Für unterwegs ist eine Lademöglichkeit Ihres Elektroautos wichtig, besonders weil ein liegengebliebenes Auto mit elektrischem Antrieb nicht einfach mit einem Reservekanister wieder aufgetankt werden kann. Ihr E-Auto einfach aus irgendeiner Steckdose zu laden ist keine gute Idee, erst recht nicht wenn Sie keine verlässlichen Angaben über den korrekten Anschluss der Steckdose haben. Eine mobile Ladestation hingegen ermöglicht Ihnen das Aufladen Ihres E-Autos überall, wo es Strom gibt.
Was ist eine mobile Ladestation?
Eine mobile Ladestation oder mobile Wallbox wird verwendet, wenn zum Aufladen eines Elektroautos keine fest verbaute Ladestation vom Typ 2 oder eine Schnellladestation verfügbar ist.
Eine mobile Ladestation ist auch eine Möglichkeit, wenn Sie zu Hause zumindest für eine gewisse Zeit noch keine eigene Ladestation einbauen möchten.
Eine mobile Ladestation wird auch ICCB oder In-Cable-Control-Box genannt und wird zwischen die Steckdose und Ihr Elektroauto geschaltet. An Steckdosen kommt alles von der haushaltsüblichen Schuko-Steckdose über die CEE-Kraftsteckdose bis zu viele anderen Alternativen in Frage. Sie müssen nur für die von Ihnen zur Nutzung vorgesehenen Steckdosentypen ein passendes Adapter verwenden.
Besonders vor Reisen ins Ausland empfiehlt es sich, Informationen über die dort üblichen Steckdosen einzuholen und entsprechende Adapter mitzunehmen.
Eine mobile Wallbox sollte hauptsächlich drei Funktionen erfüllen.
- Steuerung der Ladung. Ein Elektroauto kann eine sehr hohe Leistung aufnehmen und das kann bedeuten, dass auf der Seite der stromliefernden Installation eine Sicherung ausgelöst wird. Die mobile Wallbox steuert den Ladevorgang so, dass nur die tatsächlich verfügbare Leistung übertragen wird.
- Schutz vor Überhitzung. Die mobile Wallbox sollte die beim Ladevorgang in ihr selbst entstehende Temperatur überwachen und im Fall einer Überhitzung den Ladevorgang abbrechen.
- Fehlerstromschutz. Das bedeutet praktisch den Schutz vor Stromschlägen und die Erkennung von fehlerhaft installierten Steckdosen. Der letzte Punkt ist wichtig, denn Sie werden eine mobile Ladestation oft mit unbekannten Steckdosen verwenden müssen.
Vorteil einer mobilen Ladestation
Sie ist leicht zu transportieren und stellt auch unterwegs die Möglichkeit zum Wiederaufladen Ihres Elektroautos sicher. Bleibt ein Elektroauto mit leerer Batterie liegen, wird es üblicherweise unbequem und teuer. Oft ist ein Abschleppen des Elektroautos nötig.
Auch auf Reisen und in einem Haushalt ohne Wallbox sind Sie auf eine mobile Ladestation angewiesen. Gerade am Zielort einer Fahrt ist es günstig, wenn Sie für die Dauer Ihres Aufenthalts Ihr E-Auto für die Rückfahrt aufladen können. Dass diese Ladung nicht die schnellste ist, wird in diesem Fall oft zweitrangig sein.
Nachteile einer mobilen Ladestation
Der Hauptnachteil liegt in der längeren Ladezeit, die ein solcher „mobiler“ Ladevorgang üblicherweise in Anspruch nimmt. Das ist der wesentliche Grund für die Einrichtung von fixen Wallboxen und Schnellladestationen.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass eine mobile Wallbox beim Laden etwas mehr Energie verliert als ein stationäres Modell.
Wir stellen Ihnen in der Folge drei Hersteller vor, die eine mobile Wallbox realisiert haben.
Juice Booster 2
Der Schweizer Hersteller dieser mobilen Wallbox liefert auch eine Halterung mit der Bezeichnung Juice Easybox. Bestellen Sie die mobile Ladestation zusammen mit dieser Halterung, können Sie sogar eine KfW-Förderung in Anspruch nehmen, was normalerweise für eine mobile Wallbox nicht möglich ist.
