Zum Hahnenkammrennen mit dem Elektroauto: Geht das überhaupt?
Das Rennen am Hahnenkamm ist einer der größten sportlichen Höhepunkte des Jahres. Nicht umsonst gilt die spektakuläre „Streif“ als eine der außergewöhnlichsten Skirennstrecken der Welt. Tausende Fans aus verschiedenen Nationen reisen an, um den spektakulären Wettkampf hautnah zu erleben. Davon abgesehen ist Kitzbühel auch unabhängig von der Streif immer eine Reise wert.
Doch wie ist es, wenn man plant, mit dem Elektroauto anzureisen? Ist die Infrastruktur rund um den Wintersportort an der Streif überhaupt genügend ausgebaut, sodass man auch problemlos eine Ladestation findet?
Darum ist das Rennen am Hahnenkamm so besonders
Kitzbühel hat sich mittlerweile zu einem regelrecht sagenumwobenen Wintersport-Ort aufgeschwungen. Das liegt zum einen an der herausfordernden Streif rund um den Hahnenkamm. So weist die Rennstrecke ein Gefälle von bis zu 85 Prozent auf. Der Sieger bekommt eine eigene Gondel auf der Hahnenkammbahn – der Traum eines jeden Skirennläufers.
Gleichzeitig ist natürlich auch das Risiko auf der Streif sehr hoch. Wer unvorsichtig ist, riskiert auf dem Hahnenkamm Stürze mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 Kilometern pro Stunde. Umso gebannter, aufgeladener und emotionaler ist die Stimmung im Publikum. Und wenn so viele Zuschauer zur Streif nach Kitzbühel kommen, wird anschließend umso ausgelassener gefeiert.
Nicht nur die Streif, auch die Après-Ski-Partys sind hier legendär. Nicht selten trifft man vor Ort Prominente wie Arnold Schwarzenegger und Hansi Hinterseer. Den Charme dieses ganz besonderen Sportevents am Hahnenkamm macht also nicht nur das Rennen selbst aus, sondern auch alles, was drumherum noch dazu gehört.
Die Streif selbst besteht aus einer Reihe spektakulärer Streckenabschnitte:
- Nach dem Startschuss wird zunächst beschleunigt. In weniger als 10 Sekunden werden die 160 Meter zur sogenannten „Mausefalle“ zurückgelegt. Die Mausefalle ist die steilste Stelle der Streif. Hier gibt es beinahe 86 Prozent Gefälle und einen Sprung von bis zu 80 Metern.
- Es folgt die Karussellkurve mit enormen Fliehkräften und einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern.
- Nach der Kurve kommt der Steilhang – die eisigste Passage der Streif.
- Anschließend erreichen die Athleten den Brückenschuss. Dieser markiert die schmalste Stelle der Streif.
- Es folgt das Gschöss, ein 650 Meter langes Gleitstück.
- Nach dem Gschöss kommt eine sehr unruhige Passage, die alte Schneise – gefolgt vom Seidlalmsprung, der die Halbzeit des Rennens markiert. Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass das Rennen auf der Streif damit entspannter wird, im Gegenteil – die atemberaubende Hausbergkante kommt erst noch.
- Davor gilt es jedoch, Seidlalmkurve, Lärchenschuss und den Oberhausberg mit seinen scharfen Richtungsänderungen zu meistern.
- Nach der Hausbergkante folgt eine Querfahrt auf unruhigem Gelände und schließlich der Zielschuss, die schnellste Stelle der Streif. Hier werden Geschwindigkeiten von unvorstellbaren 140 Stundenkilometern erreicht.
- Das Rennen auf der Streif endet schließlich mit einem eindrucksvollen Zielsprung.
