Südtirol ist eine beliebte Urlaubsdestination, die vor allem im Sommer viele Touristen anzieht. Insbesondere Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten: kristallklare Seen, hohe Berge, guter Wein und italienisches Urlaubsfeeling machen den besonderen Charme aus.
Und noch dazu handelt es sich um einen Landstrich, der von Süddeutschland aus innerhalb weniger Stunden erreichbar ist. Unter den umweltbewussten Urlaubern liegt dabei das E-Auto als Transportmittel im Trend.
Doch Elektromobilität und Urlaub in Südtirol – passt das zusammen? Wie sieht es unterwegs mit dem Laden aus? Wird man eine Ladestation finden, wenn man sie braucht? Diese Fragen werden wir Ihnen im folgenden Artikel beantworten.
Elektroautos – Fortbewegungsmittel der Zukunft?
Elektromobilität boomt – insbesondere im nördlichen Teil Europas. Während die Infrastruktur für Elektroautos in Kroatien und Griechenland teils noch etwas spärlich ausgebaut ist, so hat man mittlerweile in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden oder der Schweiz etwas weniger Schwierigkeiten, eine Ladestation zu finden.
Obgleich im letzten Jahr durch die Pandemie und damit einhergehende Engpässe deutlich weniger E-Autos ausgeliefert werden konnten, als bestellt wurden, so hält dennoch der Trend zum E-Auto weiter an. Einer der Hauptgründe für die Anschaffung eines elektrischen Fahrzeuges ist der Naturschutz.
Jeder, der sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, wird in diesem Zusammenhang früher oder später über die Transportmittel nachdenken müssen, die er nutzt. Fossile Brennstoffe sind eine begrenzte Ressource – daran gibt es nichts zu rütteln. Benzin- und Dieselmotoren stoßen obendrein eine Vielzahl umweltschädlicher Treibhausgase aus, was dazu führt, dass die Klimaerwärmung weiter begünstigt wird.
Beim Fahren eines Elektroautos findet hingegen lokal kein CO2-Ausstoß statt. Auch finanziell kann sich das Elektroauto lohnen, da das Aufladen im Vergleich zum Tanken (noch) deutlich günstiger ist. Dadurch, dass der Motor keine beweglichen Teile besitzt, findet außerdem weniger Verschleiß statt, was wiederum die Betriebskosten senkt.
Zudem fahren Elektroautos deutlich leiser als Benziner. Eine Stadt, in der mehr Elektroautos auf den Straßen zu finden sind, wäre also auch eine, in der es deutlich weniger Lärmbelästigung gäbe. Kein Wunder also, dass Verbraucher immer öfter auf Elektro- oder Hybridfahrzeuge zurückkommen. Doch wie sieht es nun in Südtirol aus – gibt es hier eine ausgebaute Infrastruktur für die Elektromobilität?
Infrastruktur in Südtirol
In Südtirol wird die Elektromobilität ständig weiter ausgebaut. Die sensible alpine Landschaft gilt aus ökologischer Sicht als besonders schützenswert. In diesem Zusammenhang ist die Elektromobilität eine gute Möglichkeit, um Schäden durch den auf fossilen Brennstoffen basierenden Verkehr zu verringern. Der Konflikt, der dabei besteht, ist der gleiche wie überall:
Fehlen die Ladestationen, dann schaffen sich die Menschen natürlich keine Elektroautos an. Existieren wiederum keine Elektroautos, so lohnt sich aber auch der Bau von Ladestationen nicht.
Dieses Dilemma verlangsamt den Fortschritt. Glücklicherweise nehmen sich die Energieversorger in Südtirol dem Problem an und bauen vermehrt Ladesäulen – selbst, wenn die Kunden, die eine Ladestation nutzen, bisher noch etwas rar gesät sind.
Ein weiterer Faktor, der die Verbreitung der E-Autos hemmt, sind die bisher noch recht hohen Anschaffungskosten. Allerdings gab es 2017 mit dem Maßnahmenpaket #smartunterwegs in Südtirol eine Kaufprämie von 4.000 Euro für Elektroautos. Außerdem enthält das Paket eine 5-jährige Befreiung von der KFZ-Steuer. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass Wartung und Betrieb deutlich günstiger als bei konventionellen Fahrzeugen sind, dann kann sich die Anschaffung eines Elektroautos so auch finanziell lohnen.
Eine weitere gute Nachricht für die Verbreitung der Elektromobilität ist, dass auch Carsharing Südtirol erste Fahrzeuge in sein Angebot integriert hat. Wer sich also noch nicht sicher ist, ob ein Elektroauto etwas für ihn ist, der kann durch derartige Sharing-Angebote nahezu risikofrei einen ersten Eindruck bekommen. Auch diverse öffentliche Institutionen in Südtirol ziehen nach. Der Fuhrpark des Landes, der Agenturen, der Hilfskörperschaften und der Schulverwaltung wird aktuell schrittweise auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt.
Aus all diesen Gründen kann man beobachten, wie auch das Netz an Ladestationen schrittweise ausgebaut wird. In Bozen und Meran, von Naturns bis Eppan und vom Ultental bis ins Gadertal findet man problemlos eine Ladestation. Auf der Brenner-Autobahn, auf der Urlauber die Alpen durchqueren, sollen außerdem vermehrt auch Schnellladesäulen aufgebaut werden.
Hypercharger auf dem Vormarsch
Mittlerweile gibt es in Südtirol um die 200 Ladestationen für E-Fahrzeuge. In diesem Jahr sind 22 neue Hypercharger dazugekommen. Eine solche Ladestation macht es möglich, ein Fahrzeug mit einer Leistung von 100 oder sogar 150kW aufzuladen. Die derzeit gängigen Elektroautos sind somit teilweise innerhalb von einer Stunde geladen.
