Das Konzept von NIO und der NIO ET7
NIO ist ein chinesischer Automobilhersteller, der 2014 in Shanghai als Startup gegründet wurde, und heute als wesentlicher Innovationstreiber in der Elektromobilität firmiert. NIO unterscheidet sich von der Konkurrenz vor allem dadurch, dass die Fahrzeugbatterie, wenn sie leer ist, vom Fahrer nicht neu aufgeladen werden muss, sondern an einer Service-Station durch eine vollständig geladene Batterie ersetzt wird. Der Kunde spart hierdurch Zeit. Der NIO ET7 ist die erste Limousine des Unternehmens. In China wird der NIO ET7 schon seit einiger Zeit verkauft. Ab Ende September 2021 wird Norwegen als erstes europäisches Land mit dem NIO ET7 beliefert. Der Verkaufsstart in Deutschland soll Ende 2022 erfolgen.
Erster Eindruck vom Fahrzeug
Der NIO ET7 überzeugt durch sportliches Design und einen komfortabel gestalteten Innenraum. Das Gesamtkonzept ist ästhetisch ansprechend. Die Technik setzt neue Maßstäbe und die Reichweite ist von der Konkurrenz unerreicht. Auch die Fahreigenschaften können sich sehen lassen, wozu u.a. eine aktive Luftfederung beiträgt. Bemerkenswert ist außerdem, dass der NIO ET7 seinen Passagieren durch eine Stahl-Aluminum-Hybrid-Karosserie mit hoher Torsionssteifigkeit einen ausgezeichneten Sicherheitsstandard bietet. Gemessen an diesen Eigenschaften ist das Preis-Leistungsverhältnis günstig.
Fahrerlebnis
Der NIO ET7 ist ausgestattet mit insgesamt 33 Sensoren. Neben Kameras zählen hierzu auch Radar (Radio Detection and Ranging) und Lidar (Light Detection and Ranging). D.h. es werden auch Schall- und Lichtsignale eingesetzt, um zu messen, wie weit Objekte in der Umgebung vom Fahrzeug entfernt sind. Der NIO ET7 zählt damit zu den führenden Fahrzeugangeboten im Bereich des autonomen Fahrens, auch wenn dem Fahrer die Verantwortung noch nicht vollständig abgenommen werden kann. Das Auto lenkt selbständig in Kurven, und bremst selbständig z.B. wenn ein Stauende erreicht wird. Nur in unübersichtlichen Verkehrssituationen muss der Fahrer ans Lenkrad greifen. In jedem Fall aber muss der Fahrer die Fahrt aufmerksam überwachen.
Außenansicht
Der NIO ET7 fällt auf durch seine markante Front mit flachen Scheinwerfern für Tagfahrlicht wie Blinker und den darunterliegenden Hauptscheinwerfern. An den Seiten fallen die eingelassenen Türgriffe auf, die sich aus der Karosserie herausbewegen, wenn der Fahrer sich dem Wagen nähert. Hinten zeigt der NIO ET7 ein Fließheck mit durchgehendem LED-Lichtband.
Innenansicht
Steigt man in den NIO ET7 ein, so fallen die Türen durch rahmenlose Seitenscheiben auf. Der Wagen ist im Fond sehr geräumig, so dass auch Passagiere mit einer Körpergröße von knapp über 190 cm bequem sitzen können. Die Sitze sind mit Nappaleder bezogen. Zwischen den beiden Sitzen befindet sich eine herunterklappbare Mittelarmlehne mit Tassenhalter. Zwischen den beiden Vordersitzen ist eine Mittelkonsole installiert, über die die Passagiere im Fond Zugriff auf die Klimaanlage und das Infotainmentsystem haben. Die Fahrgastzelle ist mit einem Soundsystem mit 23 Lautsprechern und 1.000 Watt Ausgangsleistung ausgestattet. Auch die Vordersitze sind bequem und bieten diverse Einstellungsmöglichkeiten. Der Fahrer kommuniziert mit dem Wagen über NOMI, den digitalen Sprachassistenten von NIO. Ferner steht dem Fahrer in der Mitte des Armaturenbretts ein fast quadratisches Display mit einer Kantenlänge von 12,8 Zoll zur Verfügung.
Technische Leistungsdaten
- Motorart: Permanentmagnet-Synchronmotor an der Vorderachse; Induktionsmotor an der Hinterachse
- Maximale Motorleistung: vorne 180 kW (245 PS); hinten 300 kW (408 PS)
- Maximales Drehmoment: 850 Nm
- Beschleunigung 0-100 km/h: 3,9 s
- Batterie: Wahlweise 70 kWh, 100 kWh, oder 150 kWh
- Reichweite: bei 70 kWh 500 km, bei 100 kWh 700 km, bei 150 kWh 1.000 km
Fazit
Der NIO ET7 ist eine Luxuslimousine mit höchstem technischen Innovationsanspruch, und insofern als sehr ernstzunehmender Tesla-Konkurrent zu betrachten. Ein Wehrmutstropfen, mit dem sich deutsche NIO-Kunden der ersten Stunde jedoch wahrscheinlich konfrontiert sehen dürften, besteht darin, dass NIO, bei Verkaufsstart in Deutschland, hierzulande noch kein flächendeckendes Netz an Servicestationen bieten können wird. Wer nicht in der Nähe einer Servicestation wohnt, könnte für den Batterieaustausch also relativ weit fahren müssen.
Bildquelle: NIO