Wallboxen gibt es wie Sand am Meer. Wenn Sie sich im Internet nach Modellen umschauen, werden Sie von der Menge der Produkte erschlagen. Leider gibt es zwischen den einzelnen Produkten große technische und qualitative Unterschiede. In diesem Artikel werden zwei hochwertige Wallboxen miteinander verglichen. Die Rede ist von der Webasto Next Wallbox (11kW) und der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW).
Die Webasto Next Wallbox (11kW)
Die Webasto Next Wallbox (11kW) wird von dem Qualitätshersteller Webasto hergestellt und verfügt über äußerst moderne und smarte Funktionen. Dabei wird bei der Produktion ein sehr hoher Fokus auf Qualität gelegt.
Sie können die Webasto Next Wallbox (11kW) in zwei unterschiedlichen Varianten bestellen. Diese Varianten unterscheiden sich jedoch lediglich in der Länge des beigelegten Ladekabels. Auch wenn dieser Unterschied gering zu sein scheint, ist es praktisch, dass Benutzer, die kein langes Kabel benötigen, ein kürzeres Kabel auswählen können und so Platz und Geld sparen. Mit einem Ladekabel mit einer Länge von 4,5 Metern kostet die Webasto Next Wallbox (11kW) 998 Euro und liegt somit noch knapp unter der 1000-Euro-Grenze. Soll das Ladekabel eine Länge von 7 Metern besitzen, steigt der Preis auf rund 1080 Euro an.
Da die Webasto Next Wallbox (11kW) jedoch förderfähig ist, müssen Sie, wenn Sie eine entsprechende Förderung erhalten, deutlich weniger bezahlen. Für Privatpersonen ist die Webasto Next Wallbox (11kW) förderfähig nach der KfW 440-Förderung. Bei dieser Förderung können Sie theoretisch bis zu 900 Euro Fördergeld erhalten. Auch für Unternehmen ist die Webasto Next Wallbox (11kW) nach der KfW-Förderung 439/441 förderfähig.
Die maximale Ladeleistung der Webasto Next Wallbox (11kW) liegt bei 11 kW. Damit bietet sie zum einen genügend Leistung, um auch größere Akkus schnell zu laden, und ist zum anderen mit den meisten Stromnetzen kompatibel. Natürlich kann die Webasto Next Wallbox (11kW) auch einphasig mit weniger Leistung benutzt werden. Die Webasto Next Wallbox (11kW) verfügt über einen Ladestecker Typ-2. Das Ladekabel ist fest angeschlagen, sodass es nicht gestohlen werden kann. Dank eines Kabelhalters und einer Steckerfassung kann das Ladekabel nach dem Laden ganz einfach an der Webasto Next Wallbox (11kW) aufgehängt und sicher in der Steckerfassung verstaut werden.
Generell ist das Thema Sicherheit bei der Webasto Next Wallbox (11kW) sehr umfangreich bedacht worden. Damit nicht jede beliebige Person Zugang zu der Wallbox bekommen und ungewollt Strom abzapfen kann, gibt es einen Zugangsschutz. Diesen können Sie mithilfe der Webasto ChargeConnect App entsperren, sodass Sie die Wallbox sicher nutzen können. Die Einrichtung geschieht dabei mit einem QR-Code, der einmalig für eine Wallbox vergeben wurde und im Lieferumfang enthalten ist.
Neben dem Zugangsschutz besitzt die Webasto Next Wallbox (11kW) auch einen integrierten DC-Fehlerstromschutz. Dieses Bauteil garantiert eine dauerhaft sichere Benutzung und benötigt lediglich einen externen FI-Schalter Typ A. Diesen lassen Sie in Ihrer Unterverteilung montieren. Der FI-Schalter Typ A hat den großen Vorteil, dass er besonders preiswert ist und daher keinen erheblichen Anstieg der Anschaffungskosten verursacht.
Die Webasto ChargeConnect App ermöglicht weitaus mehr als nur die Freischaltung der Webasto Next Wallbox (11kW). Sie bietet eine Oberfläche für die gesamte Verwaltung der Wallbox. Da die Webasto Next Wallbox (11kW) in der Lage ist, alle Daten jederzeit in Echtzeit zu übertragen, können Sie dort alle Daten live überwachen. Auch die Ladeleistung lässt sich über die App steuern. Die Daten, die über die App erfasst werden, werden gemäß der EU-Datenschutzgrundverordnung aufbewahrt und verschlüsselt.
Für Installateure gibt es die Webasto Charger Setup App. Mit dieser App und einem WLAN-Hotspot können Installateure schnell und einfach Zugriff zur Wallbox erhalten und sie konfigurieren.
