E-Mobilität wird die Fortbewegungsart im Individualverkehr der Zukunft sein. Auch heute schon fahren Millionen Menschen auf der Welt in E-Autos, E-Trucks oder auch E-Bikes. Verwendet man dabei ein bidirektionales Ladegerät, kann man neben vielen anderen Vorteilen sogar mit dem eigenen Elektrofahrzeug Geld verdienen. Bidirektionale Ladegeräte sind so neu auf dem Markt, dass selbst E-Auto-Enthusiasten nicht ihren Status verlieren, wenn sie davon noch nichts gehört haben. Wir zeigen Ihnen hier, was hinter dem bidirektionalen Laden steckt und wie es funktioniert.
Was ist bidirektionales Laden?
Bidirektional bedeutet, dass etwas in beide Richtungen klappt. Beim bidirektionalen Laden ist das nicht anders. Das ist E-Auto-Laden, das in beide Richtungen ausgezeichnet funktioniert. Das Gegenteil davon ist das sogenannte unidirektionale Laden. Das kennt man vom bisher üblichen Ladestandard. Dabei fließt Strom ausschließlich aus dem Netz in das Elektrofahrzeug.
Die meisten können sich das unidirektionale Laden von E-Autos vorstellen. Das war und ist auch heute noch gängige Praxis. Beim bidirektionalen Laden des E-Autos wird der Wechselstrom (AC) aus dem Stromnetz in Gleichstrom (DC) umgewandelt. Das passiert, da der Akku des E-Autos nur mit Gleichstrom funktioniert. Das Umwandeln geschieht entweder im Auto oder im Ladegerät durch einen jeweils eingebauten Wandler.
Verbraucht man mit dem E-Auto den Strom nicht durchs Fahren, wird er im Akku einfach gespeichert. Nun kommt der Richtungswechsel ins Spiel. Möchte man den im E-Auto gespeicherten Strom wieder im Haus verwenden oder diesen sogar ins Stromnetz zurückladen, muss er wieder zu Wechselstrom werden.
Dieser Rückwärts-Vorgang ist für ein bidirektionales Ladegerät kein Problem. Die Marktdurchsetzung mit diesen Geräten steht noch am Anfang. Die dort eingebauten Umwandler sorgen aber schon heute dafür, dass aus DC wieder AC wird. Mit den State-of-the-Art bidirektionalen Ladegeräten können die Anwender entscheiden, welche Strommenge im Auto verbleiben soll und wie viel davon wieder den Weg zurückfließt.
Unterschied zwischen bidirektionalem und intelligentem Laden
Ganz allgemein gesagt, das eine schließt das andere nicht aus. Smart Charging, wie intelligentes Laden auch genannt wird, kann sowohl unidirektional als auch bidirektional ablaufen. Dabei werden die Ladezeit und die Ladekosten durch ein intelligentes, also ein smartes Gerät gesteuert. Verfügt die Wallbox über intelligentes Laden, kann das Gerät eingesteckt sein, ohne das uni- oder bidirektional geladen wird.
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V2G und V2H – wofür wird bidirektionales Laden verwendet?
Wohin beim bidirektionalen Laden die Energie aus dem E-Auto fließt, können die Nutzer davon meist selbst entscheiden – geht es in Richtung des Stromnetzes (V2G) oder zurück in die eigenen vier Wände (V2H).
V2G ist die Abkürzung für „Vehicle to Grid“ – also für den Weg vom E-Auto ins allgemeine Stromnetz. Diese Form der Stromrückführung wird unter anderem dafür verwendet, meist den lokalen oder regionalen Energiebedarf durch intelligentes Laden zu regulieren. Fahrzeuge werden dabei in Nebenverkehrszeiten geladen, während aus ihnen in Spitzenzeiten Energie wieder abgezogen wird. Das ist sinnvoll, denn die meisten Autos stehen zu 90 Prozent und mehr nur auf dem Parkplatz. Das E-Auto wird durch bidirektionales Laden zur großen Batterie.
“Vehicle to home” – das bedeutet V2H. Der Wandler ist hierbei meist in die Wallbox integriert und versorgt das Heimstromnetz mit Energie. Auch V2H kann den Druck auf das regionale Energienetz senken.