Winterurlaub in Kitzbühel – auch jenseits von der Streif am Hahnenkamm viel zu erleben
Nicht nur Sportbegeisterte, die sich das Rennen auf der Streif anschauen, haben in Kitzbühel eine gute Zeit. Die Gamsstadt selbst, wie Kitzbühel am Hahnenkamm oft genannt wird, bezaubert auch durch ihre romantische Altstadt mit kleinen Gassen, hochklassigen Restaurants und einer Fußgängerzone voller Boutiquen, Bars und Cafés. Es gibt kaum eine andere Stadt, in der man Tradition und modernen Lifestyle so dicht beieinander findet. Auch in der umliegenden Region inmitten der Tiroler Alpen kann man so einiges erleben. Naturfreunde, Familien und Menschen, die sich einfach nach etwas Erholung sehnen, kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten.
Eine ideale Aktivität für Kinder kann man zum Beispiel am Gaisberg erleben. Den Gaisberg kann man bequem mit dem Sessellift herauffahren und anschließend die 3,5 Kilometer lange Naturrodelbahn nach unten rodeln. Selbst am Abend lassen sich hier noch schöne Stunden verbringen, da die Rodelbahn mit Flutlichtern hell erleuchtet ist.
Wer stattdessen aber lieber eine sportlichere Rodeltour unternehmen möchte, ist in Jochberg gut aufgehoben. Hier gilt es zunächst, eine zweistündige Wanderung zur Trattenbachalm zu absolvieren. Dort kann man sich auch einen Schlitten zum Rodeln ausleihen. Anschließend geht es über die Rodelbahn wieder nach unten. Aber Achtung: Diese Bahn ist nicht beleuchtet – am Abend sollte also aus Sicherheitsgründen unbedingt eine Stirnlampe mit dabei sein.
Ein Outdoor-Erlebnis der besonderen Art ist das Schneeschuhwandern. Neulinge können beispielsweise an einer geführten Schneeschuhwanderung von Kitzbühel selbst aus teilnehmen. Wer bereits geübter ist, findet eine Reihe fortgeschrittener Schneeschuhwanderungen, denen man sich anschließen kann. Die notwendige Ausrüstung lässt sich für ein paar Euro ausleihen.
Wie steht es um die Elektromobilität rund um den Hahnenkamm?
In Kitzbühel selbst haben Anhänger der Elektromobilität einen Grund zur Freude: Die Stadt am Hahnenkamm nimmt nämlich seit Langem eine Vorreiterrolle ein.
Bis vor Kurzem konnte man an der einen oder anderen Ladestation innerhalb der Stadt sogar vollkommen kostenlos tanken. Seit dem Frühling 2021 ist das zwar kaum noch der Fall, dafür gibt es den Strom seitdem an sämtlichen Stationen der Stadtwerke schneller. Die Stadtwerke Kitzbühel haben seit 2015 bereits an sechs Standorten innerhalb der Stadt eine Ladestation, manchmal auch mehrere, installiert.
Im letzten Jahr dann wurden die Standorte in der Nähe vom Hahnenkamm zwar auf die hoch frequentierten Plätze reduziert, jedoch erhöhte man an diesen die Kapazität. Über die Stadtwerke kann man nun außerdem am Parkplatz P4 Pfarrau, am Parkplatz P6 Kapser Kreisel, am Parkplatz P8 Im Gries, am Parkplatz P10 Schwarzsee und an den Ladesäulen direkt beim Rathaus sein Elektroauto mit 100 Prozent Ökostrom aufladen. Auch diverse andere Anbieter versorgen einen problemlos mit Strom für das Elektroauto. So gibt es in Kitzbühel am Hahnenkamm insgesamt etwa 15 Ladestationen. Auch in den umliegenden Orten wie Kirchberg in Tirol, Haslach oder Saalbach wird man auf der Suche nach einer Ladestation fündig.
Wie bezahlt man den Strom an einer Ladestation in Kitzbühel?
Je nach Betreiber der Ladestation gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Strom zu bezahlen. So wurde für die Ladepunkte der Stadtwerke beispielsweise ein Open-Access-Modell gewählt.
Dadurch ist es möglich, an der Ladestation direkt und bargeldlos zu bezahlen. Akzeptiert werden VISA, Mastercard, Maestro, Google Pay oder Apple Pay direkt. Es ist nicht nötig, einen Vertrag abzuschließen oder eine Kundenkarte zu erwerben.