Der Juice Booster 2 ist für alle E-Autos mit einer Typ-2 Ladebuchse geeignet. Diese mobile Ladestation ermöglicht Ihnen das Laden mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt. Diese Leistung wählt die mobile Wallbox entweder selbst oder Sie stellen Sie mit einem Select-Knopf am Gerät ein.
Ein Vorteil dieses Geräts sind die aussagekräftigen Fehlermeldungen, die Ihnen auf einem Display angezeigt werden. Manche anderen mobilen Wallboxen haben vielleicht ein rotes Warnlicht, lassen Sie aber im Dunkeln über das Problem, das ein Blinken ausgelöst hat.
Gegen Überhitzung verfügt der Juice Booster 2 über Temperatursensoren. Ein potentieller Nachteil besteht allerdings darin, dass der Ladevorgang nach dem Abkühlen nicht automatisch wieder aufgenommen wird. Die mobile Wallbox verfügt weder über ein WLAN noch über eine andere Art der Kommunikation. Es gibt aber Elektroautos, die mit einer direkten Kommunikation auf Ihr Smartphone diesen Nachteil kompensieren.
Das wasserdichte Gehäuse aus Aluminium wiegt 2,5 kg und überzeugt sowohl durch sein Design als auch durch seine Robustheit. Herstellerangaben zufolge können Sie das Gerät ohne Schaden mit bis zu 3 Tonnen Radlast überfahren.
go-e Home+
Die mobile Wallbox eines österreichischen Herstellers verfügt über viele Adapter und ist also an vielen Steckdosen aufladbar. Das Gehäuse ist kompakt, aber nur spritzwasserdicht.
Positiv ist die Verbindung über WLAN, mit der Sie die Ladevorgänge über eine App organisieren und planen können. Ein FI-Schutz ist gegeben.
Es ist möglich, den Zugang zu dieser mobilen Ladestation mit RFID, also Nahfeldkommunikation mit einer Karte oder einem Tag zu beschränken. Im Prinzip können Sie mit der App Ihr Elektroauto auch aus einer Photovoltaik-Anlage laden, der Vorgang ist allerdings technisch anspruchsvoll und nur dann zu empfehlen, wenn Sie einigen Aufwand mit der App treiben wollen.
NRGkick
Auch diese mobile Ladestation stammt aus Österreich. Ihr Gehäuse ist robust und wird auch durch Überrollen nicht beschädigt. Manche Stimmen merken aber an, dass die mobile Wallbox nicht gerade attraktiv aussehe – das liegt aber natürlich im Auge des Betrachtenden. Sie müssen selbst beurteilen, wie wichtig Ihnen das Design einer mobilen Ladestation ist, die meistens in Ihrem Kofferraum verstaut liegen wird.
In der Funktionalität überzeugt das Gerät durchaus. Ein Fehlerstromschutz ist eingebaut. Ein Vorteil ist, dass der Adapter direkt am Ende des Kabels angebracht wird und das verringert den Platzbedarf erheblich. Gerade bei einer mobilen Ladestation ist das nicht zu vernachlässigen, besonders mit einem kompakten E-Auto.
Ebenfalls unüblich ist die zulässige Betriebstemperatur. Sie reicht von -40 bis +70 Grad und das bedeutet, dass die mobile Ladestation sich viel weniger schnell überhitzt und abschaltet. Trotzdem ist auch in der NRGkick ein Temperatursensor für diesen Zweck eingebaut.
Diese mobile Ladestation kann auch ohne Smartphone verwendet werden, ermöglicht aber eine Verbindung über WLAN und auch über Bluetooth. Mit dieser mobilen Wallbox ist auch ein PV-Laden aus Sonnenenergie möglich und zwar als einfach zugängliche Standardfunktion.
Fazit
Mit einem Elektroauto können Sie jederzeit in die Lage kommen, Strom nachladen zu müssen. Im Gegensatz zu anderen elektrisch betriebenen Geräten sollten Sie es nicht einfach irgendwo einstecken, denn das kann für die Installation, für Sie und für Ihr E-Auto gefährlich werden. Mit einer mobilen Ladestation haben Sie alle diese Probleme im Griff. Sie kann zuerst sogar die Wallbox zu Hause ersetzen, wenn Sie Ihre ersten Versuche mit Elektromobilität starten.