Die Webasto Next Wallbox (11kW) hat die IP54-Zertifizierung und kann daher sowohl im Innen- als auch im Außenbereich montiert werden. Dank einer Bohrschablone, die auf der Verpackung aufgedruckt ist, wird die Montage erleichtert. Alternativ können Sie einen entsprechenden Standfuß direkt mitbestellen.
Die Webasto Next Wallbox (11kW) lässt sich über Modbus TCP direkt in ein Energiemanagement integrieren und darüber steuern. Dadurch lässt sich auch eine PV-Anlage an die Webasto Next Wallbox (11kW) anschließen. Eigenproduzierter Solarstrom kann so direkt zum Laden benutzt werden. Im Frühjahr 2022 soll zudem mit einem automatischen Update ein lokaldynamisches Lastmanagement verfügbar sein.
Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW)
Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) ist eine Weiterentwicklung der Home Eco Wallbox. Gerade die zahlreichen smarten Features unterscheiden jedoch die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) von der Heidelberg Home Eco Wallbox.
Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) können Sie ebenfalls in zwei verschiedenen Varianten bestellen, die sich in der Länge des beigelegten Kabels unterscheiden. Beide Varianten besitzen ein Ladekabel Typ 2. Die günstigere Variante hat ein 5 Meter langes Ladekabel und kostet ca. 760 Euro. Wenn Sie ein längeres Kabel benötigen, können Sie die Variante mit dem 7,5 Meter langen Kabel für rund 800 Euro kaufen. Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) ist für alle Privatpersonen nach der KfW-Förderung 440 förderfähig, sodass Sie, vorausgesetzt Sie haben eine Förderung bekommen, 900 Euro pro Ladepunkt erhalten. Doch auch für Unternehmen ist die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) förderfähig nach der KfW-Förderung 439/441.
Die maximale Ladeleistung der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) liegt bei 11 kW. So können Sie Ihr E-Auto jederzeit schnell und zuverlässig aufladen. Eine Ladeleistung von 11 kW stellt einen perfekten Kompromiss zwischen Ladegeschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit dar. Eine Wallbox mit einer Ladeleistung von mehr als 11 kW muss nämlich aufwändig beantragt werden und muss sich anderen Vorgaben unterziehen.
Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) besitzt ein stabiles Edelstahlgehäuse. Das gleiche Gehäuse wurde bereits bei der Heidelberg Home Eco verwendet und vom ADAC in einem Test als Testsieger betitelt. In Kombination mit einer erstklassigen Verarbeitung ergibt sich ein hoher Schutz vor der Witterung, sodass die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) nicht nur in der (Tief-)Garage, sondern auch im Außenbereich installiert werden kann.
Ein integrierter DC-Fehlerstromsensor sorgt für einen sicheren Betrieb und ermöglicht es Ihnen, einen sehr günstigen FI-Schalter Typ A zu benutzen. Dieser wird lediglich von Ihrem Elektriker in der Unterverteilung installiert und schon ist die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) vollständig abgesichert.
Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) kann sehr effektiv und zuverlässig vor Unbefugten gesichert werden. Hierfür kann sie mit einem externen Schlüssel verriegelt werden. Der Schlüsselschalter wird direkt mit dem potenzialfreien Kontakt in der Wallbox verbunden. Alternativ kann für die Zutrittskontrolle jedoch auch ein RFID-System genutzt werden.
Eines der größten Highlights der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) ist ein lokaldynamisches Lastmanagement, mit dem bis zu 16 Elektrofahrzeuge über mehrere Wallboxen vernetzt werden können. Der Ladestrom wird dann entsprechend verteilt. Doch auch eine Verbindung zwischen einer PV-Anlage und der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) ist kein Problem. Wenn die PV-Anlage dann einen Überschuss produziert, kann dieser direkt in das E-Auto geleitet werden. Auch eine Einbindung in ein Home Energy Management ist bei der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) problemlos möglich.
Der Vergleich
Der Preis
Preislich liegen beide Wallboxen in etwa im mittleren Preissegment. Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) ist mit einem Preis von 760 Euro jedoch noch einmal deutlich günstiger als die Webasto Next Wallbox (11kW). Zudem verursacht das längere Ladekabel bei der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) lediglich einen Aufpreis von 40 Euro, während die Version mit dem längeren Ladekabel bei der Webasto Next Wallbox (11kW) gleich 80 Euro mehr kostet.