Eine andere Ladestation wird von SMATRICS bereitgestellt. Hier wird mit der SMATRICS-Kundenkarte oder über eine spezielle App geladen. Wer spontan laden möchte, jedoch noch kein Kunde ist, kann sich über die Website des Unternehmens innerhalb weniger Minuten registrieren.
Auch Tesla Motors hat eine Ladestation in Kitzbühel. Sie befindet sich in der Sankt Johanner Straße, besitzt drei Ladepunkte und ist rund um die Uhr erreichbar. Dort können Verbraucher ihr Elektroauto mit einer Ladeleistung von bis zu 120 Kilowattstunden aufladen. Zu beachten ist jedoch, dass nur Elektroautos der Marke Testla dort geladen werden können.
Wie funktioniert das Laden in Kitzbühel?
Wenn Sie planen, Ihr Elektroauto aufzuladen, sollten Sie sich also auch diesbezüglich Gedanken machen. Manch eine Ladestation bietet nur AC-, andere nur DC-Laden an. Je nachdem wird das Laden länger dauern oder schneller gehen.
Insgesamt funktioniert das Laden vom Elektroauto ähnlich wie an einer Tankstelle – nur das es eben viel mehr Zeit in Anspruch nimmt. Sie parken Ihr Elektroauto neben einer Ladestation und schließen es mit einem Kabel an. Das Equipment, das diesbezüglich nötig ist, müssen Sie an den meisten Ladesäulen in Kitzbühel selbst mitbringen. Es gibt einige Schnellladesäulen, an denen das Kabel fest installiert ist. Hier müssen Sie es nur noch in Ihr Elektroauto stecken.
Wie finde ich eine nahegelegene Ladestation?
Wer mit dem Elektroauto rund um den Hahnenkamm unterwegs ist, muss die Reise in der Regel etwas aufwändiger planen als bei herkömmlichen Transportmitteln. Ideal ist es, wenn Sie vorab Ihre Reiseroute festlegen und überprüfen, ob und wo es auf der Strecke eine passende Ladestation gibt.
Doch keine Sorge – in der Region rund um Kitzbühel und den Hahnenkamm sollte es diesbezüglich keinerlei Probleme geben. Eine Ladestation lässt sich über die Websites der Fahrzeughersteller und der Ladesäulenbetreiber relativ einfach recherchieren. Auch auf diversen Internetportalen findet man alle Informationen, die man benötigt. Zudem gibt es verschiedene Apps, auf denen man sich die nächste Ladestation anzeigen lassen kann. Oft erfährt man so sogar, ob die jeweilige Ladestation frei oder besetzt ist. Moderne Elektroautos haben eine derartige Situation teilweise sogar in ihrem Multimediasystem eingebaut, sodass die Recherche denkbar einfach ist.
Urlaub in Kitzbühel und am Hahnenkamm mit dem Elektroauto – absolut kein Problem
Kitzbühel ist ein Ort, an dem man einfach eine gute Zeit verbringen kann – sowohl als Zuschauer beim legendären Rennen am Hahnenkamm als auch Tourist. Egal ob Sie durch die Altstadt schlendern, Spazierengehen, feiern, entspannen oder sich beim Wintersport auspowern möchten. Sowohl als Single als auch als Paar oder mit der Familie lohnt sich ein Ausflug in die Kitzbüheler Alpen.
In puncto Elektromobilität sollten Sie sich dabei keine Sorgen machen. In Österreich gibt es mittlerweile um die 12.000 Ladestationen für Elektroautos. Insgesamt ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut. Das trifft auch auf die Region rund um Kitzbühel und den Hahnenkamm zu. Hier gibt es sowohl Ladestationen von verschiedenen Betreibern als auch häufig die Möglichkeit, das Elektroauto kostenfrei an Hotels zu laden. Mit ein wenig Planung muss man also keine Angst haben, ohne Strom irgendwo mit dem Elektroauto liegen zu bleiben.