Der Wallbox-Markt hat sich in den vergangen Monaten und Jahren stark erweitert: Zahlreiche traditionsreiche Unternehmen haben eigene Modelle veröffentlicht – ebenso wie innovative Newcomer, welche mit ihren Entwicklungen den Markteinstieg gewagt haben. Die Auswahl ist also groß.
Moderne Wallboxen verfügen deshalb nicht selten über zahlreiche Zusatzfunktionen abseits ihrer Kernaufgabe: Dem Laden von E-Autos.
Doch es gibt sie nach wie vor und sie haben definitiv ihre Daseinsberechtigung: Die Basismodelle, welche ohne lange „Zusatzfunktionen“-Liste einfach nur ein Elektroauto aufladen.
Wir haben uns die Frage gestellt: Für wen sind diese simplen, möglichst einfach gehaltenen Ladelösungen perfekt geeignet?
Simpel ist nicht schlecht
Einfache Wallboxen ohne Zusatzfunktionen haben den Vorteil, dass sie auf erprobte, ausgereifte Technik ohne zusätzliche Bauteile setzen, welche die Lebensdauer eventuell negativ beeinflussen könnten.
In einer Wallbox, welche von vorneherein für das einfache Plug and Play-Laden von E-Fahrzeugen ausgelegt ist, befindet sich bewährte und kompromisslos sichere Technik. So bieten fast alle Modelle einen integrierten DC-Fehlerstromschutz an. Auch weitere Sicherheitskomponenten werden aufgrund des Wegfalls zusätzlicher „Komfort-Features“ nicht weggelassen.
In der Regel konzipiert ein Hersteller seine Wallbox-Modelle nämlich nach einem Baukasten-Prinzip. Das bedeutet, dass in der (preiswertesten) Variante einer Ladelösung grundlegend die gleiche Technik und Sicherheitsmerkmale wie in den teureren Schwester-Modellen verbaut ist. Weitere Funktionen werden meist über verbaute Zusatzmodule realisiert, welche der Hauptplatine der Grundvariante hinzugefügt werden, um so den Funktionsumfang zu erweitern.
Was sich aus dem Wegfall dieser Zusatzmodule natürlich, zur Freude für den Kunden, ergibt: Simple Wallboxen sind sehr preiswert! Da nur das nötigste verbaut ist, um Ihre Funktion sicherzustellen, bezahlt man auch nicht für Komponenten, deren Funktion man sowieso nie verwendet hätte.
Einfach Wallboxen von namhaften Markenherstellern starten bei etwa 380€ – für smarte Wallboxen dürfen Kunden, je nach Länge der Zusatzfeatures, 800€ oder mehr einkalkulieren.
Wer’s braucht – und wer nicht!
Um bewerten zu können, ob eine möglichst simple Wallbox genau das richtige für den eigenen Bedarf ist, der sollte wissen, in welchem Funktionsumfang sich die Geräte verglichen mit einer „Smarten Wallbox“ unterscheiden. Nachfolgend wollen wir Auflisten, welche Kernfunktionen smarte Wallboxen in der Regel auszeichnen – dementsprechend müssen Nutzer von einfachen Ladelösungen in der Regel auf diese Komfortfunktionen gänzlich verzichten.
- Autorisierungsmöglichkeit: Über eine RFID-Karte oder ein anderes Medium, lassen sich Nutzer an der Wallbox authentifizieren und freischalten. Ladevorgänge lassen sich so nur von berechtigten Personen starten bzw. die geladene Strommenge einzelnen Nutzern / Fahrzeugen zuordnen.
-> Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Wallbox öffentlich zugänglich montiert werden soll (z.B. in einer Hofeinfahrt ohne Tor) - Smarte Funktionen via App: Die meisten smarten Wallboxen kommunizieren mittels Bluetooth und/oder WLAN mit anderen Endgeräten wie Smartphones. Eine App ermöglicht zum Beispiel Einblicke in die aktuelle Ladeleistung, Statistiken über die abgerufene Strommenge, Einstellen der maximalen Ladeleistung, Zeitliche Planung von Ladevorgängen und vieles mehr…
- Lastmanagement: Sollen mehrere Wallboxen über einen (Strom)Anschluss betrieben werden, benötigen diese in der Regel ein Lastmanagement, um die zur Verfügung stehende Anschlussleistung nicht zu überschreiten. Hierfür müssen die Wallboxe untereinander kommunizieren können. Diese Kommunikationsmodule sind fast immer den hochwertigeren smarten Wallboxen vorenthalten.
- PV-Überschussladen: Hier gilt ähnliches wie beim Lastmanagement. Die Wallbox benötigt ein Kommunikationsmodul für den Datenaustausch mit Wechselrichter und anderen Hausverbrauchern. Bei einfachen Wallboxen lässt sich PV-Überschussladen nur sehr schwer beziehungsweise garnicht nachrüsten.
Nach dem Überfliegen der obigen Punkte haben Sie kein Feature entdeckt, auf welches Sie nicht verzichten können?
Dann ist eine grundsolide einfache Wallbox genau das Richtige!
Hauptbedürfnis: Unkompliziert das Auto Laden!
Einfache Wallboxen sind die perfekte Ladelösungen für all diejenigen, welche einen einfachen und zuverlässigen Ladevorgang Ihres Elektroautos an oberster Stelle sehen!
Einstecken, Aufladen, Abstecken – mit einer simplen Wallbox navigieren Sie nicht durch App-Menüs und Sie müssen den Ladevorgang auch nicht mittels RFID-Karte / Schlüssel freischalten.
Stattdessen stecken Sie ihr geparktes Fahrzeug einfach an und beenden den Ladevorgang ebenso einfach bei der nächsten Fahrt.
Zusammengefasst eignet sich eine einfach Wallbox für Sie am besten, wenn Sie:
- über einen eigenen Stellplatz / Wohneigentum mit eigenem Stromzähler verfügen und ausschließen können, dass Fremde an Ihrer Wallbox laden können (z.B. abschließbare Hofeinfahrt / Garage)
- keinen Wert auf Ladestatistiken und App-Komfort-Funktionen legen
- zum Aufladen den Strom zu den Konditionen aus Ihrem bestehenden Strom-Vertrag nutzen wollen