Die Produkteigenschaften
Hier sind beide Produkte auf einem sehr hohen Niveau. Die Webasto Next Wallbox (11kW) hat den Vorteil, dass sie über eine App gesteuert und verwaltet werden kann. Zudem besitzt die Webasto Next Wallbox (11kW) einen eingebauten Stromzähler, der das Ablesen und Nachvollziehen der Strommengen deutlich komfortabler macht. Beide Wallboxen sind zudem so gut vor der Witterung geschützt, dass sie ohne weiteren Schutz im Außenbereich montiert werden können. Auch eine entsprechende Stele wird von beiden Herstellern direkt mit angeboten. Auch bei der Kompatibilität müssen Sie sich bei beiden Wallboxen keine Sorgen machen. Die Liste mit den kompatiblen Fahrzeugen ist sehr lang, alle gängigen Modelle sind definitiv kompatibel. Bei Unsicherheiten kann die Kompatibilität bei den Herstellern sehr einfach überprüft werden.
Die Ladeleistung
Bei der Ladeleistung gibt es keine Unterschiede. Sowohl die Webasto Next Wallbox (11kW) als auch die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) besitzen eine maximale Ladeleistung von 11 kW bzw. 16 A und werden dreiphasig betrieben. Damit sind sie perfekt für den privaten Einsatz geeignet.
Der Wallboxanschluss
Auch hier gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Wallboxen. Und dies ist auch sehr gut, da das verbaute Typ-2 Ladekabel mittlerweile europaweit Standard und daher mit nahezu allen Anschlüssen kompatibel ist. So benötigen Sie keine weiteren Adapter!
Der Zugangsschutz
Die Webasto Next Wallbox (11kW) kann sehr einfach und schnell über die Webasto ChargeConnect App entsperrt werden. Unbefugten wird es ohne App dadurch unmöglich, Zugriff auf die Wallbox zu erhalten. Zugriff mittels eines RFID-Systems ist hier leider nicht möglich. Bei der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) jedoch schon. Zudem kann hier optional ein externer Schlüssel benutzt werden, der direkte Verbindung zum potenzialfreien Kontakt der Wallbox hat. So sind beide Wallboxen gut geschützt.
Fehlerstromschutz
Ein zuverlässiger Fehlerstromschutz ist bei einer Wallbox unabdingbar, da eine Wallbox mit einer sehr hohen Spannung arbeitet. Glücklicherweise verfügen beide Wallboxen über einen integrierten DC-Fehlerstromsensor, sodass Sie lediglich einen weiteren FI-Schalter Typ A installieren müssen, um die Wallbox sicher betreiben zu können. Damit sind beide Wallboxen auf dem aktuellen Sicherheitsstand.
Abrechnung
Wie bereits erwähnt besitzt die Webasto Next Wallbox (11kW) einen integrierten Stromzähler. Dieser Energiezähler ermöglicht eine direkte Abrechnung. Bei der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) ist dies nicht möglich.
Weitere Aspekte
Dank einer Einbindung in einer Energiemanagement-System können beide Wallboxen mit einer PV-Anlage verbunden werden. Dadurch kann das E-Auto möglichst effizient mit Solarstrom geladen werden. Gerade angesichts der immer weiter steigenden Strompreise ist die Funktion sehr nützlich und sollte in keiner neuen Wallbox fehlen. Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) besitzt eine direkt integrierte Funktion, dass ein Überschuss der PV-Anlage direkt in das E-Auto geleitet wird. Dies nennt sich „PV-Überschussladen“. Auch ein lokaldynamisches Lastmanagement wird bei den Wallboxen heutzutage immer wichtiger. Die Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) besitzt dieses bereits, die Webasto Next Wallbox (11kW) soll dieses zeitnah mithilfe eines Updates erhalten, sodass sich auch hier keine großen Unterschiede ergeben.
Fazit
Einen klaren Gewinner gibt es in diesem Vergleich nicht. Beide Wallboxen sind sowohl qualitativ als auch bei den Funktionen auf einem sehr hohen Niveau. Durch den niedrigeren Preis der Heidelberg Energy Control Wallbox (11kW) eignet sich diese vor allem für Nutzer, die weniger Wert auf zusätzliche Funktionen bzw. eine Appanbindung legen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis, das Sie bei dieser Wallbox erhalten, ist unschlagbar. Die Webasto Next Wallbox (11kW) kann im direkten Vergleich besonders durch die App glänzen. Generell wird unter anderem auch durch den Energiezähler und die Einrichtung über eine weitere App die Bedienung und Installation erheblich vereinfacht und komfortabler. Das hat allerdings auch seinen Preis. Wer also bereit ist, ca. 1000 Euro für die Wallbox auszugeben, wird hier in den meisten Fällen zufriedener sein, da die Webasto Next Wallbox (11kW) gerade durch die App mehr Funktionen bietet.