Apropos: Wussten Sie, …
… dass die Ladestationen der bekannten Marke hypercharger ® echte südtiroler Erfolgsprodukte sind!? Denn selbige Charger – die im Übrigen im DC-Bereich zu den europäischen Marktführern zählen – durchlaufen in Bozen sowohl die Entwicklung als auch die Produktion!
Von Bozen hinaus in die Welt (und wieder zurück)! Chapeau!
Man findet eine derartige Ladestation im Zentrum von Leifers, in Eppan, in St. Ulrich und in Neumarkt. Aktuell werden weitere Schnellladestationen entlang der Hauptstraßen in allen Südtiroler Bezirken installiert. Die neuen Schnellladestationen sollen die Ladeinfrastruktur zusätzlich stärken – auch wenn sie bereits jetzt eine der modernsten in ganz Europa ist.
Wie ist der aktuelle Stand?
Wer ein wenig Zeit in die Planung investiert, wird kein Problem damit haben, in Südtirol mit dem Elektroauto zu reisen und eine Ladestation zu finden. Je weiter man gen Mittelmeer fährt, umso mehr Planung ist allerdings notwendig. So findet man Richtung Gardasee und Verona weniger Ladestationen als weiter nördlich in Italien. Am besten ausgebaut ist das Netz in der Region rund um Bozen.
Bozen ist ein beliebter Urlaubsort – nicht zuletzt wegen seinem milden Klima und dem italienischen Lebensgefühl. Während man im Frühling noch die Skifahrer auf den Pisten sehen kann, erreichen die Temperaturen in der Stadt meist schon angenehme 20 Grad. Im nahegelegenen Sarntal findet man urtümliche Ortschaften und malerische Berglandschaften. Ladestationen gibt es hier sowohl im Stadtzentrum als auch in den umliegenden Ortschaften.
Auch das Meraner Land ist bei Urlaubern gefragt – und das nicht nur wegen seiner 300 Sonnentage im Jahr. Das mediterrane Klima und die alpine Landschaft bilden eine ganz besondere Symbiose. Urlauber, die mit dem Elektroauto unterwegs sind, finden hier an 6 Standorten eine Ladestation (mit insgesamt 15 öffentliche Ladepunkten) vor.
Wer von Deutschland nach Italien fährt, wird vermutlich die Brenner-Autobahn nutzen. Auch hier ist aufgrund der großen Nachfrage die Elektromobilität weiterhin ein Thema. So steigt die Anzahl der Ladestationen an und in der Nähe der Autobahn zwischen Innsbruck und Mantua kontinuierlich an.
In Innsbruck (wenn auch natürlich nicht in Südtirol gelegen) stehen über 70 Ladestationen bereit. Wer hier also an einer Ladestation volllädt, der wird voraussichtlich keine Probleme damit haben, mit dem Elektroauto über den Brenner zu kommen. Dies gilt auch dann noch, wenn Stau herrscht oder aus anderen Gründen der Verbrauch erhöht ist.
Wer das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden möchte, kann auf dem Weg in den Urlaub in Sterzing von der Autobahn abfahren, um das E-Auto aufzuladen. In der Innenstadt gibt es eine Reihe von Ladestationen. Bei der Gelegenheit lohnt es sich, direkt noch Burg Reifenstein und Burg Sprechenstein einen Besuch abzustatten.
Zwischen Brixen und Trient gibt es auch ausreichend Möglichkeiten zum Laden. Diese findet man hauptsächlich in den Einkaufszentren und Industriegebieten. In Brixen und Klausen ist die Infrastruktur besonders gut ausgebaut. Komfortabel aufladen kann man auf der A22 bei der Mautstelle Brixen.
Auch Brixen selbst ist übrigens einen Abstecher wert. Der Ort im Eisacktal gilt als älteste Stadt Südtirols und ist umgeben von Weinbergen und Wiesen. Aber auch Städtetouristen kommen hier auf ihre Kosten. So besticht die Bischofsstadt ganz besonders durch kulturelle Schätze und verwinkelte Architektur. Wer sich eher für Mode interessiert, wird genauso zufrieden sein wie begnadete Kunstliebhaber. In der Stadt, in der im Mittelalter insbesondere Händler und Künstler Halt machten, versteckt sich nämlich ein echtes Shoppingparadies.
Fazit
Die Elektromobilität boomt – in Südtirol genauso wie im Rest Europas. Wer hier mit dem Elektroauto Urlaub machen möchte, sollte keine Probleme dabei haben, Ladestationen zu finden. Ein wenig Vorbereitung macht jedoch definitiv Sinn. So ist es ratsam, vor der Reise die Ladestationen zu recherchieren, die sich auf der Strecke befinden. Wer hier seine Hausaufgaben macht, kann entspannt die wunderschöne Landschaft genießen.
Quellen:
https:/magazin/die-vorteile-und-nachteile-von-elektroautos-teil-1/.
https://www.greenmobility.bz.it/projekte/elektromobilitaet-in-suedtirol/elektromobilitaet-in-suedtirol/.
https://marjorie-wiki.de/wiki/Smartunterwegs.
https://news.provinz.bz.it/de/news-archive/657597.
https://www.gemeinde.meran.bz.it/system/web/news.aspx?menuonr=224996926&detailonr=225260360-2418.
https:/magazin/elektroauto-laden-rund-um-die-brenner-autobahn/.