkirchen“ gehörten sie deshalb schon früh zu den Pionieren im Bereich der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität.
Entstanden sind die Strukturen in einer engen Kooperation mit dem Markt Garmisch-Partenkirchen und der Bayerischen Zugspitzbahn AG. Inzwischen gibt es in Garmisch-Partenkirchen insgesamt 17 Ladestationen für E-Autos, bei 13 von ihnen handelt es sich um öffentlich eingerichtete Ladepunkte.
Eine solche Ladestation zu verfehlen ist praktisch nicht möglich. Denn jeder Standort ist über das lokale Parkleitsystem hervorragend ausgeschildert. Gut sichtbar weisen Parkplätze mit einem hochgestellten grünen „e“ auf die nächste öffentliche Ladestation für das E-Auto hin. Darüber hinaus haben die Stellflächen rund um die betreffende Ladestation einen gut sichtbaren grünen Anstrich. Versehen ist jede Ladestation mit AC-Ladesäulen vom Hersteller Mennekes. Zur Nutzung kommen Typ 2-Stecker, die Ladeleistung beträgt 22 kW.
Kostenloses Parken mit dem E-Auto in Garmisch-Partenkirchen
Unabhängig von den Ladevorgängen erlaubt Garmisch-Partenkirchen Besuchern, die mit einem E-Auto oder einem Plug-in-Hybrid-Fahrzeug anreisen, das kostenlose Parken auf beinahe allen öffentlichen Parkplätzen im Ort. Dabei heißt es allerdings: Parkscheibe für das E-Auto nicht vergessen. Denn auch für die Halter gilt eine Höchstparkdauer für ihr E-Auto.
Ganz ausgenommen vom kostenlosen Parken mit dem E-Auto sind Parkplätze wie der am Bahnhof vor der Post oder die Parkgarage im GEP-Einkaufszentrum. Gleiches gilt für die Tiefgarage an der Spielbank sowie für die Tiefgaragen Klammstraße und Badgasse.