Der Elektromini auf den zweiten Blick
Die Marke Mini gilt als kultig und hat einen ausgesprochen hohen Bekanntheitsgrad. Die kleinen Fahrzeuge sind heutzutage oftmals gar nicht mehr so klein. Das zeigen z. B. Modelle wie der Mini Countryman. Im Kleid der bekannten Karosserie hat man nun den Mini Cooper SE elektrifiziert und ihm einen Lithium-Ionen-Akku eingepflanzt. Optisch sind die Unterschiede zum Verbrenner also erst einmal nur schwer auszumachen. Ein geschlossener Kühlergrill, die besondere Lackierung und ein eigenständiger Felgensatz weisen darauf hin, dass hier ein besonderes Auto vorbeisurrt.
Im Innenraum bleiben viele typische Elemente ebenso erhalten. Insbesondere das runde Hauptdisplay kennen Sie vielleicht schon aus den Verbrenner-Kollegen. Beim Design hat man sich schon vor Jahren dazu entschlossen, mit Kippschaltern und Anordnung der Knöpfe Anleihen beim Flugzeugbau zu nehmen. Per App können zudem viele Informationen zum Fahrzeug und zu dessen Verbrauchs- und Leistungsdaten sortiert und abgefragt werden. Zudem bleibt das bekannte und viel gelobte Sitzgefühl bestehen, das noch am ehesten an ein knackiges GoKart erinnert. Das Gepäckabteil ist mit 211 allerdings wirklich „mini“.
Beim Antrieb wird es interessant
Der MINI Cooper SE will auch als Elektroauto möglichst wenig Kompromisse machen. Was beim Fahrgefühl gut gelingt, muss sich bei den Themen Leistung und Reichweite aber noch einspielen. Der Motor stammt aus dem Pionier-Stromer BMW i3 und verfügt über eine – aus heutiger Sicht – etwas limitierte Leistung. Per Frontantrieb stehen 135 kW bei einem maximalen Drehmoment von 279 Newtonmetern zur Verfügung. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h wird der Vortrieb abgeriegelt. Von 0 auf 100 km/h geht es in 7,3 Sekunden. Ob stark oder schwach rekuperiert werden soll, können Sie über verschiedene Modi selbst einstellen und bestimmen. Profis mit Erfahrung können den MINI Cooper SE per One Pedal Driving quasi nur mit dem Gaspedal fahren.
Der im Fahrzeugboden verbaute Akku hat eine Kapazität von insgesamt 32,6 kWh und liegt damit sogar etwas unter der letzten Ausbaustufe des i3 (42,2 kWh). Die Reichweite liegt laut Mini bei realistischen 234 Kilometern nach WTLP. Das ist in der Stadt ein durchaus vertretbarer Wert. Wenn Sie den MINI Cooper SE im Winter bei Minusgrade über die Autobahn quälen, dürften sich diese Werte entsprechend reduzieren.
Ladetechnik aus dem BMW i3
Wenig verwunderlich, dass auch beim Laden ein gewisser Wiedererkennungswert mit dem Strom-BMW herrscht. Per Gleichstrom wird mit bis zu 50 kW in 35 Minuten auf den Ladestand von 80 Prozent getankt. Alternativ können Sie mit 11 kW laden und benötigen für den selben Wert dann ca. 2,5 Stunden.
Letztlich bleibt der MINI Cooper SE vor allen Dingen für die Kunden interessant, die den Klassiker unbedingt jetzt schon emissionsfrei fahren möchten. Mit einem Startpreis von 32.500 Euro (vor Abzug Förderungen) ist er dabei sicherlich nicht die schlechteste Wahl. 2020 hat er sich damit bei den zugelassenen BEV-Fahrzeugen den 13ten Platz erkämpft.